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28.03.09 / Zum Tod von Gertrud Fussenegger

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-09 vom 28. März 2009

Zum Tod von Gertrud Fussenegger

Die große alte Dame der erzählenden Literatur, die Schriftstellerin Gertrud Fussenegger ist tot. Sie starb am 19. März im Alter von 96 Jahren in Linz. Die am 8. Mai 1912 in Pilsen geborene Autorin lebte seit 1961 in Leonding bei Linz. Die Tochter eines k. u. k. Offiziers studierte in Innsbruck und München Geschichtswissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie. 1934 wurde Fussenegger zum Dr. phil. promoviert. Ihr schriftstellerischer Nachlaß befindet sich heute im Stifterhaus in Linz, in dem das Oberösterreichische Literaturarchiv eine Heimat fand. Fussenegger schrieb mehr als 60 Bücher, darunter vor allem historische Romane, Gedichte und Feuilletons. Ihre Werke wurden in elf Sprachen übersetzt und von 25 Verlagen veröffentlicht. Zeitlebens mußte die Sudetendeutsche allerdings gegen Vorurteile kämpfen. So wurde eines ihrer ersten Bücher, der 1937 erschienene Roman „Mohrenlegende“, von den Nationalsozialisten als „katholisches Machwerk“ verfemt — nach dem Krieg wurde das Buch dann als „rassistisch“ verurteilt. Kritiker warfen ihr vor, sich nicht allzu deutlich vom damaligen Regime distanziert zu haben. Ihre Romane mögen heute für junge Leser ein wenig schwülstig zu lesen sein. Ihr Anliegen jedoch, die Rückbesinnung auf die kulturelle Herkunft, ist wichtiger denn je.            os


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