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25.04.09 / Wirtschaftskrise durch Piraten verschärft

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-09 vom 25. April 2009

Wirtschaftskrise durch Piraten verschärft

Derzeit freuen sich die meisten deutschen Versicherer noch über die Piraten. Da die meisten Reedereien jetzt an einer Versicherung für ihre Schiffe und ihre Fracht nicht mehr vorbeikönnen, ist die Nachfrage nach Versicherungsschutz massiv gestiegen. Allein seit Anfang 2009 wurden 74 Piratenattacken vor der somalischen Küste gezählt, 2008 waren es 107 Überfälle. Da mit steigender Zahl der Überfälle auch immer häufiger der Versicherungsfall eintritt, wird die Freude der Versicherer aber auch bald ein Ende haben.

Die Reedereien leiden bereits jetzt. Nicht nur, daß wegen der Weltwirtschaftskrise ihre Schiffe nicht unter voller Auslastung fahren, sie kommen jetzt auch nicht mehr um eine Versicherung gegen Piraterie herum. Diese ist wegen der steigenden Gefahr zudem auch noch teurer geworden.

Wer sich gegen eine Versicherung entscheidet, muß im Falle einer Kaperung Millionen an Lösegeld zahlen und außerdem den Ausfall des Schiffes verkraften. Aber auch jene, die das Glück haben, den Golf von Aden unbeschadet zu durchkreuzen, haben trotzdem Nachteile zu verbuchen: Um den Schutz vor Piratenüberfällen zu mindern, kommt es zur Konvoibildung der passierenden Schiffe. Doch diese kostet Zeit und somit auch Geld. Außerdem verursacht sie Staus.

Reedereien, die den Suez-Kanal mit dem Golf von Aden und somit die teuren Versicherungen meiden wollen, wählen die längere und kostspieligere Route um das Kap der Guten Hoffnung. Doch der Umweg um die Südspitze Afrikas schlägt beispielsweise bei einem Supertanker mit einer Million Dollar zusätzlicher Frachtkosten zu Buche, was 50 Cent je Faß (159 Liter) entspricht.            Bel


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