28.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
18.04.09 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-09 vom 18. April 2009

Leserforum

Nur ein Glied in einer Kette von Entwicklungen

Zu: Leserbrief „Polen war im Zweiten Weltkrieg nicht nur Opfer, sondern durchaus auch Täter“ (Nr. 12)

Ich habe selten eine solch prägnante und klare Geschichtsdarstellung zum deutsch-polnischen Verhältnis für die erste Hälfte des letzten Jahrhunderts gelesen. Sie ist wert, ungekürzt in ein europäisches Geschichtsbuch übernommen zu werden. Damit wäre endlich mal die Behauptung widerlegt, daß Geschichte nur von Siegern geschrieben wird. Im übrigen bleiben im Vergleich mit der Dauer des Zweiten Weltkrieges (mit all seiner ganzen Barbarei) die deutschen Ostgebiete auf immer für Deutschland verloren. Polen fällt somit im Sinne des europäischen Geistes eine besondere Verantwortung für diese Gegebenheiten zu.

Der Schuß auf die Westerplatte ist ein Faktum, aber Glied in einer Kette von Entwicklungen. Nationalismus, Geschichtsklitterung und Vorteilsgeschacher haben in der heutigen europäischen Völkergemeinschaft keinen Platz.

Alle Mitglieder sind freiwillig in der EU und hierzu liegen die Spielregeln fest. Das wissen alle. Das ist eine historische Chance vor dem Hintergrund von bald 70 Jahren Frieden hier bei uns.   

Wolfgang Saurenbach, Wuppertal

 

 

Helmut Schmidt – ahnungslos oder unehrlich?

Betr.: Geschichtsklitterungen

Kürzlich habe ich das Buch „Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt“ zufällig gesehen. Da mir unbekannt ist, ob Sie dieses Buch (bestehend aus mehreren Interviews von „Zeit“-Chefre-dakteur Giovanni di Lorenzo mit seinem Herausgeber, dem Ex-Kanzler Schmidt) schon einmal zu Gesicht bekommen haben, teile ich Ihnen ein Zitat daraus mit, das nicht übergangen werden darf.

„Giovanni di Lorenzo: Was würden Sie einem Deutschen empfehlen, der Polen kennenlernen und verstehen möchte?

Helmut Schmidt: Wenn es sich um erwachsene Menschen handelt, würde ich ihm raten, als Tourist Danzig zu besuchen, oder Krakau oder die Marienburg, um zu sehen, mit welcher Liebe die Polen ihre jahrhundertealten Gebäude wiederhergestellt haben …“

Da fehlen einem die Worte, und es fällt mir nur der düstere Ausspruch Theodor Storms aus dem Jahre 1859 ein: Ein Wehe nur und eine Schande / Wird bleiben, wenn die Nacht verschwand, / daß in dem eigenen Heimatland / der Feind den Helfershelfer fand.

Wann aber wird endlich die Nacht verschwinden?

Jürgen M. Streich, Alveslohe

 

 

Erbärmlich

Zu: „Ein netter Besuch“ (Nr. 13)

Immerhin ein Besuch und das Bemühen, Sympathie zu zeigen. Aber was hat die SPD zu bieten? Da fragt man sich doch, ob diese Partei noch das D in ihrem Namen führen sollte.

Woher kommt die Ablehnung der Vertriebenen und ihrer Belange durch die SPD? Wurden die Angehörigen der Sozis nicht vertrieben? Hat die SPD verinnerlicht, daß wer einen Krieg beginnt, angeblich für alle seine Folgen verantwortlich ist, für Mord, Vergewaltigung, jedes Verbrechen. Können sich Sozialdemokraten vorstellen, daß sie aus welchen Gründen auch immer kleine Mädchen vergewaltigen, Greisinnen erschlagen oder gefangene Soldaten bis zum Kopf in der Erde eingraben und dann mit einer Egge über ihre Köpfe fahren (Die „Welt“ berichtete)? Das alles decken sie doch mit ihrer Haltung ab. Was ist dieser Struck nur für ein erbärmlicher Wicht?

