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21.03.09 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-09 vom 21. März 2009

Leserforum

Die CDU wird zur Hülle ohne Inhalt

Zu: „Widerstand in den eigenen Reihen“ (Nr. 5)

Die Umfragewerte für die Union sinken, die der FDP steigen. Noch wird nicht gewählt, aber es ist hohe Zeit, daß die Bürger wissen, wohin die Reise mit der Union geht. Wollen sie wirklich die Große Koalition erhalten, Frau Merkel zusammen mit einer etwas schwächeren SPD, eine Union auf dem Weg zu einer zweiten sozialdemokratischen Partei? Frau Merkel fehlt es an inhaltlichem Profil, sie taugt als Macherin, vorgeben kann sie nichts, Emotionen kann sie nicht wecken. Eigentlich erscheint sie mir als eine sehr tüchtige graue Maus, die es einmalig versteht, ihre Konkurrenten auszustechen.

Was wird aus der Merkel-CDU? Wird sie zu einer Hülle ohne Inhalt, nur zusammengehalten von der Machtteilhabe?

Viele Fragen. Die Beantwortung fällt schwer. Kritik in den eigenen Reihen wird – zwar nicht allzu laut – geübt, aber niemand scheint in Sicht, die oder der an ihre Stelle treten könnte.

Günther Raedel, Neustadt a. d. Weinstraße

 

 

Absonderung kann Probleme mit sich bringen

Zu: „Ein neues Schulmodell“ (Nr. 7)

Selbstverständlich kann Schule auch schädlich sein, nicht nur durch das Verhalten sozial gestörter Mitschüler, auch Lehrer können durchaus eine negative Rolle spielen. Sicher betrifft das Ausnahmen, und die große Mehrheit verkraftet Schule gut, und lernt auch, mit Widrigkeiten umzugehen.

Wir wissen aus Eliteschulen, daß deren Schüler oft Probleme mit der Wirklichkeit bekamen, als sie ihre Schulen verließen. Absonderung kann zu Problemen führen, was zu sehen und dem entgegenzuwirken ist. Aber auch das Gegenteil kann zu Problemen führen, was auch die Frage erlaubt, warum gut erzogene und behütete Kinder schon früh mit sozial geschädigten Kindern zusammengeführt werden müssen. 

Zu durchdenken ist alles. Zur Bildung gehört auch Freiheit und Wahlmöglichkeit. Es muß nur sichergestellt sein, daß Aus- oder Absonderung nicht zu Nachteilen für ein Kind führt. Ohne Kontrolle und vergleichbare Leistungen geht es nicht.

Paul Reinold, Hanau

 

 

Heckel ist klasse

Zu: „Besondere Leistungen“ (Nr. 7)

Dieser Beitrag ist ein Glanzstück Heckel’scher Journalistik – das Beste, was ich bisher über die Finanzkrise gelesen habe. Halten Sie diesen Mann fest, er garantiert Ihnen einen großen Leserkreis über die leider weniger gewordenen Ostpreußen hinaus.

Dr. Klaus Krech, Ahrensburg

 

 

Echte Effi wurde 99

Zu „Effi Briest darf leben“ (Nr. 6)

Hier die wahre Geschichte zu dem Roman von Fontane. Im Jahre 1873 heiratete die 17jährige Elisabeth Freiin von Plotho aus altem brandenburgischen Adel aus Gehorsam gegenüber ihren Eltern den fünf Jahre älteren Armand Léon Baron von Ardenne. Einige Jahre später fertigte der Maler Emil Hartwich aus Düsseldorf in mehreren Sitzungen ein Porträt der jungen Frau an. Sie war unzufrieden mit ihrer Ehe, und es entstand eine Zuneigung zum Maler. Als ihr Mann, der Baron, einen Brief seiner Frau las, erfuhr er von der Affäre und forderte Hartwich zu einem Duell in Berlin auf, bei dem der Maler starb. Elisabeth von Ardenne arbeitete als Krankenschwester und starb mit 99 Jahren.

