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© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-09 vom 21. Februar 2009
Genie am Pult Man rühmte ihn als ein „Taktstockgenie“, und auch mehr als zehn Jahre nach seinem Tod ist Sergiu Celibidache (1912–1996) im Bewußtsein vieler Musikfreunde lebendig. In Rumänien als Sohn eines Kavallerieoffiziers geboren sollte Sergiu Celibidache nach dem Wunsch des Vaters eine politische Karriere machen. Doch er wollte unbedingt Musiker werden. Schon mit vier Jahren hatte er das Klavierspiel begonnen. Nach einem Zerwürfnis verließ Celibidache mit 18 Jahren sein Elternhaus für immer. Das Studium von Mathematik, Philosophie und Musik, das er in Jassy begonnen hatte, setzte er nach der Trennung von seiner Familie in Bukarest fort. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich dort hauptsächlich als Begleitpianist an einer Tanzschule. 1935 siedelte er nach Paris über, um seine Studien fortzusetzen. Im Radio hörte er dann ein Streichquartett des Königsbergers Heinz Tiessen (1887–1971). Celibidache war davon so begeistert, daß er daraufhin selbst ein Streichquartett komponierte und dieses an Heinz Tiessen schickte. Tiessen, Professor an der Berliner Musikhochschule, erkannte das außergewöhnliche musikalische Potential und rief Celibidache nach Berlin. Klaus Weiler, der Celibidaches Werdegang über die Jahrzehnte verfolgte, hat 1993 eine Biographie des Dirigenten veröffentlicht. Nun hat er sie komplett überarbeitet und um die letzten Lebensjahre ergänzt. Entstanden ist ein sehr persönliches Buch, das alle Musikliebhaber begeistern wird. Es erscheint als Edition der 1999 gegründeten Sergiu Celibidache Stiftung, München. os Sergiu Celibidache: „Über musikalische Phänomenologie. Ein Vortrag und weitere Materialien“. Celibidachiana I, Werke und Schriften, Band 1, Wißner Verlag, Augsburg 2008, gebunden, 80 Seiten, 19,80 Euro. Klaus Weiler: „Celibidache – Musiker und Philosoph. Eine Annäherung.“ Celibidachiana II, Dokumente und Zeugnisse, Band 1, Wißner Verlag, Augsburg 2008, gebunden, 328 Seiten, 29,80 Euro |
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