Wolfgang Winckler, Bielefeld

 

 

Gemeinsam dienen

Zu: „Der Ton wird ätzend“ (Nr. 13)

Es ist schon erstaunlich, wie Koalitionäre miteinander umgehen. Man verbündet sich doch nur, wenn man Sympathie zum Partner hegt, mit dem man gemeinsam dem Lande dienen will. Aber wollen das diese Koalitionäre überhaupt? Wollen sie nicht nur Macht ausüben, sie genießen und sich auch ein bisserl ihre Taschen füllen? Und wenn man in den Spiegel schaut, ist man doch wer. Sicher sieht es nicht immer so böse aus, aber wenn es darauf ankommt, regiert doch immer die Partei, geht es um ihre Vorteile und den Erhalt von Macht. Wie wir unlängst lasen, umarmen die Genossen die lieben Türken. Ob sie damit Deutschland dienen?

Anton Schäde, Leipzig

 

 

Gab es eine Zusage Merkels an »Freund« Tusk?

Zu: „Ein netter Besuch“ (Nr. 13)

Die Überschrift enthält einen unpassenden Schönheitsfehler. Konrad Badenheuer bezeichnet die Teilnahme der Bundeskanzlerin beim Bund der Vertriebenen als „netten“ Besuch. Dieses Attribut trifft meines Erachtens nicht zu. Hierzu seien einige Anmerkungen erlaubt.

Der aufmerksame Zeitgenosse muß feststellen, daß Frau Merkel zu den Vertriebenen ein zumindest distanziertes Verhältnis entwickelt hat. Sie akzeptiert zwar das von Frau Steinbach in vielen Jahren mit den Vertriebenenverbänden entwickelte Gedenkzentrum „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“, tut aber alles, die Realisierung dieses Zentrums zu verzögern. Sie hat sich hierbei offenbar von den ständigen polemischen Angriffen ihrer politischen Gegner aller Couleur beeinflussen lassen. Sie hat deshalb Frau Steinbach, auf deren Initiative das Zentrum entwickelt wurde, gebeten, sich nicht für den Verwaltungsrat der Stiftung zur Verfügung zu stellen. Ebenso ist ihr Verhältnis zu den polnischen Politikern recht undurchsichtig. Wenn ich mich nicht irre, hat sie den polnischen Ministerpräsidenten Tusk während eines Besuchs in Hamburg als „Freund“ bezeichnet.

Man darf getrost unterstellen, daß sie diesem Politiker zugesagt hat, Frau Steinbach zu bitten, sich nicht für den Stiftungsrat zur Verfügung zu stellen.

Diese unterschiedlichen Verhaltensweisen der Bundeskanzlerin haben dazu geführt, daß viele Vertriebene, die bislang größtenteils die CDU gewählt haben, sich von dieser Partei verraten fühlen und sie ihre Gefolgschaft aufkündigen.

Diese fehlenden Stimmen können sich bei der anstehenden Bundestagswahl nachteilig auswirken und einen Wahlerfolg infrage stellen. Diese Gefahr hat Frau Merkel inzwischen erkannt und bemüht sich deshalb, ihr Verhältnis zu den Vertriebenen zu bessern. Dazu gehört auch der „nette“ Besuch bei den Vertriebenenverbänden. Konrad Badenheuer hat hierauf am Anfang seines Beitrages hingewiesen.

Walter Grubert, Hannover

 

 

Lasten der HRE-Rettung sind unbezahlbar

Zu: „Stunde der Wahrheit“ (Nr. 12)

Wer erinnert sich noch, wie der ganze Spuk der Globalisierung der deutschen Industrie begann: Ron Sommer, ehemaliger Chef der Telekom, kaufte für 106 Milliarden Mark das marode US-Unternehmen Voice-Stream. Mannesmann wurde per Aktientausch verhökert, das war so der Anfang, mit dem unsere Volkswirtschaft den Globalisten in die Hände gespielt wurde.