Ilsegret Böhm, Hamburg

 

 

Alternative fehlt

Zu: „Wowereit verliert“ (Nr. 6)

Das sollte man zwar berechtigt meinen, aber verloren hat Wowereit erst dann, wenn die Berliner ihn in den Hintern treten und die rot-rote Koalition in die Opposition befördern. Bis dahin dürfte es noch sehr weit sein. Berlin fehlt ja die Alternative. Die Berliner CDU hat sich zwar etwas berappelt, aber zur gewünschten Alternative fehlt ihr wohl noch viel, zumal ja die Union gerade im Bund in der Wählergunst abrutscht.

Monika Eikes, Berlin

 

 

Wir waren Werwölfe – für einen Tag

Zu: „Bewegung ohne Masse“ (Nr. 5)

Nach der Flucht aus Ostpreußen wurde ich von Russen in Pommern „befreit“. Massenvergewaltigungen auch mit Todesfolgen und Morde waren an der Tagesordnung. Deshalb beschloß ich, mit sechs weiteren versprengten SS-Männern Wehrwolf zu werden. Wir hatten kein Radio und keine Verbindung zu irgendwelchen Werwölfen. Wir Werwölfe bestanden aus fünf Männern in abgerissenem Zivil auf Krücken ohne Verwundungen, einem Rollstuhlfahrer mit schlecht verheilten Durchschüssen an Beinen und Unterleib sowie mir, einem zackigen Pimpf, knapp 15 Jahre alt und ein guter Schütze.

Wut und Mut hatten wir genug, wie auch Waffen und Munition. Aber schon bei der ersten Einsatzbesprechung stießen wir auf ein entscheidendes Problem: Wie sortieren wir nachts die bösen von guten Rotarmisten? Es gab ja welche, die bei Vergewaltigungen nicht mitmachten oder gar bei versuchten Verhinderungen von ihren „Kameraden“ erschossen wurden. Mir hatten drei Rotarmisten zweimal das Leben gerettet.

Dieses Problem konnten wir nicht lösen – und gaben auf. Nur der Rollstuhlfahrer hatte keine Lebenshoffnung, ließ sich von mir abends in die Nähe eines Flüchtlingslagers schieben und verbot mir eindringlich, ihm heimlich zu folgen oder auf ihn zu warten. Ich hörte noch einige Schüsse, darauf viele – und sah ihn nie wieder.

Meiner Kenntnis nach gab es wohl auch wegen dieser Problematik keine deutschen Partisanen, Werwölfe oder Wehrwölfe auf deutschem Reichsgebiet – höchstens Terror gegen Deutsche.

Hein-Dietrich Koske, Köln

 

 

Eine Demokratie verbietet nicht, sie überzeugt!

Zu: „Ein Gedenktag für die Vertriebenen“ (Nr. 6)

Ich lese meinen Röhl gern, aber heute stimme ich ihm nur in Teilen zu. Selbstverständlich brauchen wir als ein Volk von Ehre und Anstand Gedenkstätten für alle Opfer des Krieges und seines Umfeldes, für die Opfer der Vertreibungen, die Opfer des Bombenterrors gegen die Zivilbevölkerung und die Opfer unter den Kriegsgefangenen und Verschleppten. Und wir brauchen Gedenktage, die unser Volk daran erinnern, was deutschen Menschen angetan worden ist.

Diese Haltung setzt voraus, daß alle Opfer von Gewalt als gleichwertig anerkannt sind. Es gibt keine besseren und schlechteren Opfer. Von dieser menschenwürdigen Haltung sind wir Welten entfernt. Hierhin gehört die sachliche Feststellung, daß nichts auf der Welt die Ermordung oder Schändung eines Menschen begründen kann. Und hier müssen wir mit Abscheu feststellen, daß unsere Nachbarländer meist nicht zu ihren Untaten stehen.

Unzählige Verbrechen an deutschen Menschen ruhen noch im Verborgenen und drängen ans Licht, damit wir ihrer Opfer gedenken können.

Bei Erfüllung dieser humanen Selbstverständlichkeiten bleibt aber das demokratische Gebot der Meinungsfreiheit bestehen, die das Recht auf Irrtum beinhaltet. Niemand darf zu einer Meinung oder zur Anerkennung eines Geschehens gezwungen werden. Die Bestrafung von Holocaustleugnern etwa trägt totalitären Charakter. Der demokratische Staat verbietet nicht, er überzeugt! Und er lebt auch mit Menschen wie dem Briten Williamson.

Olaf Drexel, Bonn

 

 

Wohlwollend

Zu: „Keine Schule zu Hause“ (Nr. 7)

Per Post erhielten wir heute zwei Exemplare Ihrer Zeitung. Wir waren sehr erfreut über die ausführliche und wohlwollende Berichterstattung zum Thema „Schulpflicht in Deutschland“. Unserer besonderer Dank gilt dem Autor Heinrich E. Bues, der so gründlich recherchiert hat.

Tilman Neubronner, Bremen

 

 

Polen war im Zweiten Weltkrieg nicht nur Opfer, sondern durchaus auch Täter

Zu „Herausgerutschte Wahrheit“ (Nr. 10)

Was sich die polnische Politik leistet, hat als Grundlage die Fälschung der eigenen Geschichte. Polen war im Zweiten Weltkrieg nicht nur Opfer, sondern durchaus auch Täter. Deutschland hat Polen keineswegs unverhofft und unbegründet überfallen, sondern der Zweite Weltkrieg hat eine lange Vorgeschichte, an der Polen durchaus beteiligt war. Deutschland oder Hitler war nur so dumm, das Feuer zu entfachen, das nur noch des Streichholzes bedurfte. Polen hatte die Generalmobilmachung schon hinter sich, die ja einen Überfall ausschließt. Es war mit Frankreich und Großbritannien verbündet, hatte nach 1919 Hunderttausende Deutsche aus ihrer polnisch gewordenen Heimat vertrieben und eine gegen Deutschland gerichtete Politik betrieben. Typisch für das aggressive Polen war auch das Überschreiten der Curzon-Linie nach dem Ersten Weltkrieg, dessen direkte Folge die Rückeroberung durch die Sowjets war mit der Umsiedlung der dort auch lebenden Polen in die deutschen Ostprovinzen.

Natürlich hat Polen unter dem Zweiten Weltkrieg schrecklich gelitten. Das haben aber auch wir, und an unseren Leiden war Polen als Vertreiber aktiv und schrecklich beteiligt.

Wir müssen doch nicht mit Polen gemeinsame Feiern stattfinden lassen, die doch nur dadurch möglich werden, daß wir polnische Geschichtsfälschungen hinnehmen. (Leider haben wir genug Hinnehmer.) Und wir brauchen auch kein gemeinsames Zentrum gegen Vertreibungen. Wir brauchen nur deutsche Politiker und Historiker, die alles daran setzen, daß deutsches Gedenken und ein deutsches Zentrum gegen Vertreibungen nichts als die reine Wahrheit wiedergeben und jede Spur von Vergeltung und Revanchismus vermeiden. Und gern gedenken wir gemeinsam mit Polen der vielen Opfer.

Hans-Heinz Moritz, Berlin

 

 

Mehr als nur eine »Ehrenrettung« des Vaters Ribbentrop

Zu: „Gescheiterter Versuch einer Ehrenrettung“ (Nr. 4)

