24.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
21.03.09 / Zwiespältige Rolle der Briten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-09 vom 21. März 2009

Zwiespältige Rolle der Briten

Auf der Flucht vor den kommunistischen Tito-Partisanen fanden 17000 Domobranzen und Zivilisten im Mai 1945 Unterschlupf im Feldlager Viktring bei Klagenfurt. Zur selben Zeit baten in der Grenzstadt Bleiburg (Kärnten) kroatische Kommandeure den britischen Brigadeführer General Patrick Scott um die Übernahme in britische Kriegsgefangenschaft und um Asyl für die Flüchtlinge. Dieser stand jedoch in engem Kontakt mit der jugoslawischen Volksbefreiungsarmee und lehnte ab. Die kroatischen Unterhändler mußten die bedingungslose Kapitulation akzeptieren. Infolge eines britisch-jugoslawischen Abkommens vom 19. Mai 1945 sollten die Soldaten an Jugoslawien ausgeliefert werden. Die jugoslawische Seite versicherte, Zivilflüchtlinge in ihre Herkunftsgebiete zurückzuführen und Militärangehörige nach den Bestimmungen des Völkerrechts zu behandeln. Doch es kam anders.

So wie die britischen Truppen 40000 aus dem kroatischen Raum geflüchtete Kosaken an die Sowjets übergeben hatten, so überführten sie die Slowenen und Kroaten an Titos Armee. Dabei ließen sie sie in dem Glauben, nach Italien gebracht zu werden. Eine britische Kommission bestritt im Jahre 1990 in zwei Berichten, die britischen Kommandostellen hätten bei der Auslieferung der Gefangenen deren anschließende Liquidierung bewußt in Kauf genommen. Nur 6000 slowenische Zivilisten wurden durch eine persönliche Absprache zwischen dem Leiter des Flüchtlingslagers Valentin Mer-šol, dem kanadischen Major Paul H. Barre und dem britischen Oberbefehlshaber, Feldmarschall Harold Alexander, vor der Repatriierung und somit vor dem sicheren Tod gerettet.S.G.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren