28.03.2024

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21.02.09 / Tragische Figur

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-09 vom 21. Februar 2009

Tragische Figur
von Hinrich E. Bues

Außenministerin Tzipi Livni gilt als verständigungsbereiteste unter den Spitzenpolitikern in Israel, aber wahrscheinlich wird sie nicht Ministerpräsidentin. „Wir werden die nächste Regierung bilden“, so jubelte sie nach dem knappen Wahlausgang. Gut eine Woche später zeigt sich ihre kapitale Fehleinschätzung. Denn noch nicht einmal 25 Prozent der Israelis haben ihre Partei gewählt, und Livni kann aller Voraussicht nach auch nicht die nächste Regierung bilden. Wie kommt es zu einer solchen Fehleinschätzung? Unwillkürlich kommen einem bei diesem vorschnellen Jubel Personen wie Andrea Ypsilanti, Gerhard Schröder oder Heide Simonis in den Sinn. Alle drei wollten oder konnten nicht begreifen, daß ihre Hoffnungen zerplatzt waren wie die Seifenblasen im Wind. Das trotzige „Koch muß weg“ von Ypsilanti führte direkt in ihren eigenen politischen Untergang.

Zur analytischen Grundfertigkeit von Politikern gehört es nun einmal, eine bestimmte Situation in kurzer Zeit mit kühlem Kopf bewerten zu können. Wer das nicht kann, dem kann man nicht das Schicksal eines ganzen Landes mit Millionen Menschen anvertrauen. Tzipi Livni droht nun zu einer ähnlich tragischen Figur zu werden wie ihre deutschen Vorgängerinnen.

Foto: Wie aus einer anderen Welt: Die Eltern der von ihrem Bruder Ahmad-Sobeir ermordeten Morsal im Hamburger Ehrenmord-Prozeß: Vater und Mutter Obeidi brannten nach der Urteilsverkündung einmal mehr die Sicherungen durch, denn sie fanden die Ermordung ihres einen Kindes durch das andere in Ordnung.Selten wurde bei diesem Prozeß die Frage gestellt, wer die Verantwortung dafür trägt, daß solche Leute nach Deutschland einwandern durften. Bild: ddp


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