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03.01.09 / Millionenfache Verleumdung / »Affäre Krüger«: Was ist los bei der Bundeszentrale für politische Bildung?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-09 vom 03. Januar 2009

Millionenfache Verleumdung
»Affäre Krüger«: Was ist los bei der Bundeszentrale für politische Bildung?

Ausgerechnet ein Pfarrer! Dieser Stoßseufzer mag vielen in den Sinn gekommen sein angesichts der neuesten, in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland beispiellosen Verleumdung evangelikaler Christen. Politisch verantwortlich ist der frühere evangelische Pfarrer und SPD-Bundestagsabgeordnete Thomas Krüger.

Es ist schon gespenstisch: Die Spitze der vom Bund im vergangenen Jahr mit über 35 Millionen Euro geförderten Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) hält offenbar einen lebendigen evangelischen Glauben nicht nur für „gleich schlimm“ wie islamischen Fundamentalismus, sondern sogar für schlimmer. Wie sonst wäre zu erklären, daß in einer von der BpB ideell und finanziell geförderten Zeitschrift, die Ende November in Millionenauflage gedruckt und anschließend an 20000 (!) deutschen Schulen verteilt wurde, Deutschlands Schüler mit drastischen Formulierungen vor engagierten evangelischen Christen gewarnt werden, während gleichzeitig im selben Heft eine 17jährige deutsche Konvertitin einen konsequent gelebten Islam begeistert feiern darf?

Fast ganzseitig wird den Schülern aus der Feder einer Gleichaltrigen unter der Überschrift „Die Verwandlung – Aus Stefanie wird Amira“ vermitttelt, was am konsequent gelebten Islam so viel attraktiver sei als am christlichen Glauben. Zitat: „Die Religion ihrer Familie verwirft sie: ,Das Christentum beinhaltet zu viele Widersprüche, läßt zu viele verschiedene Auslegungen zu.‘ Amira sucht eindeutige Richtlinien, feste Regeln. Im Koran wird sie fündig. Gebete, Koranstudien und Moscheebauten beeindrucken sie. Hier findet sie eine Klammer, Klarheit und einen Sinn. Genau das Richtige für ihr Leben ...“

Vier Spalten ist diese Jubelarie lang, wobei den deutschen Schülern allerdings so manche „feste Regel“ im Koran vorenthalten wird – beispielsweise die, daß die zu Amira gewordene Stefanie ihr Leben riskiert, falls sie ernsthaft versuchen sollte, ihre neue Religion wieder zu verlassen.

Auch die vom Koran geforderte und in mehreren Ländern nach wie vor praktizierte Steinigung von Ehebrecherinnen, die Amputation einer Hand bei Diebstahl und ähnliche „feste Regeln“ werden verschwiegen. Immerhin wird die Selbstabgrenzung des Islam erwähnt: „Ein Christ kommt für sie als Partner nicht mehr in Frage.“

Was dagegen von Christen zu halten ist, wird den Pennälern in derselben Broschüre auf Seite 11 unter der Überschrift „Die evangelikalen Missionare“ mit warn-enden Worten erklärt. Hier wird die 19jährige Leonie porträtiert, die zu einem lebendigen evangelischen Glauben gefunden hat. Scharf unterscheidet sich die Tonlage gegen-über der Darstellung der jungen Muslima. „Wagt es jemand in ihrer Umgebung, die Bibel anzuzweifeln, reagiert sie schnell allergisch.“ Mit dem abstoßenden Schlußsatz „Leonie sagt, es geht ihr gut“ wird der christliche Glaube der 19jährigen in die Nähe einer Entwicklungsstörung, wenn nicht einer psychischen Erkrankung gerückt.

Bemerkenswert ist auch die Polemik gegen das „Christival“-Treffen im Mai 2008 im selben Artikel. „Vier Tage lang machten fast 20000 Jugendliche Bremen unsicher.“ Diese Formulierung unterstellt den Christen, die auf diesem Festival teilweise körperlich angegriffen wurden, zwar nicht direkt Gewaltbereitschaft. Er steht aber in einem extrem abwertenden, ja schmähenden Zusammenhang.

Der staunende Leser fragt sich, ob die Bundeszentrale für politische Bildung ein solches Machwerk wirklich gut finden kann. Tatsächlich hat deren Präsident, der frühere evangelische Pfarrer (!) und SPD-Bundestagsabgeordnete Thomas Krüger, in einem Begleitbrief an alle Schulen eine ausdrückliche Empfehlung ausgesprochen – mit einem beispiellosen verbalen Schlag gegen Evangelikale: „In der Zeitung finden sich interessante Informationen, wie islamistische und evangelikale Gruppen, die wichtige Freiheitsrechte in Frage stellen, Jugendliche umwerben.“

Von dieser Formulierung und dem umstrittenen Artikel ist Krüger inzwischen abgerückt, allerdings zögernd. Seine Behauptung, er habe das von ihm empfohlene Magazin gar nicht gelesen, erscheint allerdings angesichts der sehr hohen Auflage und Verbreitung an 20000 Schulen unglaubwürdig oder wäre allenfalls ein eigenständiger Rücktrittsgrund.

Konrad Badenheuer

Wurde auch diese Aktion aus Steuermitteln gefördert? So wurde Anfang Mai 2008 in Bremen gegen das „Christival“, ein großes Treffen junger Christen, agitiert. Dabei kam es auch zu Gewalt gegen einzelne Veranstaltungen des Festivals.       Bild: epd


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