29.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
22.11.08 / Unabhängig und beliebt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-08 vom 22. November 2008

Unabhängig und beliebt

Max Schmeling war schon Europameister im Halbschwergewicht, als er im Mai 1928 den Sprung über den großen Teich wagte. Doch der Empfang im viel gelobten „Dollarika“ fiel kühler aus als erwartet. Erst am 23. November 1928 hat er seinen ersten Kampf. In New York trifft er, von einer fiebrigen Erkältung geschwächt, auf Joe Monte. Nach der siebten Runde fühlte er sich am Ende, vor allem wegen der Grippe. „Wenn du jetzt schlapp machst, kannst du aufhören. Dann bist du nicht nur für Amerika, sondern auch für Deutschland gestorben“, trieb ihn sein Trainer in der Pause an. In der achten Runde nutzt er eine Unaufmerksamkeit Montes, um diesen mit seiner gefürchteten Rechten k.o. zu schlagen. „What a right hand!“ ruft die Boxpromoterlegende Tex Rickard begeistert und fördert damit ganz wesentlich Schmelings Karriere in den USA.

In Deutschland blieb Schmeling, der 2005 im Alter von 99 Jahren starb, zeitlebens einer der beliebtesten Sportler. Gegen Hitlers persönliche Werbeversuche („Ach sagen Sie mal, Schmeling, sind Sie eigentlich in der Partei?“) blieb er standhaft. Und 1965 beeindruckte der in der Uckermark Geborene die Vertriebenen, weil er wegen der umstrittenen Ostdenkschrift der EKD kurzerhand aus der Evangelischen Kirche austrat.          M. R.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren