© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-09 vom 14. März 2009

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Nationalität verschweigen

Düsseldorf – Ob ein Tatverdächtiger einer nationalen Minderheit angehört, darf in den nordrhein-westfälischen Polizeiberichten künftig nicht mehr erwähnt werden. Dies hat NRW-Innenminister  Ingo Wolf (FDP) bereits im vergangenen Dezember in einer neuen Leitlinie für die Polizei des Landes angeordnet. Nur im Ausnahmefall, wenn es für die Fahndung wesentlich ist, sollen ethnische Merkmale weiter veröffentlicht werden dürfen.             H.H.

Krise erreicht Hollywood

Los Angeles – Nun hat die Wirtschaftskrise auch Hollywood erreicht: Hegdefonds und Investmentbanken, die allein seit 2005 rund 15 Milliarden US-Dollar in Filmproduktionen investiert haben, ziehen im großen Stil ihr Geld aus der Traumfabrik ab. Filmpakete werden zu Billigpreisen verschleudert, die Zahl der Neuproduktionen geht zurück: Wurden 2007 noch 236 Hollywoodstreifen gedreht, dürfte ihre Zahl dieses Jahr unter 200 fallen.             H.H.

Koch will seinen Kopf

Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) leidet unter rapidem Zuschauerschwund. „,Heute‘ hat seit 2002 26 Prozent seiner Zuschauer verloren. 2008 wurden wir erstmals von ,RTL aktuell‘ überholt, liegen also hinter ,Tagesschau‘ und der RTL-Sendung nur noch auf Platz 3. Das hätte sich vor fünf Jahren sicher kein Mitarbeiter des ZDF vorstellen können“, bedauert Hessens Ministerpräsident Roland Koch. „,Das ,Auslandsjournal‘ hat heute 56 Prozent weniger Zuschauer, der ,Länderspiegel‘ 16 Prozent. Das ,Heute Journal‘ hat zehn Prozent weniger Zuschauer ...“ Mit diesen Daten begründet der Christdemokrat Koch seinen Widerstand im ZDF-Verwaltungsrat gegen eine Verlängerung des im März 2010 auslaufenden Vertrages mit Chefredakteur Nikolaus Brender.

Dabei war der 1949 in Freiburg geborene Fernsehjournalist und Medienmanager in seiner Jugend sogar Mitglied der Jungen Union. Mittlerweile ist der Nachfolger Klaus Bressers parteipolitisch schwer zu verorten. Von der Union, aber auch von der SPD mußte er Kritik einstecken. Von sozialdemokratischer Seite wurde ihm übelgenommen, daß er die beiden Magazine „Frontal“ und „Kennzeichen D“ abschaffte. Nach der Bundestagswahl 2002 warf der damalige CSU-Generalsekretär Markus Söder ARD und ZDF vor, den „Medienkanzler“ Gerhard Schröder bevorzugt zu haben. Bereits damals wurde von CSU-Seite gefordert, Brenders Vertrag nicht zu verlängern. Nach der Bundestagswahl von 2005 wiederum nahm Brender ARD und ZDF gegen Medienschelte des Sozialdemokraten Schröder in Schutz.

Sollten Kochs Argumente also vorgeschoben sein, was nicht wenige vermuten, stellt sich vor diesem Hintergrund die Frage nach dem wahren Motiv.           M. R.