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21.02.09 / Zu neuem Leben erweckt / Kloster Heiligengrabe: Ein Publikumsmagnet in der Prignitz

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-09 vom 21. Februar 2009

Zu neuem Leben erweckt
Kloster Heiligengrabe: Ein Publikumsmagnet in der Prignitz

Unter der seit 2004 bestehenden Schirmherrschaft des ehemaligen Ministerpräsidenten von Brandenburg Manfred Stolpe und seiner Frau ist in der märkischen Heide ein Kleinod neu erblüht. Konzerte, Ausstellungen und Wochenendseminare ziehen viele Besucher an. Täglich werden Gruppen durch das Kloster geführt.

Das Kloster Heiligengrabe, das sich in der malerischen Prignitz unweit des Autobahnkreuzes Wittstock/Dosse befindet, hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Gegründet wurde es am Ende der Kreuzzugszeit 1287 als Zisterzienserinnenkloster. Urkundlich erwähnt wird ein „Heiliges Grab“ erstmals im Jahr 1317. Gegen den starken Widerstand der katholischen Nonnen wird die Reformation erst 1548 eingeführt. Schließlich erhebt Friedrich der Große das Kloster 1740 zum evangelischen Damenstift (mit zwei Plätzen für katholische Konventualinnen!). Im Zuge der Vertreibung finden 1946 Diakonissen aus Miechowitz/Oberschlesien mit elternlosen Kindern Aufnahme in der Abtei. Seit 1996 beginnt sich erneut ein Konvent von evangelischen Damen in den alten Klostermauern niederzulassen. Seit 1998 starten umfangreiche Renovierungsmaßnahmen und der Aufbau eines Museums mit überregionaler Bedeutung. Wer heute das Kloster besichtigt, sieht, wie weit die Renovierung schon fortgeschritten ist. Mauern erstrahlen in altem Glanz, 2007 konnte die Renovierung des Kreuzganges abgeschlossen werden, die Abtei ist wieder bewohnt.

Einen besonderen Anziehungspunkt bildet in diesem Jahr die Ausstellung „Sehnsucht nach Jerusalem“, die noch bis zum 31. Oktober geöffnet ist. In Kooperation mit den Staatlichen Museen zu Berlin und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz rückt hier die besondere Bedeutung Jerusalems, wo sich das ursprüngliche „Heilige Grab“ in der Grabeskirche befindet, dem Besucher näher. Die Objekte wurden aus mehreren Sammlungsbereichen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zur Verfügung gestellt, darunter Votivbilder, Darstellungen des Heiligen Grabes in ganz Europa und andere Kostbarkeiten.

Die Initiative eines „Interkonfessionellen Museums“ löst mit dem Stichwort „Jerusalem“ unterschiedliche Assoziationen aus. Juden, Christen und Muslime sind mit dieser Stadt unlösbar verbunden. Aktuell kristallisiert sich an der Stadt der Nahostkonflikt. Immer wieder aber verknüpft sich das Bild Jerusalems auch mit der Hoffnung auf Frieden und Versöhnung. Hinrich E. Bues


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