26.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
24.01.09 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-09 vom 24. Januar 2009

Leserforum

Das Ergebnis sind Fachidioten

Zu: „Bologna ist gescheitert“

„Die Hochschulrektorenkonferenz hat mehr als 8700 Bachelor- und Masterstudiengänge in Deutschland gezählt.“ („Bologna ist gescheitert“, PAZ 20.9.08). Vor dem sozialistischen Etikettenschwindel bestanden für den Dipl.-Ing. ein gutes halbes Dutzend Fachrichtungen. Die mit dieser Beschränkung verbundene Generalisierung sicherte ihnen Flexibilität und vielfältige Einsetzbarkeit. Auch ich habe in meiner Dissertation und im Berufsleben nichts mehr im Maschinenbau zu tun gehabt, den ich zuvor studiert hatte.

Von der obigen Zahl entfällt sicherlich eine vierstellige auf sehr spezielle Fachgebiete der Ingen-ieure, was ihre Berufsaussichten schmälert, denn wie groß ist schon der Kreis derer, die auf dem jeweiligen Anwendungsgebiet einen Bedarf für ein solches Fachidiotentum haben? Ingenieure werden damit sogar erpreßbar. Auch das ist eine „Schöne neue Welt“.

Dr.-Ing. H.-J. Kucharski, Mülheim

 

 

Wir sind die Betroffenen

Zu: „Den Vertriebenen endlich ihren Wunsch erfüllt“ (Nr. 50)

… wirklich? Nun ja, im Ansatz schon. Aber warum geschieht das mit so großen Bauchschmerzen? Am ärgerlichsten ist die Aussage „Frau Merkel hat ihr Wort gehalten.“ Sicher, nun bekommen wir ein Denkmal. Wir, die Vertriebenen, durften uns nur dafür einsetzen, daß wir es überhaupt bekommen. Dafür gilt mein besonderer Dank Frau Steinbach. Nur: Warum dürfen wir nicht selbst über das „Wo“ und „Wie“ bestimmen? Schließlich sind wir die Betroffenen. Wir wissen am besten, was uns gut tut. Wie lange müssen wir uns diese Modalität einer Fremdherrschaft gefallen lassen?

Es wird Zeit, daß aufgeräumt wird. Da verschenkt eine „Regierung“ etwas, was ihr gar nicht gehört. Dabei hat eine die „Regierung“ bildende Partei mit dem Spruch: „Dreigeteilt? Niemals!“ einmal die Wähler aufgefordert, sie zu wählen. Schon vergessen? Das Vertuschen und Lügen muß beendet werden.

Gerhard Maslo, Braunschweig

 

 

Schuld ist die lutherische Welt der Verlegenheit

Zu: „Die Chance“ (Nr. 51/52)

Zu Ihrem Zwischenruf kann ich Ihnen nur beipflichten. Ich kann meine große Überraschung jedoch nicht verbergen, daß Ihre Stimme aus Hamburg kommt, wo in Ihrer Nähe der hochverehrte Bundeskanzler Helmut Schmidt jede Dogmatik des bayerischen Papstes Benedikt XVI. ablehnt, der in Rom einer der letzten Verteidiger der Begriffe wie des Christfestes, des Christkindes und des Heiligen Bischof Nikolaus zu nennen ist. Was in 2000 Jahren an christlichen Symbolen gewachsen war, begonnen auch in den römischen Provinzen Raetien und Norikum, wo später die Bajuwaren das heutige Bayern entstehen ließen, geht immer mehr zu Grunde. Doch ist es nicht neu, denn im katholischen Ermland in Ostpreußen war die Welt noch in Ordnung. Meine Urahnen gingen den Weg aus der dogmatischen Glaubenswelt des Heiligen Bischofs Nikolaus in die vom Luthertum veränderte Welt der Verlegenheit. Wir Kinder kannten wohl den unheiligen Nikolaus, wußten aber nicht, wo wir den Knecht Ruprecht einordnen sollten. Bei dieser allgemeinen Verunsicherung blieb dann immer noch verhalten der Weihnachtsmann in den Farben von Coca-Cola übrig.

