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22.11.08 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-08 vom 22. November 2008

Leserforum

Kant-Freund Kraus: »Selbstzucht statt Selbsucht«

Zu: „Wie die Lemminge“ (Nr. 45)

Auch das Hotel meines Großvaters Torner, der „Dessauer Hof“ in Insterburg, litt 1930 unter der Bankenkrise, dem „schwarzen Freitag“ der Börse, und mußte zwangsversteigert werden.

Heute spricht man von den Enthemmten und Gierigen. Lesen Sie, was Kant schrieb: „Reich ist man nicht durch das, was man besitzt, sondern was man mit Würde zu entbehren weiß. Denn es könnte sein, daß die Menschheit reicher wird, wenn sie ärmer ist, und daß sie gewinnt, wenn sie verliert.“

Kants Freund Professor Johann Kraus, nach dem die Grundschule meines Mannes in Königsberg benannt war, sprach treffend von Selbstzucht anstatt der Selbstsucht!

Gräfin Marion von Dönhoff hat 1991 in einer Rede an die polnischen Abiturienten des „Gräfin Döhnhoff-Gymnasiums“ in Nikolaiken gesagt: „Bemühen Sie sich um Toleranz und Liberalität und hüten Sie sich vor übertriebenem Nationalismus und vor der Geldgier, die heute so viele Menschen in Ost und West ergriffen hat. Geld ist nicht das Wichtigste im Leben.“

Ilsegret Böhm, Hamburg

 

 

Deutschland kann den vier Hessen dankbar sein

Zu: „Ursachen der Bruchlandung“ (Nr. 45)

Da vier Genossinnen/Genossen Frau Ypsilanti ihre Stimme verweigert hatten, war für diese und die hessische SPD das Rennen gelaufen. Das nicht linke Deutschland kann diesen Vieren nur dankbar sein. Respekt auch, daß sie vor der Wahl Farbe bekannt haben. Sie hätten ja im Dunklen bleiben können. Spekulationen sollten wir lassen.

Natürlich ist die Empörung bei all denen groß, die Frau Ypsilanti gern als hessische Ministerpräsidentin gesehen hätten, darunter alle Spitzenfunktionäre der Bundes-SPD, die uns so gerne den Bären aufbinden wollen, daß sie auf Bundesebene nicht das tun, was auf Länderebene – siehe Berlin – für sie selbstverständlich ist.

Die Empörung ist nicht nur verständlich, sie ist auch anstößig und verlogen, denn was hätten die Abweichler wohl aushalten müssen, wenn sie schon frühzeitig ihre Ablehnung kundgetan hätten. Sicher wäre alles versucht worden, um sie von der Wahl auszuschließen. Nicht zu übersehen ist doch auch, daß nicht nur Frau Ypsilanti um einen lukrativen Posten gekommen ist.

Klaus Bonnasch, Brandenburg

 

 

Ehrgeizlinge

Zu: „Rot-Rot ohne Visionen“ (Nr. 42)

Daß ausgerechnet in Berlin die SPD mit den Erben der SED zusammen regiert, ist eine Schande, die nicht nur vorrangig die SPD und den Berliner „Liebling“ Wowereit trifft, sondern indirekt auch uns alle und die Berliner CDU. Was die CDU sich in den letzten Jahren geleistet hat, ist ein Skandal. Immer wieder haben Ehrgeizlinge die Partei in Verruf gebracht und ein gemeinsames Handeln unmöglich gemacht. Kaum ist jetzt eine neue Führung in Sicht, kriechen schon wieder diese Typen aus ihren Löchern, um die Wahl von Henkel und Grütters zu torpedieren und auf die lange Bank zu schieben. Die Partei braucht einen Selbstreinigungsprozeß, in dem alle aus der Partei geworfen werden, die nur ihren persönlichen Interessen dienen, und das könnte sogar bei einigen Kreisvorsitzenden beginnen. Auch die Jamaika-Fans in der Berliner CDU machen sie mir nicht sympathischer. Mit der FDP ja, mit den roten Grünen nie!

Peter Warzewsky, Leipzig

 

 

CDU muß siegen

Zu: „SPD fürchtet Debakel“ (Nr. 45)

Furcht hin oder her. Die Neuwahlen in Hessen finden statt, auch mit Zustimmung der SPD, die sie aber auch gar nicht verhindern könnte.

Die Hessen können nun klar sehen, was die SPD will, und sie können auch davon ausgehen, daß bis zur Wahl im Januar 2009 die SPD von Andersmeinenden befreit ist.

Koch und die CDU sollten sich sehr anstrengen, um möglichst viele Hessen auf ihre Seite zu ziehen. Die vergangene Wahlniederlage und die Regierungszeit unter Vorbehalt müßten der CDU deutlich gemacht haben, was die Mehrheit der Hessen will.

Helga Ratzlaff, Kiel

 

 

Versorgungsposten für Pflüger

Zu: „Comeback für Pflüger in Brüssel?“ (Nr. 44)

Die Berliner CDU hat sich endlich von ihrem Fraktionsvorsitzenden Pflüger und ihrem Parteivorsitzenden Schmitt getrennt, die beide nicht in der Lage waren, die Partei aus ihrem Tief herauszuführen und den Berlinern als wählbare Alternative zu präsentieren. Nun sollten die Ärmsten aber nicht im Regen stehen, sondern schnell wieder eine Bleibe finden: Pflüger nach Brüssel, Schmitt in den Bundestag.

Gerade las ich, daß dieses Geschäft innerhalb der Berliner CDU nicht nur auf Begeisterung stößt. Wir dürfen gespannt sein und können nur hoffen, daß sich die Union nicht wieder in neue Querelen stürzt. Schließlich wollen wir Wowereit endlich loswerden.

Albert Oberhofer, Berlin

 

 

Anscheinend hat die Partei immer Recht

Zu: „SPD fürchtet Debakel“ (Nr. 45)

Die herbe Kritik an den vier Mitgliedern der SPD-Fraktion des hessischen Landtages, vor allem aus dem Munde des Bundesvorsitzenden Müntefering, muß jeden überraschen, der die Entwicklungen nach der letzten Landtagswahl aufmerksam verfolgte. Frau Ypsi-lanti brach ihr vor der Wahl gegebenes Versprechen, keine Regierung unter Beteiligung oder Duldung durch die linke Partei bilden zu wollen. Dieser Umstand und das von ihr in Verbindung mit den Bedingungen der Grünen vorgestellte politische Programm irritierten einen Teil der Landtagsfraktion der SPD und zumindest einige Mitglieder des SPD-Bundesvorstandes. Einmal wegen der Anlehnung an „Die Linke“, deren Verfassungstreue vielfach umstritten ist, aber auch wegen der bei der Durchsetzung des Ypsilanti-Programms befürchteten negativen Auswirkungen auf Arbeitsplätze und die Wettbewerbsfähigkeit in Hessen ansässiger Unternehmen. Erster Kritiker von Rang war Wolfgang Clement, der sich um ausreichende und bezahlbare Energie Sorgen machte. Die nun an den Pranger gestellten vier Mitglieder der SPD-Landtagsfraktion haben ja keineswegs erst am vergangenen Wochenende ihre Bedenken erhoben, sondern, wie deren Pressekonferenz vor laufenden Kameras gezeigt hat, auch zuvor Einwände vorgebracht. Wie eine Sprecherin des hessischen Fernsehens treffend formulierte, seien sie aber von Frau Y. „untergebügelt“ worden. Wenn die Stimme des Gewissens erst am Tage vor dem Betreten der Wahlkabine zum endgültigen „Nein“ zu Frau Ypsilantis Planung führte, dürfte das wohl kaum auf böse Absicht der nun „Angeklagten“, sondern eher auf deren wachsenden inneren Konflikt zur Umsetzung ihrer zweifellos sozialdemokratischen Grundhaltung zurückzuführen sein. Aber anscheinend hat die Partei(spitze) immer Recht. Die freie Diskussion innerhalb politischer Gremien ist offenbar in unserer Republik nicht sonderlich beliebt. Nachhilfeunterricht könnte hilfreich sein, doch wo sind die Persönlichkeiten, die Vertrauen in Politik überzeugend „verkaufen“ können?

