© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-08 vom 07. Februar 2009

Gegen Illegale
Vietnamesen in Moskau und Minsk gefaßt

Während der Überprüfung von Firmen im Großraum Moskau wurden 180 Vietnamesen festgenommen, die sich illegal in Rußland aufhielten. Sie arbeiteten in der Näherei einer Textilfabrik.

Laut der russischen Behörde für Migration wurden im vergangenen Jahr 1037 Ausländer wegen grober Mißachtung des Einwanderungsgesetzes in ihre Heimatländer abgeschoben. Insgesamt sind etwa 900000 Migranten im Großraum Moskau registriert, nur 240000 von ihnen haben eine Arbeitserlaubnis. Bislang unternahmen die Behörden wenig gegen diese verhältnismäßig große Zahl illegal anwesender Menschen. Das hat sich seit der Finanzkrise geändert. Viele Arbeitgeber setzten ausländische Mitarbeiter gleich massenweise auf die Straße. Völlig mittellos geworden, begehen viele von ihnen Diebstähle, um zu überleben.

Schlagzeilen über Fremdenhaß in Rußland füllen von Zeit zu Zeit die Medien. Da die Situation sich auch für russische Arbeitnehmer verschlechtert hat, fürchten viele die Entstehung sozialer Konflikte und fordern härtere Migrationsgesetze. Die Behörden reagierten nun erstmals mit dem Einsatz von technisch bestens ausgestatteten Hubschraubern und Drohnen, mit deren Hilfe sie Illegale, die sich in Wäldern und unzugänglichen Gegenden im Umkreis der Großstädte versteckt halten, aufspüren und überwachen. Fabriken und Firmen, die illegale Migranten beschäftigen, müssen mit Razzien rechnen.

Auch in Weißrußland wurden sechs Vietnamesen in einem Wald unweit der Hauptstadt Minsk aufgespürt, die sich in den Westen durchschlagen wollten. Einer von ihnen besaß ein russisches Visum. Drei Tage hielten sie in ihrem Versteck aus, bis man sie halb erfroren und verhungert entdeckte. Die Minsker Polizei vermutet, daß sie Opfer von Schleppern geworden sind, die sie in Weißrußland aussetzten, nachdem sie ihnen erzählt hatten, sie befänden sich in der Nähe von Paris.   MRK