Jetzt wirft unsere „tolle“ Regierung der Hypo Real Estate (HRE) über 87 Milliarden Euro in den Rachen. Für den, der etwas nachdenklich ist, hier mal die Anteilseigner-Aufstellung: Größter Einzelaktionär ist mit 24,9 Prozent der US-Amerikaner Christoph Flowers, dann folgt mit sieben Prozent die „Grove International Partners“, New York, mit 5,33 Prozent folgt die „IRE Investment Holdings II“, mit 5,14 Prozent ist die „Orbis Global Equity Fund Ltd.“, Bermuda, dabei, und 4,99 Prozent gehören der „Capital Research and Management Company“, Los Angeles, mit 1,2 Prozent ist die „Capital Group International Inc.“ mit im Boot. Der Rest befindet sich im Streubesitz.

Zusammenfassend stellen wir Bürger nun fest, von dem von unserer Regierung der HRE bisher nachgeschmissenen Milliarden profitieren fast zur Hälfte Dritte, und dies unter dem „Merkel-Motto“, daß „systemrelevante Banken gestützt werden müssen“.

Aber eins ist gewiß: Die Schulden abzuzahlen, die allein für die HRE-Rettung neu aufgehäuft wurden, wird Generationen belasten. Bei richtigem Nachdenken ist klar: Insgesamt sind diese Lasten unbezahlbar. Wie war das denn nach dem Ersten Weltkrieg? Waren da die auferlegten Lasten nicht auch unbezahlbar? Was wurde später daraus?

Unser „Dank“ gebührt also auch unseren „Krisenverstärkern“, sie werden es schon schaffen, uns vollkommen zu enteignen. Viel „Freude“ bei den demnächst anstehenden Wahlen ...

Horst Schmidt, Höhbeck/Pevestorf

 

 

Die reinste Freude

Zu: PAZ

Hiermit möchte ich Ihnen allen noch einmal ein herzliches Dankeschön sagen. Es heißt, einer bleibt übrig, und der muß berichten. So habe ich mich immer gesehen, als eine, die berichtet, weil sie übrigblieb. So entstanden aus meinen Erinnerungen, und den Erinnerungen anderer, Geschichten. Es war für mich im wahrsten Sinne des Wortes die reinste Freude, wenn eine davon in Ihrer Zeitung zu lesen war. Erst dann wurde der Text lebendig für mich. Das war immer, als ob ich im Lotto spielte: Wird am Freitag wieder ein Treffer sein?

Wenn jetzt über Flucht und Vergewaltigung Filme entstehen, geht es anscheinend nicht ohne Liebesgeschichte ab. Haben die eine Ahnung! Ich weiß von Betroffenen, daß sie zusammenbrechen würden, müßten sie darüber sprechen. „Ich bräche zusammen“, sagte mir ein nahestehender Mensch. Damals entstand ein Betonkorsett, das einen eingemauert hat und vielleicht sogar half, am Leben zu bleiben, mit seinen Zwängen und Manien. Traumata ohne Ende.

Christel Bethke, Oldenburg

 

 

Das Zentrum ist Erika Steinbachs »Kind«

Zu: „Ein netter Besuch“ (Nr. 13)

Die Kanzlerin Angela Merkel war kürzlich bestrebt, die Vertriebenen mit ihren nachfolgenden Generationen anläßlich eines Besuches bei einer Tagung erneut zu umschmeicheln. Denn viele Wahlen stehen vor der Tür. Kurz zuvor noch hatte die CDU-Vorsitzende die Vertriebenenchefin Erika Steinbach mit ihren Mitgliedern einmal mehr im Regen stehen lassen.

Engagiert hatte sich Erika Steinbach über viele Jahre für „ihr Kind“, eine zentrale Erinnerungsstätte in Berlin für die Millionen Opfer der Vertreibungen, eingesetzt. Das sollte respektiert werden. Ausgesetzt war und ist sie dabei diversen diskriminierenden Angriffen der polnischen Regierung und auch vieler Politiker unserer Republik. Auch CDU-Repräsentanten versuchen verdeckt, die BdV-Chefin aus dem Stiftungsrat der geplanten Berliner Gedenkstätte auszugrenzen.

