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14.03.09 / Abkoppeln

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-09 vom 14. März 2009

Konrad Badenheuer:
Abkoppeln

Man ist ja schon gewöhnt an fast tägliche Tatarenmeldungen, aber die finstere Prognose der EU-Finanzminister ist dennoch bedrückend: Auch im kommenden Jahr 2010 soll es noch keine wirtschaftliche Erholung geben! Gleichzeitig rechnet die Weltbank vor, daß die Krise weltweit bereits Werte im Volumen von fast 40 Billionen Euro vernichtet habe – das entspricht etwa der weltweiten Produktion eines Jahres.

Inzwischen werden deutliche Unterschiede sichtbar: China scheint die Krise bald überwinden zu können, in den USA beschleunigt sich der Absturz. Kein Wunder: Das Reich der Mitte – dessen Umgang mit den Menschenrechten man nicht mögen muß – hat „unter seinen Verhältnissen“ gelebt, die USA weit darüber. Viele fragen nun mit vollem Recht: Kann sich nicht auch das halbwegs solide Deutschland wenigstens teilweise abkoppeln vom fatalen Niedergang ganzer Länder – umso mehr, wenn diese Länder seit 1990 bereits hoch zweistellige Milliardenbeträge aus der deutschen Steuerkasse bekommen haben? Muß nicht irgendwo die Eigenverantwortung für die Folgen von Mißwirtschaft, blanker Gier und haltloser Spekulation einsetzen?

In diesem Sinne können wir heute froh sein, daß Großbritannien nicht der Eurozone angehört. Das Land hat mit einer mehr als riskanten Politik des Gelddruckens begonnen. Seine eigene Währung kann damit London ruinieren, den Euro Gott sei Dank nicht. Was aber die Pleitekandidaten in der Eurozone von Irland bis Griechenland angeht,  so mag Brüssel in der Pflicht stehen, auch mit deutschem Geld das Schlimmste, den Staatsbankrott zu verhindert. Aber bitte kein bißchen mehr.


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