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25.04.09 / Bedrohte Redefreiheit / Linke Politiker wollen christlichen Kongreß stoppen – Wilhelm v. Gottberg solidarisch

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-09 vom 25. April 2009

Bedrohte Redefreiheit
Linke Politiker wollen christlichen Kongreß stoppen – Wilhelm v. Gottberg solidarisch

In krassem Kontrast zu den emanzipatorischen Wurzeln der politischen Linken und zu den „tabustürzenden“ Anfängen der Grünen stehen aktuelle Bestrebungen dieser Kräfte, einen für Ende Mai geplanten Kongreß an der Universität Marburg zu verhindern. Es geht um den „6. Internationalen Kongreß für Psychotherapie und Seelsorge“, zu dem mehr als 1000 Teilnehmer erwartet werden.

Das von christlich-konservativen Trägern organisierte Treffen ist dem Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) und den Grünen, aber auch mehreren SPD-Politikern ein Dorn im Auge, weil dort auch Referenten vertreten sein sollen, die Homosexualität nicht in jedem Fall für unveränderlich halten, sondern der Ansicht sind, daß es Fälle gibt, in denen die Betreffenden keine eindeutige Orientierung auf das gleiche Geschlecht haben und zudem unter ihrer homo- oder bisexuellen Orientierung leiden. Initiativen wie „Wüstenstrom e.V.“ oder das „Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft (DIJG)“ machen  ein seelsorgerliches und therapeutischen Angebot, das immer wieder dazu führt, daß bislang Homosexuelle später heterosexuell empfinden.

Obwohl kein Mensch solche Angebote annehmen oder auch nur zur Kenntnis nehmen muß, werden derartige Aktivitäten von der Homosexuellenlobby (und mit ihr von etlichen linken Politikern) offenbar als Kampfansage empfunden, gegen die mit allen juristischen und politischen Mitteln vorgegangen wird. Nicht zuletzt deswegen konnte beispielsweise „Christival“, ein Treffen junger Christen vor einem Jahr in Bremen, nur noch mit geändertem Programm und zudem ähnlich wie ein NPD-Parteitag nur unter Polizeischutz (!) stattfinden.

Auch jetzt sind die Töne wieder ausgesprochen aggressiv. Die „Tageszeitung“ schreibt von „psychischer Vergewaltigung“ durch „Homo-Umpoler“. Voller Zustimmung wird die Forderung der hessischen Grünen zitiert, es handele sich um einen „Homophobie-Kongreß“, den es „zu verhindern gelte“. Mit kritischem Unterton wird die Weigerung von Universität und Stadt wiedergegeben, den Kongreß zu verhindern.

Allerdings geht es hier keineswegs nur um den Spleen verirrter Linksradikaler mit Freunden in der Redaktion der „taz“. Wie die im bayerischen Rimsting lebende Soziologin und Publizistin Gabriele Kuby warnt, werde inzwischen „von vielen Seiten Druck auf die Veranstalter ausgeübt“, die Vertreter der beiden genannten Initiativen „nicht sprechen zu lassen“.

Kuby erinnert daran, daß in den Jahren 2007 und 2008 bereits zwei ähnliche Großveranstaltungen aus dem selben Grund „durch persönlichen und öffentlichen Druck auf Veranstalter und Sponsoren, durch mediale Kampagnen und Instrumentalisierung der Politik“ gezwungen wurden, ihr Programm zu ändern, sprich: die Referenten Markus Hoffmann (Wüstenstrom) und die Vertreter des DIJG auszuladen.

„Solche Aktionen stellen einen Angriff auf fundamentale Freiheitsrechte dar, die in unserer Verfassung garantiert sind. Wieder wird versucht, die Freiheit der Versammlung, der Rede, des wissenschaftlichen Diskurses und der Wahl der Therapie zu beschneiden“ warnen Kuby und einige Mitstreiter in einem von rund 100 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens unterzeichneten Appell, dem sich der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Wilhelm v. Gottberg, angeschlossen hat.

Vertreter des konservativen Protestantismus sehen in den sich wiederholenden Vorgängen, die übrigens nur selten zu einer klaren Solidarisierung seitens bürgerlicher Politiker führen, mögliche Vorboten einer Christenverfolgung auch in Deutschland. Andreas Späth, Vorsitzender der „Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern“ (KSBB) spricht von „einzigartigen Versuchen, Evangelikale als Staatsfeinde zu brandmarken“. Es drohe ein „jakobinischer Gesinnungsterror“, der Deutschland in eine Mediendiktatur führen könne.         K.B.


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