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17.01.09 / Lage bleibt heikel / Gasstreit: Symptom einer instabilen Region

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-09 vom 17. Januar 2009

Lage bleibt heikel
Gasstreit: Symptom einer instabilen Region

Der Gasstreit zwischen Rußland und der Ukraine wurde, soweit er mittel- und westeuropäischen Abnehmer in Mitleidenschaft zog, beigelegt. Abermals jedoch wurde allen Akteuren deutlich vor Augen geführt, wie krisenanfällig die politische Lage am Rande der ehemaligen Sowjetunion bleibt.

Schon die Bestrebungen, die Ukraine zusammen mit Georgien in die Nato aufzunehmen, hatten die politische Atmosphäre erst im vergangenen Sommer gefährlich aufgeladen. Aus Moskauer Kreisen war zu hören, daß eine solche Aufnahme vom Kreml ebenso ernstgenommen würde wie Anfang der 1960er Jahre die Stationierung sowjetischer Raketen auf Kuba durch das Weiße Haus. Damals befand sich die Welt am Rande eines Dritten Weltkrieges.

Die Verhältnisse am Süd-Ost-Rand Europas werden durch die Instabilität der Akteure zusätzlich  belastet. Die Ukraine ist in einen prorussischen Osten und einen antirussischen Westen gespalten. Rußland sieht sich aufgrund der gefallenen Rohstoffpreise einer dramatischen Haushaltslage gegenüber. Zudem hat das Riesenreich seine innere Mitte nach dem Ende der UdSSR, der teils chaotischen Reformära unter Boris Jelzin und der rigiden Regentschaft Wladimir Putins noch lange nicht gefunden. Der Gasstreit hat vorgeführt, daß aus dieser Lage heraus jederzeit mit Überreaktionen zu rechnen ist.  

Hans Heckel


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