28.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
02.05.09 / Kumpanei

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-09 vom 02. Mai 2009

Kumpanei
von Hans Heckel

Kritiker fanden von Beginn an keinen rechten Geschmack am neuen US-Finanzminister Timothy Geithner. Zu sehr war er in ihren Augen ein Geschöpf jener New Yorker Bankenwelt, die er nun eigentlich straff kontrollieren sollte.

Daß Obamas Mann fürs Geld den schwer ins Schlingern geratenen Instituten einen völlig legalen Weg geöffnet hat, ihre Bilanzen schönzurechnen, verstärkt den Eindruck von Kumpanei. Nun spricht einiges dafür, daß  der mit großer Spannung erwartete „Streßtest“ für Banken aus dem gleichen Holz ist. Dann aber kann er die zehrende Verunsicherung an den Weltfinanzmärkten kaum beenden helfen.

Damit wird die Führungsrolle der USA weiter untergraben, was nicht im Sinne Washingtons sein kann. Warum also treibt Geithner dieses unsägliche Versteckspiel? Eine Erklärung, die einem im Halse stecken bleiben möchte, wäre: Die Wahrheit ist zu schlimm, um sie ins gleißende Licht der Öffentlichkeit zu stellen. Lieber nimmt die US-Regierung weiter grassierendes Mißtrauen in Kauf. Und hofft, daß die Lage sich dennoch langsam entspannt, damit das Ende der Krise dem Offenbarungseid zuvorkommt.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren