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22.11.08 / Goldenes Ehrenzeichen / Heinrich Matthée bezog in der Heimatarbeit immer feste Position

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-08 vom 22. November 2008

Goldenes Ehrenzeichen
Heinrich Matthée bezog in der Heimatarbeit immer feste Position

Dr. Heinrich Matthée erblickte am 31. Juli 1935 in Ringen im Kreis Treuburg als Sohn des Otto Matthée und seiner Ehefrau Emilie Jorzik aus Reuß das Licht der Welt. Er entstammt einer hugenottischen Familie, die aus Le Locle, nordwestlich von Neuchátel/Neuenburg in der französischen Schweiz, nach Ostpreußen eingewandert war und 1870 von Gollubien nach Ringen übersiedelte. In Woinassen im Kreis Treuburg besuchte Heinrich Matthée von 1941 bis 1944 die Volksschule.

Nach der Flucht aus der ostpreußischen Heimat 1944/45 und harten Entbehrungen ließ sich die Familie Matthée in Wolfenbüttel nieder. Heinrich Matthée besuchte hier von 1946 bis 1955 die Oberschule für Jungen, die er mit dem Abitur abschloß. Während seiner Schulzeit verbrachte er 1952/53 ein Jahr als Austauschschüler in den USA. Ein Studium in der Fachrichtung Bergbau an der Bergakademie/TH Clausthal und der TU Berlin schloß sich an, das er 1961 als Diplomingenieur beendete. Von 1962 bis 1968 war Heinrich Matthée wissenschaftlicher Assistent an der TH/TU Clausthal. Im Jahre 1968 erwarb der begeisterte Burschenschaftler den Doktorhut.

Dr. Heinrich Matthée arbeitete seit dem 1. August 1968 insgesamt 32 Jahre lang in leitender Position bei Dyckerhoff-Zement, zuletzt als Direktor. Aus seiner 1962 geschlossenen Ehe, seine Frau stammt aus Königsberg, sind drei Söhne hervorgegangen. Im Jahre 2000 ist Dr. Matthée nach einem äußerst erfolgreichen Berufsleben in den wohlverdienten Ruhestand getreten.

Dr. Heinrich Matthée war von 1996 bis 2008 Kreisvertreter der Kreisgemeinschaft Treuburg. Es ist sein Verdienst, daß am 25. Ok­tober 2003 nach jahrelangen Vorbereitungen und Herrichtung der alte evangelische Friedhof in Treuburg eingeweiht werden konnte. Die Hinweistafel des Friedhofes stellt fest, daß dort von 1820 bis 1945 deutsche Bürger aus Marggrabowa/Treuburg und Umgebung ihre letzte Ruhe gefunden haben. Die Lebenden werden aufgefordert, dieser Tatsache zu gedenken und den Friedhof zu ehren. Die Tafel weist zudem deutlich darauf hin, daß die Herrichtung der Gräberstätte mit Mitteln der Kreisgemeinschaft Treuburg und durch die Förderung der Stadt Olecko, der Landsmannschaft Ostpreußen und der Patenstadt Leverkusen in deutsch-polnischer Verständigung ermöglicht worden ist.

Im Jahre 1945 hatten die Polen an dem alten Treuburger Preußendenkmal den Adler ausgetauscht und eine Tafel mit einem Text angebracht, der für die deutschen Heimatvertriebenen aufgrund falscher historischer Aussagen unzumutbar war. Dr. Heinrich Matthée forderte daher im Jahre 1999, daß nicht über gemeinsame Projekte mit der Stadt Olecko (Treuburg) gesprochen werden dürfe, so lange dieser Tafeltext existierte. Es ist sein Verdienst, daß das Denkmal mit dem nicht akzeptablen Text durch einen Granitstein mit einer neuen polnischen Inschrift ersetzt worden ist. Die deutsche Übersetzung findet sich auf einer Bronzetafel auf dem Kirchberg, die ebenfalls am 25. Oktober 2003 der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist. Sie gedenkt aller Menschen, dank denen die Bürger der Stadt Olecko (Treuburg) in Frieden leben, und jenen Menschen, die sich besonders um die Stadt seit ihrer Gründung im Jahre 1560 verdient gemacht haben.

Ein weiteres Projekt, in das sich Dr. Heinrich Matthée intensiv eingebracht hat, ist die Restaurierung des alten Rathauses aus dem Jahre 1818, die zur 450-Jahr-Feier der Stadt im Jahre 2010 abgeschlossen sein wird. In diesem Gebäude soll auch der Deutsche Verein einen Versammlungsraum erhalten und die Kreisgemeinschaft Treuburg zwei Ausstellungsräume für ihre Ausstellungen zur Verfügung gestellt bekommen.

Dr.-Ing. Heinrich Matthée hat sich um die Landsmannschaft Ostpreußen und um die Kreisgemeinschaft Treuburg verdient gemacht. In Würdigung seiner außergewöhnlichen Leistungen und seines Einsatzes für Ostpreußen verleiht die Landsmannschaft Ostpreußen Herrn Dr.-Ing. Heinrich Matthée das Goldene Ehrenzeichen.

Foto: Wilhelm v. Gottberg überreicht die Auszeichnung


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