23.04.2024

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03.01.09 / Zuversicht erhellt die Zukunft / Gedanken zum Neuen Jahr von Ostpreußen-Sprecher Wilhelm v. Gottberg

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-09 vom 03. Januar 2009

Zuversicht erhellt die Zukunft
Gedanken zum Neuen Jahr von Ostpreußen-Sprecher Wilhelm v. Gottberg

Mit Skepsis blicken die Menschen in Deutschland auf das nun beginnende neue Jahr. „Was bringt uns 2009?“ fragen sich viele. Realismus ist angesagt.

Es wird Entlassungen in nicht geringem Umfang geben, vorrangig im Finanzsektor und der Autobranche sowie in deren Zulieferindustrie. Monatelange Kurzarbeit bei der Stahlfertigung ist bereits eingeplant.

Dennoch hoffen viele, ihr persönliches Wohlstandsniveau halten zu können. Andere haben resigniert, weil der Arbeitsmarkt ihnen seit Jahren keine Erwerbsmöglichkeit bietet. Eine nicht unerhebliche Anzahl Menschen hat sich damit abgefunden, die eigenen Existenz mit Transfereinkommen wie Grundsicherung, Hartz- IV-Unterhalt, Sozialzuwendungen und Wohngeld zu bestreiten.

Den Aussagen und Prognosen der Politik vertrauen die Menschen nicht mehr. Das zeigt sich bei Wahlen durch die erschreckend große Zahl der Nichtwähler. Die Halbwertzeit der Politikeraussagen schrumpft auf einige Wochen.

Im September 2008 hörten wir von der Bundesregierung, daß der Zustand der Konjunktur im Lande stabil, eine Rezession in Deutschland nicht in Sicht sei, allenfalls könnte es im Winterhalbjahr zu einer kleinen Konjunkturdelle kommen. Zeitgleich wurden weltweit konjunkturfördernde Programme aufgelegt.

Die alarmierenden Daten aus der Wirtschaftswelt zwangen Berlin zum Umdenken. In diesen Tagen wollen Bund und Länder sich über die Maßnahmen für ein zweites Konjunkturprogramm verständigen. Eine erste bescheidene Konjunkturhilfe wurde im Oktober auf den Weg gebracht. Die deutsche Regierung läuft der Entwicklung hinterher. Man darf gespannt sein, wann sie der Forderung der CSU, aber auch des CDU-Finanzexperten Friedrich März nachkommt, und deutliche Steuersenkungen vornimmt. Dies wird noch vor der Bundestagswahl geschehen. Es läßt sich nicht leugnen: Deutschland ist ein Hochsteuerland.

Wie schlimm wird es mit der wirtschaftlichen Talfahrt 2009 in unserem Land kommen? Wir wissen es nicht. Auch die sogenannten Experten wissen es nicht. Ein Exportland wie Deutschland wird von vielen Unwägbarkeiten der vernetzten Weltwirtschaft beeinflußt. Alles hängt irgendwie mit allem zusammen.

Ein großer Risikofaktor sind die maßlos verschuldeten Vereinigten Staaten. Dort wird jetzt die Banknotenpresse in Gang gesetzt. Das kann auf Dauer nicht gutgehen.

Dennoch: Resignation und Pessimismus helfen nicht weiter. Weiterhelfen kann die Rückbesinnung auf die Werte des christlichen Abendlandes, die den Menschen in mehr als einem Jahrtausend Leitlinie waren. „Arbeit mit Gebet verbunden, hat Gottes Segen stets gefunden.“ Kurz und bündig: „Bete und arbeite.“

Wem das zu religiös erscheinen mag, kann sich an einem Wort des deutschen Klassikers Schiller erbauen: „Nichts in der Welt kann den Menschen sonst unglücklich machen, als bloß und allein die Furcht. Das Übel, was uns trifft, ist selten oder nie so schlimm als das, welches wir befürchten.“

Der Bundesvorstand der Landsmannschaft Ostpreußen wünscht allen Lesern der PAZ ein glückliches und gesundes Jahr 2009.

Wilhelm v. Gottberg, Sprecher der LO

Foto: Die Stadt Magdeburg – im Bild der Dom – ist ein uralter Handelsplatz und ein Ausgangspunkt der deutschen Ostsiedlung. Ab dem 12. Jahrhundert wurden Hunderte Städte nach Magdeburger Recht gegründet. In Ost- und Westpreußen galt eine Variante davon, das Kulmer Recht.       Foto: pa


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