Lienhard Schmidt, Hamburg

 

 

Nicht im deutschen Interesse

Zu: „Einsatz ohne Perspektive“ (Nr. 41)

Schon wieder zwei Bundeswehrsoldaten getötet. Die Politiker in ihrem sicheren Reichstag sollen es mal den Familien erklären, wofür diese Männer gestorben sind. Bestimmt nicht für die Verteidigung Deutschlands, wie es Peter Struck so großmäulig verkündet hat: „Deutschland wird am Hindukusch verteidigt.“

Wenn es der Fall wäre, müßte er sich als Erster freiwillig melden, aber dort wird für die Interessen der USA gestorben. Wie wäre es, wenn die abstimmenden Abgeordneten sich freiwillig an die Front melden, dann können sie ihren Heldenmut beweisen.

Es ist schon so, im warmen Sessel sind viele mutige Krieger, aber wenn die Kugeln um die Ohren pfeifen, war keiner dafür. Die Minister kann man nur an ihren Amtseid erinnern, „Schaden vom deutschen Volk abzuwenden“. Dazu gehört auch, das Leben jedes einzelnen Soldaten zu schützen und nicht für Belange anderer zu opfern.

Horst Polakowski, Gernsheim

 

 

Deutsche Wehrmachtssoldaten vergewaltigten nicht ungestraft

Zu: „Berlin soll wieder zahlen“ (Nr. 44)

In keinem anderen Land der Welt werden die eigenen Soldaten dermaßen diffamiert wie in der Bundesrepublik Deutschland. Daran sollte sich die PAZ nicht beteiligen. In dem oben zitierten Beitrag heißt es: „Die Soldaten vergewaltigten etliche Frauen und töteten mit Genickschüssen …“

Diese ungeheuerliche Anschuldigung darf nicht unwidersprochen bleiben. Die Angehörigen der Deutschen Wehrmacht werden nicht nur von britischen, sondern auch russischen Militärs wegen ihres fairen und disziplinierten Verhaltens in Schutz genommen.

Mein Vater, Jahrgang 1907, 1939 Soldat und seit 1942 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Kämpfer an der Ostfront, berichtete mir seinerzeit auf Nachfrage, daß es keine Vergewaltigungen durch deutsche Soldaten gab. Allein ein „Techtelmechtel“ wurde bereits hart geahndet. Ein anderer Kamerad erzählte mir: Ein Soldat, der sich 1944 mit einer jungen Französin eingelassen hatte, wurde von einem deutschen Militärgericht mit drei Jahren Zuchthaus bestraft und zu einem „Himmelfahrtskommando“ versetzt.

Diese Tatsachen bestätigt ja auch der in Genf lebende Amerikanische Völkerrechtler Alfred Maurice de Zayas in seiner Stellungnahme in Nr. 42 auf Seite 4.

Außerdem: Die deutschen Soldaten trugen keine Faustfeuerwaffen, führten also keine Genick-schüsse aus. Sie waren regulär mit Karabinern ausgerüstet.

Horst Zander, Marxen/Auetal

 

 

Gleichmacherei

Zu: „Die Zentrale plant“ (Nr. 41)

Schon vorgestern war zu lesen, daß Ulla Schmidt die öffentlichen Kassen zu einer Einheitskasse zusammenfassen will, um damit viele Verwaltungen einzusparen. Was sich beim ersten Lesen gar nicht so schlecht anhört, hat nur den sozialistischen Pferdefuß der Gleichmacherei, das Ausgeliefertsein des Individuums an den Großen Bruder Gesundheitsfonds, der machen kann, was er will. Konkurrenz war einmal. Freie Wahl war einmal. Alle Erfahrung lehrt, daß dieser Weg zur Einheitskasse der schlechteste aller Wege ist wie wohl auch Frau Schmidt die schlechteste aller Gesundheitsminister ist.

