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17.01.09 / Getränkepionier / Vor 25 Jahren starb Ludwig Eckes

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-09 vom 17. Januar 2009

Getränkepionier
Vor 25 Jahren starb Ludwig Eckes

Nach der mittleren Reife und einer Banklehre trat der am 28. April 1913 im heute rheinland-pfälzischen Nieder-Olm geborene Ludwig Eckes 1931 in das seit 1857 bestehende Familienunternehmen Peter Eckes ein, das in bescheidenem Umfang Liköre, Traubensaft und Weinhefe produzierte. Kriegsdienst, US-amerikanische Kriegsgefangenschaft und vorübergehende französische Untersuchungshaft unterbrechen diese unternehmerische Tätigkeit.

Nach dem Tode des Vaters 1952 wurde er mit seinem Vetter Peter Eckes alleiniger Inhaber und persönlich haftender Gesellschafter. 1953 revolutionierte er den deutschen Weinbrandmarkt mit dem ersten „weichen“ Weinbrand. Er gibt dem neuartigen Getränk den Mädchennamen seiner von Hugenotten abstammenden Ehefrau Marianne geborene Chantré. Der „Weinbrand der weichen Welle“ mit seinem günstigen Endverbraucherpreis von unter zehn D-Mark wurde vom Markt sehr gut angenommen. Weitere alkoholische Markenartikel folgten, wie der Weinbrand „Mariacron“, der klare Schnaps „Zinn 40“, der Apfelwein „Knaddel-Daddel“ oder der Likör „Eckes Edelkirsch“.

Nach einer Spanienreise im Jahre 1954, auf der Eckes die Herstellung konzentrierten Orangensaftes kennenlernte, kaufte er in Florida große Mengen Orangensaftkonzentrats auf, die er in Deutschland wieder verdünnte und auf Flaschen zog. Das Getränk erhielt den Namen „Hohes C“ und wurde Deutschlands erster trinkfertiger Orangensaft aus der Flasche. Ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem promovierten Lebensmittelforscher Julius Koch entstand Deutschlands erster Multivitaminsaft „Dr. Koch’s Trink 10“, der 1979 eingeführt wurde. 1981 überschritt der Gesamtumsatz der Eckes-Firmengruppe erstmals die Milliardengrenze.

Ludwig Eckes hatte sich zwar bereits 1973 aus der Geschäftsführung zurückgezogen, übernahm dafür allerdings den Vorsitz in einem neugeschaffenen Beirat. Dieses Amt behielt der auch politisch aktive wertekonservative Unternehmer bis zu seinem Tode, der ihn vor 25 Jahren, am 14. Januar 1984 an jenem Ort ereilte, an dem fast 71 Jahre zuvor alles angefangen hatte.            Manuel Ruoff


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