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24.01.09 / Im Griff der Frauen / Frankreich: Ministerinnen sorgen für Wirbel

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-09 vom 24. Januar 2009

Im Griff der Frauen
Frankreich: Ministerinnen sorgen für Wirbel

Wenn du zum Weibe gehst, vergiß die Peitsche nicht“, hat Nietzsche geschrieben. Es ist aber nicht Sarkozys Stil, mit den sieben Ministerinnen und den vier Staatssekretärinnen in seiner Regierungsmannschaft brutal umzugehen. Er mag Frauen. Der jüngste Stellenwechsel am Kabinettstisch hat die Frauen ausgeklammert. Er betraf nur Männer.

Dabei hatte es nicht an Symptomen gemangelt, daß der Aktivist im Elysee-Palast von einigen seiner Favoritinnen genug hatte. Die beiden „Enfants terribles“, Fadela Amara, Staatssekretärin für die sensiblen Stadtbezirke, eine Frau aus der algerischen Immigration, und die schwarze Schönheit aus Senegal Rama Yade, die als Staatssekretärin im Außenministerium die Menschenrechte vertritt, benutzen oft eine drastische Sprache, die Vorgänger von Sarkozy längst erzürnt hätte. Aber es passiert ihnen nichts.

Rama Yade hat sich unbeliebt gemacht, als sie es ablehnte, die Liste der Mehrheitspartei UMP für die Europawahlen in der Ile-de-France anzuführen. So etwas betrachtet Sarkozy als Fahnenflucht. Ihr Dienstherr, Außenminister Bernard Kouchner, setzte eins darauf, sagte herablassend: „Sie tut, was sie eben kann. Ein Land zu regieren, verträgt sich nicht mit Engelhaftigkeit. Es war ein Fehler, überhaupt eine Staatssekretärin für Menschenrechte zu berufen.“ Frau Yade erhielt eben nicht den freiwerdenden Posten des Staatssekretärs für Europa, worauf sie ein Auge geworfen hatte. Aber Kouchner verlor zehn Punkte in den Umfragen und die junge Staatssekretärin stieg auf 66 Prozent. Die Befragten schätzten „ihre mutigen Stellungnahmen“.

Sarkozy kann die Sessel „seiner“ Frauen nicht in Schleudersitze verwandeln. Sie kleben alle daran. Als neulich die Kollegin Rachida Dati nur fünf Tage nach der Geburt – per Kaiserschnitt – ihres Kindes an den Kabinettstisch zurückkam („Schwangerschaft ist keine Krankheit“, warf sie ein), wurde ihre Eile, wieder zu malochen, von 56 Prozent der Franzosen mißbilligt.

All das hat aber die Frage nicht gelöst, wer der Vater des Kindes ist. Der spanische Premier Zapatero? Oder der jüngere Bruder von Sarkozy? Der Präsident selbst auf keinen Fall. Carla Bruni hat ihn fest im Griff.        J.-P-Picaper


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