Harry Herbert Tobies, München

 

 

Wie ein Pawlowscher Hund

Zu: „Zunehmend obskur – Fall Mannichl gibt neue Rätsel auf“ (Nr. 2)

Da wüßte ich nicht, welche. Zeitungen des Springer-Verlages sind bereits zurückgerudert und stehen heute etwa da, wo sie 24 Stunden nach dem Mannichl-Geschehnis hätten stehen können, wenn ihre Reporter und Journalisten sorgfältig recherchiert und ihre Gehirne genutzt hätten. Was für sie gilt, gilt auch für viele andere Medien, Politiker und die übliche Anti-Rechts-Mafia, die das Denken schon längst aufgegeben hat.

Dieser Fall ist an Peinlichkeit gar nicht zu überbieten, und man fragt sich, warum deutsche Journalisten sich so schlecht verkaufen. Wenn tatsächlich der Täter nicht aus der rechtsextremen Szene käme, wofür immer mehr zu sprechen scheint, dann hätte ein großer Teil der Öffentlichkeit wie ein Pawlowscher Hund reagiert, der auf ein Signal ein bestimmtes Verhalten beginnt.

Johann Basler, Celle

 

 

Nicht Kohl, sondern das Volk

Zu: Leserbrief „Kohl war der Held der Einheit“ (Nr. 50)

Weder die Regierung in Ost-Berlin noch die in Bonn vertraten in Sachen Wiedervereinigung die Interessen des Volkes, sondern die Helden aus der Nikolaikirche und die Bürger an der Mauer am 9. November in Berlin verwirklichten den Wunsch des ganzen deutschen Volkes und riskierten dabei Leib und Leben. Ohne den 9. November 1989 hätte es nie einen 3. Oktober gegeben. Auch wenn der Bundeskanzler Joschka Fischer geheißen hätte, wären die Würfel nicht anders gefallen als sie Gott sei Dank gefallen sind.

Ernst R. Langenfeld, Wuppertal

 

 

Arminius lebt ... zum Ärger aller Anti-Germanen

Zu: „Schlacht vor 2000 Jahren“ (Nr. 1)

Warum „Hermann der Befreier“ mit Fragezeichen? Der großartige Artikel von Herrn Innenminister und General a. D. Schönbohm läßt keine Zweifel offen. Ob wir wollen oder nicht, dürfen oder nicht, ob beabsichtigt oder nicht: Es drängt sich der historische Vergleich zu unserer Gegenwart auf. Und deshalb ist es lobenswert, auf dieses Jubiläum hinzuweisen.

Wenn es auf eine „gesellschaftliche Homogenität“, deutlicher „eine Volksgemeinschaft“ nicht ankäme, welch letztere doch wohl die „gemeinsamen Werte“ in sich birgt und diese pflegt, bleibt nur der Freiheitswille. Wovon?

Im Falle Hermanns wohl nur die Fremdherrschaft Roms. Ich ertappe mich bei dem absurden Gedanken, Parallelen zu heute zu ziehen. Überschwappende amerikanische Finanzkrise, deutsche Soldaten in fremdem Auftrag irgendwo, Sprachverschandelung, noch gültiges Besatzungsrecht und so weiter haben doch nichts mit Fremdherrschaft zu tun! Ein Schelm, der Böses dabei denkt?

Nein, solch ein Gedankenausflug darf nicht sein. Wir heutigen Germanen-Nachfahren sind dankbar für ihre „Gewaltbefreiung“ von allen kulturellen und sonstigen germanischen Werten, und wem sich womöglich ein Befreier Arminius in Erinnerung an das Jahr 9 n. Chr. ins Köpfchen schleicht, ist nicht von dieser Welt. Aber die Geschichte beweist: Nichts ist von Dauer, auch nicht eine „Befreiung“.

Die innere Einheit aller Deutschen ist noch nicht vollendet. Es geht auch ohne Kampf, nicht aber ohne (volks-)gemeinschaftlichen Willen. Arminius lebt, wenn auch zum Ärger aller Anti-Germanen.

Günter Hagner, München

 

 

CDU sucht ein bißchen Leitkultur

Zu: „Neue Debatte um Leitkultur“ (Nr. 1)

Die CDU will es wieder ein bißchen wissen, sicher nicht zuviel, damit niemand meinen könnte, sie würde sich für ein deutsches Nationalbewußtsein erwärmen und von ihren Zuwanderern erwarten, daß sie sich irgendwann als Deutsche fühlen.

Die Aufnahme unserer Sprache in die Verfassung stößt doch schon auf die Ablehnung von Frau Merkel. Was für Spuren einer Leitkultur werden dann noch vor ihren Augen bestehen können?

Ich denke, diese neue Leitkultur-Debatte wird ein weiterer Schuß in den Ofen werden, weil es der Union selber an Mut fehlt, sich zu Deutschland zu bekennen. Es muß ja nicht gleich „Deutschland den Deutschen“ heißen, aber das Ziel, Deutschland auch in Zukunft als deutsches Land zu erhalten, fände ich schon angebracht.

Werner Hansel, Leverkusen

 

 

Falscher Monat

Zu: „Die Ostsiedlung um 150 Jahre zurückgeworfen“ (Nr. 50)

Der Autor hat die Todesdaten von Otto dem Großen und Otto II. „kombiniert“, so daß er Otto II. fälschlicherweise schon am 7. Mai 983 sterben läßt. An einem 7. Mai, nämlich 973, starb Otto I.. Otto II. dagegen verschied am 7. Dezember 983. Der Slawenaufstand fand also schon zu Lebzeiten Ottos II. statt!    

Holger Bremhorst, Remscheid

 

 

Bald angepaßt?

Zu: „Signal unser aktivsten Leser“ (Nr. 1)

Wenn die PAZ sich von der alten Rechtschreibung verabschieden sollte, bedeutet dies den Anfang  der Anpassung.

Die „politische Korrektheit“ scheint sich durchzusetzen.

Rainer Rössel, Floersheim

 

 

Weiter so!

Zu: PAZ

Ich bin seit November 2008 Bezieher Ihrer Zeitung und kann sagen, daß ich noch nie eine so informative und unterhaltsame Wochenzeitung gelesen habe.

Ich selbst stamme nicht aus Ostpreußen, sondern aus dem Sauerland und fühle mich mit den Vertriebenen und den noch in Ostpreußen lebenden Menschen trotzdem verbunden, da ich in meiner Schulzeit viele Klassenkameraden aus den ehemaligen Ostgebieten Deutschlands hatte.

Ich warte immer schon ungeduldig auf die nächste Ausgabe, da ich die Zeitung meistens schon an einem Tag gelesen habe.

Machen Sie weiter so, und Sie haben einen treuen Leser hinzugewonnen.

Winfried Meschede, Olsberg

 

 

Nur mit Schloß

Zu: „Das Loch im Herzen von Berlin“ (Nr. 51/52)

So wie es gegenwärtig auszuschauen scheint, wird sich die Wiedererrichtung des Berliner Stadtschlosses weiter verschieben, wenn es denn je dazu kommt. Und ohne Schloß auch keine historisch begründeten Pläne für das Umfeld.

Jetzt haben die Schloßfeinde einen neuen Stolperstein gefunden, mit dem sie den Wiederaufbau sabotieren können: Der geplante Aufbau werde zu teuer. Und da Geld ja knapp ist, sind Fragezeichen angesagt.

Martin Hildenbrand, Dresden

 

 

Nur wer den Schlechtschreib-Wahnsinn mitmacht, schafft »Fakten«

Zu: „Signal unser aktivsten Leser“ (Nr. 1)

Keine Frage: Die Rechtschreib- Vergewaltigung des vergangenen Jahrzehnts hat Fakten geschaffen. So wie letztlich jede staatlich verordnete Änderung an einem Regelwerk, und sei sie auch noch so offensichtlich ideologisch motiviert, „Fakten“ schafft im Sinne von Zwangsverordnungen, welche der einzelne gar nicht ignorieren kann. Ich beispielsweise bin als Beamter an diesen Schlechtschreib-Schwachsinn zumindest behördlich gebunden – was mich aber nicht hindert, wenigstens im privaten Bereich eine richtige und vernünftige Orthographie zu benutzen. Daß das in der Zwischenzeit oft mühsam ist, wissen Sie selber: Dem privaten „Computerschreiber“ zeigt bekanntlich das sogenannte „Rechtschreibprogramm“ Richtiges als falsch an und Falsches als richtig (man hat schließlich „Fakten“ geschaffen ...); dieser Gleichschaltung Widerstand zu leisten, braucht es eines langen Atems. Daß die Mehrzahl der an Sie gerichteten Leserbriefe inzwischen in Schlechtschreibung verfaßt ist, verwundert vor diesem Hintergrund nicht – daß Sie „besseres zu tun“, hätten, als diese rück­zutransponieren (und dabei auch noch ernsthaft von Zensur reden!), ist allerdings ein, wohlwollend ausgelegt, doch eher unbedachtes Argument: Dem Leser damit den „Schwarzen Peter“ zuzuschustern, daß er angeblich durch seine exklusiven Ansprüche etwa die tägliche Arbeit der Redaktion erschwerte, ist eigentlich schon ein wenig polemisch. Leider entspricht auch die weitere Argumentation so ganz dem kleinbürgerlichen Nachkriegsselbstverständnis, welches im ständigen Zurückweichen vor postuliert Unumgänglichem eine Tugend, eine Überlebensformel, sieht: Sich „optisch abheben“ von Pfui-Medien des radikalen Randes, um nicht mit diesen in einen Topf geworfen und verfemt zu werden. Im Klartext also etwa: „Die Schmuddelkinder unserer Gesellschaft benutzen (wenigstens in der Orthographie) ihren Verstand – also habe ich diesen gefälligst abzuschalten, um nicht etwa mit jenen verwechselt zu werden!“ Na bravo, Schilda läßt grüßen!

Spengler aber auch. Ich fand es jedenfalls in der letzten Ausgabe der PAZ sehr bezeichnend, daß direkt neben dem Artikel zur angedrohten Neuschreibe ein längerer Aufsatz zu Bilanz und Prognose der Vertriebenenverbände abgedruckt war. Zwar bin ich selber mit 41 noch relativ jung, bin auch selber kein Vertriebenenkind und mit der Thematik eigentlich nur durch mein angeheiratetes „halbes Marjellchen“ vertraut, fühle mich aber doch in der Lage, die Entwicklung in unserem Land über die letzten Jahrzehnte hinweg bewerten zu können: Seit ich denken kann, befindet sich das konservative Lager in der Defensive, gibt nach, geht zurück, anerkennt irgendwelche ,,Fakten“ und biedert sich den Linken an.

Über Einfluß und Zukunft der Vertriebenenverbände müßte man sich wahrscheinlich weniger Gedanken machen, läge „Ostdeutschland“ im öffentlichen Bewußtsein noch zwischen Oder und Memel anstatt, wie inzwischen üblich („Fakten“ ... ), zwischen Harz und Oder und wären uns Breslau und Königsberg noch zumindest halb so geläufig wie Stuttgart und Frankfurt. Die Ostbundesrepublik ist nun einmal nicht identisch mit Ostdeutschland!

Daß dies nicht das geringste mit Revanchismus zu tun hat, sondern mit Beständigkeit, Verläßlichkeit und Beharrungsvermögen, sollte ich eigentlich in keinem normalen Land dieser Welt erklären müssen – außer natürlich bei uns, wo selbst feststehende geographische Begriffe, auf ihre politische Korrektheit abgeklopft und dämonisiert werden.

Und damit wäre ich dann auch wieder bei der linksideologischen Schreibreform und den angemaßten „Fakten“. Ich kann nur warnen: Erst verwirren sich die Schreibregeln, dann die Bezeichnungen und Begriffe und schließlich die Gedanken. Beharrlichkeit aber ist die Waffe der „Öffentlich-Rechtlosen“.

Frieder Kammerer, Herdwangen

 

 

Ehrlich unehrlich

Zu: „Ehrliches Bekenntnis zur Unehrlichkeit“ (Nr. 50)

Für die Hessen ist es natürlich interessant, daß der ehrliche Schäfer-Gümbel sie schon darauf vorbereitet, daß er auf dem Meer der Lügen mitschwimmen wird. Er ist ein ehrlicher Unehrlicher, und das ist doch schon was.

Otto Lores, Waldbröl

 

 

Das Zusammensperren schadet allen

Zu: „Streit um die Schulen“ (Nr. 51/52)

Überall, wo linke Parteien in der Bildungspolitik mitzureden haben, gibt es die gleichen Probleme. Die linken Parteien folgen ihrer auf Vermassung gerichteten Ideologie. Alle Kinder sollen gemeinsam in eine Klasse, und das möglichst lange. Ihr Traum: Alle machen das

Abitur. Die bestmögliche Ausbildung des Individuums zählt nicht, obwohl doch jeder wissen müßte, daß das Zusammensperren von Leistungsstarken und Leistungsschwachen alle Gruppen schädigt und in meinen Augen ein Verbrechen ist.

Wo die Ideologie das Denken bestimmt, befindet sich der Verstand im Ruhestand. Das erleben Hamburg und nicht minder auch Berlin.

Albert Schmitt, Berlin

 

 

Alle gleichmachen: Die DDR läßt grüßen

Zu: „Ideologischer Vorschlag von links“ (Nr. 2)

In Berlin regiert Rot-Dunkelrot, da darf man sich im Bildungsbereich über nichts wundern. Die DDR läßt grüßen, und was bei ihr so schön war, soll darum auch in Berlin Einzug halten. Es werden bereits Nägel mit Köpfen gemacht.

Wir wollen doch alle so schön gleich sein, und das gilt natürlich auch für unsere Kinderlein, die nichts auf dem Weg zum Abitur aufhalten sollte. Das Gymnasium will man wohl vor allem den ehemaligen West-Berlinern noch lassen, da gibt es ja auch Genossen, die von dem Einheitsbrei nicht viel halten, und besonders die Funktionäre der SPD wissen, was ihren Kindern gut tut.

Natürlich sollen benachteiligte Kinder Hilfen erhalten. Dafür sind die vorschulischen Einrichtungen und die Grundschule da. Stellen wir doch fest, was sie leisten können und was sie an Hilfen brauchen und auch, was sie an Ergebnissen bringen. Aber dann ist Schluß. Dann muß mit dem Ziel differenziert werden, Schüler ihrem Leistungsvermögen und

-willen gemäß weitmöglichst voranzubringen.

Marcus Reuter, Berlin

 

 

Sprache als Basis

Zu. „Auch ein Signal an Brüssel“ (Nr. 50)

Die deutsche Sprache im Grundgesetz wie die Sprache von 17 EU-Ländern in deren Verfassung. Warum nicht? Wer sich deswegen diskriminiert fühlt, hat selber Schuld. Bezeichnend sind die Aussagen, die Deutschen müßten den Islam als Bestandteil der deutschen Kultur akzeptieren und nicht mehr als ausländisches Phänomen betrachten.

Die deutsche Kultur hat christliche Ursprünge. Seit wann sind Islam und Christentum identisch? Daß der Islam kein „Phänomen“ ist, hat er längst bewiesen. Wie viele Moscheen gibt es in Deutschland, in Europa? Wie viele Kirchen gibt es in islamischen Ländern? Die genannten Antragsgegner haben nur Scheinargumente. Die deutsche Sprache ist wichtig für Deutsche und Deutschland wie Französisch für Franzosen und Frankreich.

Dr. M. Wriede, Hamburg

 

 

Antinational

Zu: „Streit um die Schulen“ (Nr. 51/52)

Mir zeigt dieser Streit, daß die CDU mit den Grünen nicht koalieren kann, ohne sich selbst aufzugeben beziehungsweise die eigenen Wurzeln zu kappen. Und dieses Nicht-Zusammenpassen bezieht sich ja nicht nur auf die Grundsätze der Bildungspolitik, die zeitgeschichtliche Sicht oder eine realistische Wirtschafts- und Umweltpolitik, sondern auch auf den nationalen Bezug der Parteien. Die Grünen sind weit eher eine antinationale Partei. Eine CDU ohne ihre nationalen Wurzeln wäre eine Mißgeburt.

Lisa Dragan, Peine

 

 

Gegen niemanden

Zu: „Auch ein Signal an Brüssel“ (Nr. 50)

Der Beschluß des CDU-Bundestages, das GG um den Passus „Die Sprache der Bundesrepublik ist Deutsch“ zu erweitern, ist zu begrüßen und gegen niemanden gerichtet. Umfragen zeigen, daß der Souverän, also das Volk, mit großer Mehrheit diese Initiative unterstützt. Wie zu erwarten, verurteilen die üblichen Bedenkenträger, leider auch Gesine Schwan, die gerne Bundespräsidentin werden möchte, mit einfältigen Begründungen den Beschluß.

W. Ruth, Hilchenbach

 

 

Überzeugungen nicht zu verbieten

Zu: „NPD-Verbot löst keine Probleme“ (Nr. 1)

Das ist eine Binsenweisheit, denn linke wie rechte Extreme haben doch neben Radikalität und häufig auch Gewaltbereitschaft Meinungen, denen die Grundlagen zu entziehen sind. Wenn jemand mit den Verhältnissen in unserem Staat nicht einverstanden ist, wird sich das nicht ändern, wenn eine Organisation, der man aus Überzeugung angehört, verboten wird.

Wenn NPD-Mitglieder nach dem Passauer Medienrummel Zeitungen der Hetze verdächtigen – Gründe gäbe es da schon –, dann ist ein Parteienverbot sicher ein sehr schlechtes Mittel, um diese Mitbürger umzustimmen. Ich persönlich meine, wer die NPD verbieten will, muß es auch mit der Linken tun, jedoch ist dafür gegenwärtig kein geeigneter Zeitpunkt, schon gar nicht mit dem Fall Mannichl im Hintergrund.

Besonders die verbreitete öffentliche Linkslastigkeit kann rechte bis rechtsextreme Mitbürger sicher nicht davon überzeugen, daß die NPD verboten wird, wenn linke Organisationen weiter ihr Unwesen treiben dürfen.

Rudolf Pötter, Pirmasens

 

 

Ich »verschlinge« die PAZ

Zu: PAZ

Seit Mai dieses Jahres beziehe ich Ihre Zeitung und habe diese Entscheidung noch nicht bereut. Es gab in meinem bisherigen Leben noch keine Zeitung, die ich derart „verschlungen“ habe und auf deren Ankunft ich mich so freue. Vielen Dank! Machen Sie weiter so, und scheuen Sie sich auch weiterhin nicht, die Dinge beim Namen zu nennen und kritische Themen aufzugreifen. Das macht Ihre Zeitung so einzigartig.

Ich mußte schon schmunzeln, als ich in der Nr. 46/2008 über die Eröffnung eines 450 Meter langen Radwegs in Königsberg las. Man verzeihe mir, aber so etwas ist nur in Rußland möglich. Ich bin zweimal im nördlichen Ostpreußen mit dem Rad unterwegs gewesen. Ich habe einiges auf diesen Reisen von dem einst sehr schönen Land gesehen. Selbst die Ruinen, die man leider vielerorts zu sehen bekommt, geben noch Zeugnis vom Wohlstand und Fleiß seiner Bürger, die einst dort ihre Heimat hatten. Es ist auch heute noch ein wunderbares und in seiner „herben Schönheit“ einzigartiges Land.

Jürgen Krahn, Mainz-Kostheim

 

 

Diskriminiert

Zu: „In der Krise: Was wir uns noch selber wert sind“ (Nr. 51/52)

Das ist eine Fragestellung, die uns auch ohne Krise berührt, allerdings wohl vom Alter abhängt. Für mich als älteren Bürger ist es nicht hinnehmbar, daß die Zeit meiner Eltern und Großeltern nur diskriminiert und mit Nazi-Verbrechen in Verbindung gebracht wird. Ich bin überzeugt davon, daß die heutigen Deutschen keine besseren sind und diejenigen, die sich zu unseren Richtern aufspielen, zum Brechen reizen.

