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14.03.09 / Schlesien – Heimat und Zukunft / Aufruf zum Deutschlandtreffen der Schlesier Ende Juni 2009 in Hannover – Rudi Pawelka: »Ein Forum der Menschenrechte«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-09 vom 14. März 2009

Schlesien – Heimat und Zukunft
Aufruf zum Deutschlandtreffen der Schlesier Ende Juni 2009 in Hannover – Rudi Pawelka: »Ein Forum der Menschenrechte«

Alle zwei Jahre treffen sich die vertriebenen und ausgesiedelten Schlesier, ihre Nachkommen und Freunde zum zentralen Deutschlandtreffen. In diesem Jahr findet es wieder in Hannover statt, und zwar vom 26. bis 28. Juni.

„Das Programm steht nunmehr fest. Es wird im Kern dem vorangegangener Treffen entsprechen, jedoch wollen wir für noch mehr Attraktivität sorgen“, erklärt Rudi Pawelka, der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft Schlesien in seinem Aufruf zu dem Treffen. „Daß bereits am Freitag mit einem ökumenischen Gottesdienst begonnen wird, ist wie immer selbstverständlich. Der sich anschließende Kulturabend widmet sich der Künstlerkolonie in Schreiberhau, einem Kleinod des künstlerischen Lebens in Schlesien.“

Bei der offiziellen Eröffnung am Sonnabend, den 27. Juni werden prominente Politiker Grußworte an die Schlesier richten, an der Spitze der Innenminister des Landes Niedersachsen, Uwe Schünemann (CDU). Neben einer „Sommerakademie“, dem Mitarbeiterkongreß und einer Frauentagung gehört wieder der Heimatabend zum Programm. Er steht diesmal unter dem Motto „Die Oder“ und wird moderiert von der Bundeskulturreferentin der Landsmannschaft, Helga Wüst, und der Vorsitzenden der Schlesischen Jugend in Nordrhein-Westfalen, Renate Sappelt. Schlesische Atmosphäre in Reinkultur soll dort die Teilnehmer gefangenhalten. „Hierfür bieten alle Mitwirkenden, zu denen auch Gruppen aus Schlesien gehören, die sichere Gewähr“, verspricht Pawelka, der durch seine Fernsehauftritte im Zuge der Debatte um die Mitgliedschaft von BdV-Präsidentin Erika Steinbach im Stifungsrat des Zentrums gegen Vertreibungen in Berlin in den vergangenen Wochen bundesweite Bekanntheit erlangt hat.

Ein Glanzlicht des Deutschlandtreffens ist der Besuch des päpstlichen Nuntius Jean-Claude Perisset, der am Sonntag die Eucharistiefeier für die katholischen Schlesier zelebrieren wird, „Hier rechnen wir mit einer besonderen Beachtung“, so Pawelka, zumal traditionell die Sonntagsgottesdienste zu den am besten besuchten Veranstaltungen des Treffens gehören. Freilich war Niederschlesien einst eine ganz überwiegend evangelische Provinz. „Es ist unser Anliegen, mit einer Ausstellung den evangelischen Landsleuten ein besonderes Stück Heimatgeschichte zu vermitteln“, betont Pawelka.

Die Hauptkundgebung, die Veranstaltung mit der politischen Aussagekraft, soll in diesem Jahr straffer gehalten sein und wird deshalb nur noch die Reden von Ministerpräsident Christian Wulff und des Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft zum Inhalt haben. Da das Beisammensein der Schlesier in heimatlichem Umfeld das wesentliche Anliegen des Treffens ist, werden viele interessante Stände sowie Auftritte von Trachtengruppen zu sehen sein. Nach wie vor leben rund 400000 Deutsche in der einst preußischen Provinz, vor allem in Oberschlesien, und diese gefährdete Volksgruppe ist selbstverständlich auf dem Treffen vertreten. „Es freut alle sehr, wiederum Schlesier aus der Heimat in Hannover unter uns zu wissen.“ Dies sei auch ein Signal für deren „noch engere Bindung an die Landsmannschaft Schlesien“.

Das Motto „Schlesien – Heimat und Zukunft“ sei auch Ausdruck der fortbestehenden Verpflichtung für das Heimatland. Pawelka: „In der Pflicht sind wir gegenüber den Landsleuten in der Heimat, die wir weiterhin unterstützen und für sie eintreten wollen. In der Pflicht fühlen sich die Schlesier aber auch, weil es darum geht, die hervorragenden Zeugnisse deutscher Kulturarbeit in Schlesien für die Nachwelt zu erhalten.“ Der Einsatz für Schlesien und seine Menschen bedeute auch die Verpflichtung, für die Lösung offener Fragen einzutreten, betont Pawelka. „.Die Entschädigung deutscher Zwangsarbeiter, die als einzige große Opfergruppe des Zweiten Weltkrieges bisher bei allen gesetzlichen Regelungen außen vor geblieben ist, muß weiter in die Öffentlichkeit getragen werden. Gerade hat Polen durch den Entwurf eines Entschädigungsgesetzes kundgetan, daß es auf den alten Unrechtsdekreten besteht und Deutsche weiter diskriminiert. Selbst polnische Staatsbürger in Polen lebend, sollen von einer Entschädigung für entzogenes Eigentum ausgenommen werden, nur weil sie deutscher Abstammung sind. Wir sind es uns und Europa schuldig, diesen Angriff auf fundamentale Menschenrechte abzuwehren. Kommunistisches Unrecht darf nicht europäische Gegenwart sein. Dies wäre nicht unser Europa!“         K. Badenheuer


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