Hier war auch die CDU-Kanzlerin einmal mehr mit Stillschweigen bemüht, die davon Betroffenen zu demütigen. Sowohl konservativen Wählern als auch Vertriebenen und ihnen nachfolgende Generationen dürften dieses peinliche wahl-taktische Verhalten der CDU-Chefetage sehr zu denken geben.  

Frank von Hoyningen-Huene, Dresden

 

 

Nicht auf Köhler gehört

Zu: „Der Präsident rüttelt auf“ (Nr. 13)

Horst Köhler hielt eine gute und inhaltsreiche. Rede. Das ganz ohne jeden Zweifel. Aber wen hat er wohl aufgerüttelt? Gibt es da Personen, die sich aufrütteln lassen? Ich denke nicht. Schon am folgenden Tag haben die werten Politiker, die ihm so andachtsvoll zugehört haben und ihm viel Beifall spendeten, ihre Streitigkeiten in alter Frische fortgesetzt.

Peter Warzenwsky, Leipzig

 

 

Brücke zur Gemeinsamkeit

Zu: „Migranten contra Dealer“ (Nr. 13)

Migranten wollen ihre Familien vor Drogendealern  schützen. Das ist eine positive Meldung, die auch eine Brücke zur Gemeinsamkeit mit den deutschen Nachbarn bildet. Da die deutsche Polizei die Dealer nicht ausreichend zu bekämpfen vermag, müssen sich die Bürger selber helfen. Wenn dabei Deutsche und Migranten zusammen tätig werden, ist das auch ein großer Schritt zur Integration.

Bodo Holm, Berlin

 

 

Nur auf gleicher Ebene werden wir Freunde

Zu: „Die ,Stiftung ZgV‘ bleibt“ (Nr. 14)

Hätte es nicht die völkerrechtswidrigen Vertreibungen gegeben, bräuchten wir kein Zentrum, das diese Verbrechen dokumentiert. Daß die Initiatorin des Mahnmals an die erste Stelle bei allen Vorbereitungen gehört, ist selbstverständlich. Da müßte man schon ein sehr verwirrtes Gehirn aufweisen, um das anders zu sehen.

Gäbe es in Deutschland nationale Parteien, die in angemessener Weise für die Interessen ihres Volkes stehen, hätte es nie den Streit um Frau Steinbach gegeben und Deutschland hätte sich die polnischen Frechheiten verbeten und die Gedenkstätte ohne polnische Beteiligung errichtet. Besonders beschämend ist das Verhalten der deutschen Sozialdemokraten, aber auch die Union mit Frau Merkel hat sich eher schäbig verhalten.

Polen wäre über seine Politik gegenüber seinen deutschen Bürgern von 1919 bis 1936 zu befragen, auch über seine Politik gegenüber Deutschland vor 1939. Auch die letzten Monate vor Kriegsbeginn wären zu untersuchen, um aufzuzeigen, wie das angeblich überfallene Polen fleißig mitgezündelt hat. Auch wäre zu prüfen, ob schon vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Polen die Forderung nach der Oder-Neiße-Grenze aufgetaucht ist. Wenn endlich einmal die polnische Geschichte objektiv dargestellt würde, könnten Deutsch-land und Polen auf gleicher Ebene zu Freunden werden und es gäbe keinen Streit über das Zentrum, das bei polnischer Beteiligung nie seinen Zweck erfüllen dürfte.

Otto Eberhardt, Heilbronn

 

 

Vom BVG-Vorstand bestohlen

Zu: „BVG hat sich verzockt“ (Nr. 13)

Für mich wäre die Entlassung und Haftbarmachung des verantwortlichen Vorstands die Konsequenz. Eine solche Schweinerei muß doch Konsequenzen zeitigen, wenn wir Nutzer der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) nicht als dumme Schafe in der Gegend herumstehen wollen. Da wir alle auch die BVG mitfinanzieren, sind wir von ihrem Vorstand bestohlen worden. Und das verlangt Sühne.

Martha Wallenfels, Berlin


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren