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10.01.09 / Ein Lied wurde zur Hymne / John Kay, der Sänger der Gruppe »Steppenwolf«, stammt aus Tilsit – Weltweiter Erfolge

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02-09 vom 10. Januar 2009

Ein Lied wurde zur Hymne
John Kay, der Sänger der Gruppe »Steppenwolf«, stammt aus Tilsit – Weltweiter Erfolge

Mit wehenden Haaren sitzen sie auf ihren Motorrädern. Man sieht ihren Gesichtern an, daß sie die grenzenlose Freiheit genießen. Ihre Harley-Davidson-Motorräder aus den 1950er Jahren sind umgebaute „California Style-Chopper“, die besonders durch lange Vorderradgabeln, tiefe Sitzposition und hohe Lenker (sogenannte „Apehanger“, Affenhänger) auffallen.

Dennis Hopper und Peter Fonda als Billy und Wyatt in dem 1969 erschienenen Film „Easy Rider“ sind die Vorbilder für eine neue Bikergeneration geworden. Im Frühjahr 1969 war „Easy Rider“ der offizielle Beitrag der USA zum Filmfestival von Cannes. Erstaufführung in Deutschland war im Dezember 1969. Der Film brachte es zum Kultstatus, nicht zuletzt auch durch die mitreißende Musik der Gruppe „Steppenwolf“. Ihr „Born to be wild“ (Geboren, um wild zu sein), zu den Fahr-Szenen der Eröffnungssequenz, wurde zur „Motorradfahrer-Hymne“. – „Steppenwolf“, der Name der Band wird vielen Freunden von Rockmusik noch geläufig sein. Doch der Name Joachim Fritz Krauledat wird den meisten nichts sagen. Kein Wunder, denn Krauledat nennt sich seit Jahrzehnten John Kay, und als dieser ist er der Sänger und Frontman der Gruppe „Steppenwolf“.

Geboren vor bald 65 Jahren in Tilsit, mußte Joachim mit seiner Mutter vor der heranrückenden Roten Armee fliehen. Der Vater war gefallen. Zunächst gelangten sie nach Arnstadt in Thüringen. Von dort ging es 1948 nach Hannover, wo die Mutter eine zweites Mal heiratete. Zehn Jahre später wanderte die Familie nach Kanada aus, zog aber später in die USA.

Schon 1965 gründete Joachim eine Band, die „Sparrows“ (Spatzen). Früh interessierte er sich für Musik und hörte bereits in Deutschland BFBS, den Sender für die britischen Streitkräfte. Ein Markenzeichen hatte er sich, wenn auch der Not gehorchend, zugelegt: eine Sonnenbrille. Sie trug der farbenblinde und lichtempfindliche Sänger auch bei seinen Auftritten. Mit seiner „arrogant schnarrenden Stimme“, so das „Rocklexikon“, begeisterte er die Massen. John Kay und „Steppenwolf“ waren in den Charts ganz vorn. Nach „Born to be wild“ landeten sie mit „Magic Carpet Ride“ einen weiteren Superhit. In den 70ern trennte sich die Band, John Kay startete eine Solokarriere, doch schon 1980 kam man wieder zusammen. Bis heute haben sie weltweit über 20 Millionen Platten verkauft.

Das Idol von Millionen von Bikern, das selbst nur Fahrrad fährt, ist ein zufriedener Mensch. In einem Interview hat John Kay, der mit seiner Frau Jutta im nordamerikanischen Bundesstaat Tennessee lebt, einmal gesagt: „Ich habe ein schönes Leben. Zusammen mit Freunden auf der ganzen Welt Musik zu machen und dafür gut bezahlt zu werden – das ist etwas sehr, sehr Seltenes.“Silke Osman

Foto: Geboren, um wild zu sein: Als kleines Kind mußte Joachim Fritz Kauledat zunächst mit seiner Familie vor der Roten Armee fliehen.


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