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14.03.09 / Radeln im Oval / 100 Jahre Berliner Sechstagerennen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-09 vom 14. März 2009

Radeln im Oval
100 Jahre Berliner Sechstagerennen

Das Berliner Sechstagerennen ist nicht nur für Radsportexperten ein Erlebnis. Die Mischung aus Budenzauber, Showprogramm und Sport macht das besondere Flair der Veranstaltung aus.

Die einzigartige Tradition reicht in das Jahr 1909 zurück, als das erste Berliner Sechstagerennen der Radsportler am 15. März in der Ausstellungshalle am Zoologischen Garten gestartet wurde. Der große Publikumserfolg in New York hatte dazu beigetragen, solche Rennen auch in Europa einzuführen. In New York trug man bereits seit 1896 alljährlich im Madison Square Garden Radrennen aus. Zunächst fuhr jeder Teilnehmer für sich, ab 1899 führte man die heute noch üblichen Zweiermannschaften ein.

Das in Deutschland von Georg Hölscher initiierte Rennen wurde durch den berühmten Rennfahrer Walter Rütt und den populären Radsport-Journalisten Fredy Budzinsky unterstützt. Auf dem 150 Meter langen Lattenoval kämpften seinerzeit 15 Mannschaften um den Sieg. Nach 3865,7 gefahrenen Kilometern gewann das US-Paar Jimmy Moran und Floyd MacFarland.

Seit 1911 fand das jährliche Rennen im Berliner Sportpalast statt. Hierher zog es bekannte Radsportler wie den „Fliegenden Holländer“ Piet van Kempen oder Hans Kalupa. In den 1960er und 1970er Jahren prägten deutsche Rennfahrer wie Rudi Altig, Klaus Bugdahl und Dietrich Thurau die traditionelle Veranstaltung.

Das „Sixdays“ war von jeher auch ein gesellschaftliches Ereignis. Bekannte Künstler und später die Sportprominenz – darunter erfolgreiche Boxer wie Karl Mildenberger, Max Schmeling, Bubi Scholz und Wladimir Klitschko – ließen sich das Ereignis nicht entgehen und gaben auch den Startschuß für die Veranstaltung ab.

Seit der Neuauflage 1997 bietet das Berliner Sechstagerennen, das mittlerweile im Velodrom durchgeführt wird, ein Programm der besonderen Güte; hierzu gehören ein Steher-Rennen, Derny-Wettkämpfe und ein Sprinter-Championate. Mehr denn je sehen sich die Verantwortlichen in der Pflicht, dem Motto „Tradition mit Zukunft“ gerecht zu werden.     

Corinna Weinert


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