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14.02.09 / Was war er für ein Schelm

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-09 vom 14. Februar 2009

Was war er für ein Schelm

Wenn es einen Komiker des deutschen Wirtschaftswunders gab, dann war es wohl Heinz Erhardt. Und das lag sicherlich nicht nur daran, daß der Höhepunkt seiner Karriere in jene Jahre fällt. Vielmehr ist der von ihm verkörperte Bundesbürger trotz aller Schwächen ein Sympathieträger mit Tugenden. Wenn er mit neuen Herausforderungen konfrontiert wird, wirkt er zwar anfänglich etwas überfordert. Doch bemüht er sich redlich, sowohl im Beruf als auch in der Familie seinen Aufgaben gerecht zu werden – und das letztlich doch mit Erfolg. Ohne diese Eigenschaft wäre das „Wirtschaftswunder“ der Deutschen angesichts der immensen Herausforderung, vor der sie nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg standen, kaum möglich gewesen.

Vor 100 Jahren, am 20. Februar 1909 kam Heinz Erhardt in Riga zur Welt. Der Sohn eines deutsch-baltischen Theaterkapellmeisters fand gegen den Willen seines Großvaters, der wollte, daß er seine internationale Musik- und Gastspielagentur übernahm, zu den Brettern, die die Welt bedeuten. Der Zweite Weltkrieg verschlug den Künstler nach Hamburg, wo ihm 1946 beim Nordwestdeutschen Rundfunk der Durchbruch am Mikrofon gelang. Später folgten Filme. Aber auch als Dichter und auf der Bühne war Erhardt erfolgreich. 1971 nahm ihm ein Schlaganfall sein wichtigstes Mittel, die Sprachgewalt. Er zog sich ins Privatleben zurück. Am 5. Juni 1979 starb er in seiner Wahlheimat Hamburg. Manuel Ruoff


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