Als „gescheiterten Versuch einer Ehrenrettung“ bespricht Dagmar Jestrzemski das 2008 erschienene Buch des 87 Jahre alten Rudolf von Ribbentrop über seinen Vater Joachim, Reichsaußenminister von 1938 bis 1945. Die Besprechung atmet den Geist politischer Korrektheit und wird dem Buch samt geschichtlicher Wahrheit nicht gerecht. Auf „Ehrenrettung“ des Vaters läßt es sich nicht reduzieren. Sein Wert liegt darin, daß hier ein letzter noch lebender Zeitzeuge mit familiär bedingt einzigartigen Einblicken in den innersten Führungskreis des Reiches Geschichte lebendig werden läßt. Viele Darstellungen, gerade auch solche, die den Vater oder das Reich tatsächlich entlasten, sind durch einwandfreie Dokumente belegt. Als Schlüsseldokument ist ein Brief des britischen Botschafters in Berlin, Henderson, an seinen Außenminister vom 4. Mai 1939 abgedruckt. Darin bezeichnet Henderson die außenpolitische Position des Reiches als „moralisch einwandfrei und günstig“ für die Nachbarn, die Polen bezeichnet er als „Narren“.

Wenn die Rezensentin von einer „eigenwilliger Sicht“ des Autors auf die Ereignisse vor dem Kriege spricht, zeigt sie nur, daß sie neue Forschungsergebnisse nicht kennt oder akzeptieren will. Auch zu den Ursachen des Endes von Englands Appeasementpolitik 1939 verbreitet sie falsche Thesen. Ursache war nicht etwa Abscheu Englands gegen „Rassenhaß“, sondern Hitlers Besetzung der sogenannten Resttschechei, die Chamberlain vor den Kopf stieß. Rudolf von Ribbentrop stand den Engländern ebenso wie sein Vater (der dort zunächst Botschafter war) eher näher, er ist in London zur Schule gegangen. Der Autor, während fast des ganzen Krieges Offizier an der Front, viermal verwundet und mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet, hat ein lesenswertes Buch geschrieben. Das Bild seines Vaters wird, in vielen Punkten durchaus überzeugend, aber mit großer Zurück-haltung geschrieben, zurechtgerückt, der Mensch Joachim von Ribbentrop wird erstmals sichtbar. Warum die Alliierten ausgerechnet ihn – einen Diplomaten – wegen „Vorbereitung eines Angriffskrieges“ in Nürnberg gehenkt haben, behandelt der Autor nicht. Daß Siegerjustiz oft kein Recht ist, wissen wir heute, auch dazu gibt es seriöse Literatur.

Am Schluß meint die Rezensentin, der Verfasser habe seinen Vater nicht von dem Vorwurf befreien können, sich „nicht mit den innenpolitischen Vorgängen beschäftigt“ zu haben. Das mag man auch einem Außenminister vorwerfen, es beweist aber auch, daß er insoweit jedenfalls nicht Täter war.

Dr. jur. Wolfgang Philipp, Mannheim

 

 

Freiheitliches Schulsystem

Zu: „Schulwesen in Auflösung“ (Nr. 5)

So kann man das nicht sagen, plant doch die regierende dunkelrote Koalition das Gegenteil von Auflösung, die Zusammenlegung dreier Schularten in bester sozialistischer Manier, Aufhebung der freien Wahl und ein Zwangssystem, das bis auf die Gymnasiasten alle Schüler zusammenzwingt.

Sollte dies gelungen sein, wird das Aus für die Privatschulen nicht mehr fern sein, und auch die Gymnasien werden ihre gesonderte Stellung nur behalten können, wenn genügend linke Funktionäre für ihre Kinder gute Schulen wollen. So weit ist es aber noch nicht. Ich hoffe, die Berliner wachen noch auf. Gegenwärtig hat Berlin noch ein freiheitliches Schulsystem, das Eltern und Schülern ausreichend Wahlmöglichkeiten bietet und durchlässig ist. Da dieses System aber nicht ausreichend mit Stunden und Lehrern ausgestattet ist, kann es nicht angemessen auf die anstehenden Probleme reagieren. Migrantenkinder, Schwachbegabte, Verhaltensauffällige und sozial Gestörte können nicht angemessen aufgefangen werden und zerstören das Sozialgefüge vieler Klassen, das Lernen erst ermöglicht. Dafür trägt allein die Regierungskoalition die Verantwortung.

Maria Graumitz, Berlin


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