Heinrich Deiste, Freiburg

 

 

Derivate kannte Tucholsky nicht

Zu: „Falscher Tucholsky spukt weiter“ (Nr. 45)

Daß das Gedicht „Höhere Finanzmathematik“ nicht von „Tucho“ sein konnte, mußte in der Tat schon das Wort „Derivate“ erkennen lassen, das es als Börsenbegriff seinerzeit noch nicht gab.

Anders verhält es sich mit „Leerverkäufen“. Sie waren in den 20er Jahren auch in Deutschland üblich, wie mir vor vielen Jahrzehnten ein Berliner Börsenredakteur, der bereits vor 1930 aktiv war, beibrachte, und zwar anhand des Verses: „Der Fixer ist bei Gott beliebt, weil er nichts hat und dennoch gibt.“

Ganz, ohne Aktien zu „haben“, kann man Wertpapiere allerdings (jedenfalls per Termin) auch nicht „leer“ verkaufen: Man leiht sie sich (gegen eine Gebühr) und verkauft sie im eigenen Namen in der Absicht, sie bei gesunkenen Kursen später mit einem Teil des zuvor erzielten Erlöses zu kaufen und dem Leihgeber zurückzugeben.

Daß man Pferde zwar zur Tränke führen, aber nicht zum Saufen zwingen könne, hat Karl Schiller nicht erfunden, sondern übernommen. Einer meiner ehemaligen Kollegen, Dr. rer. pol. und ebenfalls Leser der PAZ, vermutete den Ursprung bei dem austro-amerikanischen Nationalökonomen Joseph Schumpeter, aber The Oxford Dictionary of English Proverbs nennt als früheste Quelle einen englischen Text von etwa 1175 n. Chr.

Helge Jan Schmodde, Bad Soden

 

 

Unentschuldbare Vergewaltigungen

Zu: „Frauen als Kriegsbeute“ (Nr. 44)

Der Film „Anonyma“ ist ein Film und keine Dokumentation, deren Inhalte weit furchtbarer und wohl kaum zu ertragen wären. Der Film, auch wenn er von der schrecklichen Wirklichkeit abweicht, richtet die Aufmerksamkeit der von zutreffenden Informationen ferngehaltenen Bundesbürger auf ein Geschehen, das nahezu ausgelöscht schien, aber zu unserem Schicksal gehört.

Was deutschen Frauen angetan worden ist, ist ein Verbrechen, für das es keine Entschuldigung gibt. Wer sich von der Entschuldigung oder Begründung „Rache“ täuschen läßt, sollte sich selber fragen, was ihn dazu bringen könnte, eine Greisin, eine junge Frau oder ein Schulmädchen – oft sogar mit mehreren gemeinsam – zu vergewaltigen, nicht wenige bis zum Eintritt ihres Todes. Für mich ist nicht vorstellbar, daß Freunde von uns zu solchen Untaten fähig wären. Diese Vergewaltigungen, allein in Berlin über 100000, sind und bleiben ein unentschuldbares Verbrechen. Darum kann ich auch nicht verstehen, daß Rußland uns zumutet, in Treptow das überdimensionale Siegesdenkmal eines Rotarmisten zu ertragen, der ein Kind in den Armen hält, und den Eindruck von Menschlichkeit und Kinderliebe erwecken soll.

Marion Froschauer, Fellbach

 

 

Rahmen gesetzt

Zu: „Alle Macht den Spendern“ (Nr. 43)

Es ist wirklich schwer vorstellbar, daß die amerikanischen Wahlkampfspender von ihren Spenden keinen Vorteil für sich erwarten. Nicht nur aus der allgemeinen Politik ihres Kandidaten, die er hoffentlich wirklich verfolgt, sondern bei höheren Summen dürften die Erwartungen auch knallhart definiert sein: „Wenn du diese Unterstützung bekommst, dann hast du auch das zu tun.“ So dürfte auch die Politik Obamas keine sonderlichen Überraschungen bringen. Seine Geldgeber haben ihm den Rahmen vorgegeben.

Anton Schäde, Leipzig


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