Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-08 vom 22. November 2008
Schlecht beraten Zu den Stärken von Bundeskanzlerin Angela Merkel gehören ihre Natürlichkeit und ihre Ehrlichkeit. Und so überraschte die Physikerin kürzlich mit dem Eingeständnis, sie bedauere, keine tiefere historische Bildung zu haben. Das ist charmant, denn niemand kann alles können und wissen. Da der Kanzlerin ganze Stäbe von Experten als Berater zur Verfügung stehen, ist das auch nicht tragisch. Tragisch wird es, wenn diese Berater versagen. Das aber scheint der Fall gewesen zu sein, als die Bundeskanzlerin nun den 90. Jahrestag des 11. November 1918 in Warschau beging. An diesem Tag bat nicht nur das geschlagene Deutsche Reich um Waffenstillstand. Nach 123 Jahren kehrte Polen als unabhängiger Staat auf die Landkarte Europas zurück. In einem vereinten Europa mag die deutsche Kanzlerin dieses Ereignis freudig begehen. Ärgerlich ist, daß Merkel in ihrer Rede vom Jahre 1918 sofort zu den deutschen Grausamkeiten an Polen nach 1939 sprang. Vielleicht weiß sie nicht, was den Deutschen in Polen zwischen 1919 und 1939 widerfuhr, deren Zahl sich in dieser Zeit durch die sogenannte „kalte Vertreibung“ von 2,4 auf 1,2 Millionen halbierte. Ihre Berater aber müßten es wissen. Sie haben versagt. |
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