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06.12.08 / Ypsilanti im Visier / Kandidatur gegen Landeschefin

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-08 vom 06. Dezember 2008

Ypsilanti im Visier
Kandidatur gegen Landeschefin

Im zweiten Halbjahr 2008 überschlugen sich die Nachrichten über Personalquerelen in der SPD. Die Schlagzeilen über den Parteiaustritt des sich von seiner Partei gedemütigt und verlassen fühlenden SPD-Urgesteins Wolfgang Clement sind noch nicht ganz verklungen, da dringen schon neue Hiobsbotschaften aus Hessen an das Ohr von Parteichef Franz Müntefering. Erneut gibt es Ärger im SPD-Unterbezirk Darmstadt-Dieburg, doch dieses Mal nicht von der dort ansässigen Direktkandidatin und Ypsilanti-Gegnerin Dagmar Metzger. Diese hatte sich entschieden, bei der Neuwahl nicht erneut zu kandidieren und so wurde ihr Wahlbezirk an die 44jährige Astrid Starke vergeben.

Die zweifache Mutter hat nach ihrer Ausbildung zur Krankenpflegerin Politikwissenschaft, Soziologie sowie Pädagogik studiert und soll Hessens Parteichefin Andrea Ypsilanti schon lange verbunden sein. Die Leiterin des Sozialamts in Pfungstadt bei Darmstadt schockte die Hessen-SPD in den ersten Dezembertagen jedoch mit ihrer Ankündigung, auf dem SPD-Landesparteitag am 13. Dezember gegen Ypsilanti um deren Platz 2 auf der Landesliste antreten zu wollen. Ihre Begründung hierfür ist sehr eigenwillig, denn sie schätze die Person Andrea Ypsilanti sehr wohl, doch da die SPD „eine demokratische Partei“ sei, wolle sie, „daß Andrea Ypsilanti auf Listenplatz 2 demokratisch legitimiert wird“.

Derartige Aktionen sind das letzte, was die Partei wenige Wochen vor den vorgezogenen Neuwahlen gebrauchen kann, hat sie doch schon genügend Fronten, an denen sie parteiintern noch zu kämpfen hat. Die Rücktrittsforderung von 16 teils prominenten Sozialdemokraten an Andrea Ypsilanti vom vergangenen Wochenende ist noch nicht verarbeitet.

Derweil versucht der Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel, gegen sein Image anzukämpfen, er sei nur die Marionette seiner gescheiterten Vorgängerin. Diese wiederum spürte seine Distanz ihr gegenüber und intervenierte. Inzwischen traten Spitzenkandidat und Parteichefin wieder gemeinsam vor die Presse, die wiederum in Schäfer-Gümbels Hin und Her ein Zeichen dafür sieht, daß er sich mit seiner „Nibelungentreue“ in den gleichen Sumpf aus Halbwahrheiten begibt – wie Ypsilanti.          Bel


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