19.04.2024

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21.03.09 / Bock statt Gärtner

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-09 vom 21. März 2009

Bock statt Gärtner
von Manuel Ruoff

Groß und auch verständlich ist die Aufregung über die 20 Millionen Euro für Klaus Zumwinkel. Dieser Betrag ist maßlos. Dabei ist es irrelevant, ob der Deutsche-Post-Manager nun versucht hat, sein Geld vor dem Fiskus zu retten oder nicht. Noch unverschämter als die Wahrnehmung seines verbrieften Rechts durch den Manager ist allerdings das scheinheilige Einstimmen der Politiker in die Empörung.

In dieser Zeit der Krise bietet sich die politische Klasse den Staat und damit sich selbst als Korrektiv der Marktwirtschaft an. Fehlentwicklungen werden als Auswüchse der freien Marktwirtschaft gebrandmarkt, an denen sie teilweise etwas ändern könnten. Dabei ist für viele Auswüchse nicht etwa die Marktwirtschaft, sondern die politische Klasse verantwortlich. So gehören zu den Banken mit den größten Verlusten auffallend viele staatsnahe mit Politikern an der Spitze.

Ähnlich ist es mit den 20 Millionen für Zumwinkel, die selbst für einen Spitzenmanager viel sind. Das Recht auf sie erhielt er nicht etwa von irgendeinem privaten Kapitaleigner verbrieft, sondern von Politikern, die über Volksvermögen entscheiden. Größter Aktionär und damit zumindest indirekt der Verantwortliche für Zumwinkels Millionensegen ist nämlich auch nach der sogenannten Privatisierung nicht etwa irgendein Privatinvestor, der Zumwinkel eigenes oder ihm zumindest freiwillig anvertrautes Geld hinterherwirft, sondern mit der KfW eine gar nicht marktwirtschaftliche Anstalt des öffentlichen Rechts.


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