Hartwin Kügler, Heilbronn

 

 

Nein zur Türkei

Zu: „Risse in der Euro-Zone“ (Nr. 46)

Gerade las ich, daß Berlusconi es gar nicht erwarten kann, die Türkei in der EU zu begrüßen, wofür ich ihn in den Hintern treten würde, weil ich meine, daß die Türkei in der EU nichts zu suchen hat. Wir brauchen keine weitere Ausbreitung des Islam, sollten uns im Gegenteil um seine Zurückdrängung bemühen. Aber Berlusconi macht deutlich, wie unterschiedliche Interessen in der Euro-Zone oder der EU aufeinanderstoßen, für die Kompromisse zu suchen sind.

Hans-Martin Ulrich, Lörrach

 

 

Vergeltung trifft die Falschen

Zu: „Vergeltung der Vergeltung“ (Nr. 2)

Unsere Kriegsgegner berufen sich gern auf Vergeltung, wenn es um die Verbrechen an Deutschen im Umfeld des Zweiten Weltkrieges geht. Im 64. Jahr nach Ende des Krieges ließen sich auch für uns Verbrechen finden, die Vergeltung fordern. Denken wir nur an die Bombardierung deutscher Städte, die Vertreibungen, den Raub deutschen Landes, die Mordtaten von Tschechen, Polen und Jugoslawen. Vergeltungsgründe reichlich, zumal wir ja auch irgendwann damit aufhören müssen, unsere Geschichte durch die Brille der Sieger zu sehen!

Bald gibt es keine Veteranen und Kriegsopfer mehr. In allen Ländern leben Menschen, die in Frieden leben und glücklich sein wollen. Vergeltung träfe immer die Falschen.

Nicht viel anders ist es im gegenwärtigen Konflikt, wobei der Hamas vorzuwerfen ist, daß sie bewußt das Leben Unschuldiger opfert, um schnöder Vorteile willen.

Israel muß seine heutigen Bürger schützen. Nur das zählt.

Karl Fabian, Ahlen

 

 

Hamas mißbraucht Zivilisten bewußt als Opfer

Zu: „Vergeltung der Vergeltung“ (Nr. 2)

Zivilisten, und somit auch Kinder, werden von der Hamas (wie auch von den Taliban in Afghanistan) absichtlich in die asymmetrische Kriegführung eingeplant und dort eingesetzt. Und zwar als Täter wie auch als Opfer. In letzterer Funktion dienen sie vor allem als Objekte in der psychologischen Kriegführung, zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung. Die Asymmetrie der Kriegführung bezieht sich nicht nur auf die technische Ausstattung, sondern ebenso auf die Werteordnung in ethischer und moralischer Hinsicht. Die westliche Werteordnung, auch in Bezug auf die Kriegführung, zum Beispiel die Unterscheidung Kombattanten/Nicht-Kombattanten, werden von der Hamas nicht anerkannt beziehungsweise abgelehnt. Zivilisten werden von ihnen bewußt in ihre Kriegführung eingebunden. Indem in unseren Medien Zivilisten als Opfer herausgestellt werden, wird bewußt oder unbewußt die Kriegführung der Hamas unterstützt. Eine Differenzierung zwischen Zivilisten und Soldaten ist in der asymmetrischen Kriegführung der Hamas obsolet geworden. Für Israel ist der Einsatz des Militärs eine Conditio sine qua non. Jeder Staat hat nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, seine Staatsbürger vor Gewalt von innen und außen zu schützen. Ursache des israelischen Handelns ist die kriegerische Handlung und propagierte Einstellung der Hamas, wonach Israelis kein Existenzrecht besitzen. Die Haltung und Handlung Israels wird durch das UN-Völkerrecht unzweifelhaft legitimiert.

Herbert Hedderich, Oldenburg

 

 

Und die 1939 von Polen Vertriebenen?

Zu: „Halb Aufstand, halb militärische Intervention“ (Nr. 51/52)

Was wurde denn von deutschen Historikern bislang überhaupt aus der deutsch-polnischen Geschichte beachtet? Immer wieder hören wir doch nur vom deutschen Überfall auf Polen, daß wir die Alleinschuldigen am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und für unzählige Verbrechen verantwortlich seien. Auch 63 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg schreiben die Sieger die Geschichte, und wir ducken uns und nehmen das hin. Was hören wir von den Tausenden und Abertausenden unserer Landsleute, die bis 1939 aus Polen vertrieben worden sind? Was hören wir vom polnischen Nationalismus, was von der direkten Vorgeschichte des Krieges, was von der polnischen Kriegsbereitschaft, was von der polnischen Generalmobilmachung, die ja schon vor dem 1. September erfolgt war? Wir hören wenig bis nichts darüber, was wirklich zum Zweiten Weltkrieg geführt hat, wenn wir auch leider den Weltkrieg losgetreten haben und sicher auch viel Schuld zu tragen haben.

Dr. Berthold Kraiger, Detmold

 

 

Gute Erfahrung mit hilfsbereiten Tschechen gemacht

Zu: „Auch 1945 gab es deutschfreundliche Tschechen“ (Nr. 51/52)

Ich lernte kurz nach der Kapitulation in der Tschechoslowakei deutschfreundliche Tschechen kennen. Ich, 21 Jahre junger Unteroffizier der Luftwaffe, war von der Ruhr so geschwächt, ich wollte nicht mehr und blieb nach einer Rast einfach liegen, während die anderen mit dem Lkw weiterfuhren. Ich muß dazu sagen, daß ich neu in der Einheit war. Aber als es am frühen Morgen sehr frisch wurde, erwachten meine Lebensgeister wieder, ich wollte wieder leben und machte mich auf den Weg in Richtung einer kleinen Stadt, in der noch Lichter brannten.

Da kamen mir zwei Tschechen entgegen, Gewehr über der Schulter. Sie fragten mich auf Deutsch, wo ich hinwollte. Auf meine Antwort „Zu meiner Kolonne“ überlegten sie kurz und sagten dann, daß eine Kolonne nicht weit weg von hier vor der Stadt lagere. Sie begleiteten mich dorthin und erzählten zwischendurch, was sie im Krieg erlebt hatten. Dann fragten sie mich, ob ich Hunger hätte. Ja, den hatte ich jetzt. Daraufhin sprachen sie einen vorbeikommenden jungen russischen Soldaten an. Der sauste wie der Blitz ins nächste Haus und kam mit einer dicken Scheibe aus einem Rundbrot zurück. Die bekam ich dann, ich bedankte mich und die beiden Tschechen gingen wieder zurück, nachdem sie mich am Rastplatz verlassen hatten.

Die Kolonne war tatsächlich meine! So hatte ich auch meinen Ruck-sack wieder.

Als ich 1968 – es war die Zeit des „Prager Frühlings“ – an einem Lauf für über 40jährige Leichtathleten in Karlsbad teilnahm, lernte ich einen ein Jahr älteren Tschechen kennen, der auch mitgelaufen war. Der hatte mir, gut Deutsch sprechend, vorher die Stadt gezeigt und nicht mit Kritik am Sozialismus gespart. Einige Zeit nach dem Wettkampf bekam ich Post von ihm aus Brünn.

Er hatte mich auf dem Zieleinlauffoto erkannt, sich im Wettkampfbüro meine Adresse geben lassen und sandte mir das Foto zu. Zu ihm hatte ich gesagt, nachdem ich ihm die obige Geschichte erzählt hatte: „Das hättest du damals gewesen sein können!“ Er war es wohl nicht, denn er konnte sich daran nicht erinnern.

Ich stand dann mit ihm bis zu seinem Tod vor wenigen Jahren schriftlich in freundschaftlicher Verbindung.

Leo Thiel, Lübeck


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren