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24.01.09 / Patrioten im Zwielicht

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-09 vom 24. Januar 2009

Patrioten im Zwielicht

Die antikommunistische polnischen Heimatarmee (AK) kämpfte im Zweiten Weltkrieg sowohl gegen Deutsche als auch gegen Russen. Zygmunt Szendzielarz (1910–1951) war Kommandeur einer AK-Brigade, der vorgeworfen wird, sie habe nach Kriegsende grausam mit polnischen Kollaborateuren abgerechnet und auch Verbrechen an Deutschen verübt. Ob das zutrifft, und wenn ja, ob einige der Opfer im Marienburger Massengrab beigesetzt wurden, ist noch unklar.

Laut Wikipedia haben jedenfalls Teile der Brigade von Szendzielarz am 23. Juni 1944 ein Massaker an den Bewohnern des litauischen Dorfes Dubingiai verübt.

Der Weg Szendzielarzs nach Kriegsende war offenbar ebenso verschlungen wie seine spätere Stellung in der polnischen Geschichtspolitik. Nachdem die britische und amerikanische Regierung das moskauhörige Lubliner Komitee als vorläufige Regierung Polens akzeptiert (und die Londoner Exilregierung fallen gelassen) hatten, nahm Szendzielarz 1945 den Kampf wieder auf und lieferte den „volkspolnischen“ Kräften bis 1946 Gefechte – er rechnete mit einem neuen Krieg der Westalliierten gegen die UdSSR und hoffte auf ein dann freies Polen.

Im kommunistischen Polen war er infolgedessen eine Unperson, nach 1989 wurde er als Patriot und Antikommunist rehabilitiert.       K.B.


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