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31.01.09 / TORheiten in Königsberg / Erfolgreiche Ausstellung zum orthodoxen Weihnachtsfest

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05-08 vom 31. Januar 2009

TORheiten in Königsberg
Erfolgreiche Ausstellung zum orthodoxen Weihnachtsfest

Die Ausstellung „Weihnachtliche TORheiten“ im Museum Friedländer Tor in Königsberg ist auf großes Interesse gestoßen. Die ungewöhnlich Ausstellung geht auf eine gemeinsame Initiative der Museumsmitarbeiter und von Menschen aus Stadt und Land zurück.

Jeder war aufgerufen, an der Sammlung alten Spielzeuges mitzuwirken, was viele begeistert taten. Sie lieferten dem Museum – meist als Spende – soviel Material, daß am Ende nur ein kleiner Teil der Gegenstände gezeigt werden konnte. Die meisten der eingesammelten Sachen überließen die Spender dem Museum als Geschenk.

Der erste bekannte Baumschmuck bestand aus Konditorwaren wie Lebkuchen, Gebäck oder Mandarinen. Erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts begann man, Weihnachtsbäume mit Spielzeug zu schmücken, meist mit Kugeln und Girlanden. Experten gehen davon aus, daß die ersten Weih-­ nachtskugeln in Deutschland aufgetaucht sind. Dies soll damit zusammenhängen, daß einmal nach einer Mißernte in Deutschland die traditionellen Äpfel durch Kugeln ersetzt wurden. Den Durchbruch schafften Kugeln als Baumschmuck jedoch erst im 19. Jahrhundert.

Die ersten Tannenbaumkugeln in Rußland wurden aus gepreßter Watte und Pappmaché hergestellt. Bis in die 1930er Jahre gab es in der Sowjetunion keine eigene Baumschmuckherstellung. Erst in den 40er Jahren begann sich der Weihnachtsbaumschmuck zu verbreiten. Besonders beliebt waren hier Glas- und Plastikfiguren in der Gestalt von Märchenhelden. Zurück zur Ausstellung: Im Museum „Friedländer Tor“ wurden Hunderte Schmuckgegenstände und Weihnachtskarten gezeigt. Ungefähr 200 Figuren zierten die drei Meter hohe Tanne des Museums. Es gab Weihnachtsporzellan zu sehen sowie Rezepte für die Weihnachtstafel, die im Königsberg der Vorkriegszeit populär waren. Die Museumsmitarbeiter erklärten den Besuchern die Weih­-nachts- und Neujahrsbräuche in verschiedenen Ländern.

Die in der Ausstellung gezeigten Exponate sowjetischer Herstellung wurden bis in die 70er Jahre hinein in Heimarbeit hergestellt. Die ältesten Gegenstände stammen aus den 20er und 30er Jahren. Die Besucher hatten die Möglichkeit, sich mit Exponaten aus der deutschen und der sowjetischen Zeit bekannt zu machen und sie zu vergleichen. An den Ausstellungsständen konnten sie neben Spielzeug auch Weih-nachtskarten und Fotos aus privaten Sammlungen betrachten. Bei vielen Besuchern weckte die Ausstellung nostalgische Erinnerungen, sie fühlten sich in ihre Kindheit zurückversetzt. Die Ausstellung blieb während der gesamten Winterferien bis zum 18. Januar geöffnet.       Jurij Tschernyschew

Foto: Stadtgeschichte: Die deutsche Vergangenheit ist auch aus aktuellen Ausstellungen nicht wegzudenken.


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