© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-08 vom 13. Dezember 2008

Meldungen

Natureis für die feine Gesellschaft

Berlin – Auch zu Zeiten Friedrichs des Großen wußte man Gaumenfreuden zu schätzen. So trat 1775 ein Konditor am Hof Friedrichs II. seinen Dienst an, der sich auf eine ganz besondere Köstlichkeit spezialisiert hatte. Der Italiener Tamanti ließ ein „Eisbereitungs-Lokal“ mit allen notwendigen Formen und Gerätschaften ausstatten. 261 Reichstaler und 13 Groschen  kostete dieser Spaß. Die Gäste aber konnten sich fürderhin an „Gefrohrenem“ ergötzen. Die vornehme Gesellschaft ahnte kaum etwas von der harten Knochenarbeit, die diesem Genuß vorausging. Große Stücke Natureis mußten übers Jahr erhalten werden. Zuvor war es im Winter auf den brandenburgischen Seen mühevoll geerntet worden. Man sägte große Blöcke Eis aus dem See heraus und verlud es auf Pferdefuhrwerke. Die brachten es dann zur Lagerung in die sogenannten Eiskeller. Der bekannteste Eiskeller verbirgt sich unter der Pyramide im Neuen Garten. Er wurde 1791/92 nördlich der Sichtachse des Marmorpalais in Sanssouci errichtet. Sein Boden ragt etwa fünf Meter in die Erde hinein.

Eine Ausstellung, die vom 13. Dezember bis zum 29. März im Neuen Flügel des Schlosses Charlottenburg gezeigt wird, erinnert an die Alltagskultur der Natureisgewinnung und -bevorratung. Sie stellt die Nutzanwendung vom einfachen Haltbarmachen der Lebensmittel über die Kühlung bis zur Herstellung von Speiseeis vor. os

Arno Surminski liest

Hamburg – Arno Surminski liest zugunsten des Austauschs der Kirchenmusik mit Ostpreußen aus dem gleichnamigen Buch „Weihnachtsgeschichten aus Masuren“ (Gütersloher Verlagshaus, 24,95), Kleiner Michel, Michaelisstraße 5, 16. Dezember, 19 Uhr, Eintritt 10 / 5 Euro.