24.04.2024

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02.05.09 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-09 vom 02. Mai 2009

MELDUNGEN

Lötzener Pfarrer war IM

Warschau – Wegen früherer Spitzeldienste für den polnischen Staatssicherheitsdienst muß der Bischof der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Janusz Jagucki, vorzeitig aus dem Amt scheiden. Die Synode der polnischen Lutheraner verweigerte ihm das Vertrauen. Der Geistliche soll 17 Jahre lang als Inoffizieller Mitarbeiter für den Geheimdienst tätig gewesen sein, heißt es. Vor allem Gemeindemitglieder soll IM „Janusz“, der die meiste Zeit als Pfarrer in Lötzen residierte, bespitzelt haben. Besonders interessant war für den polnischen Geheimdienst, wer die Absicht hatte, nach Deutschland überzusiedeln beziehungsweise zu flüchten. Jaguckis Notizen und Hinweise für den polnischen Geheimdienst umfassen laut „Rzeczpospolita“ rund 1000 Seiten. Im Gegenzug für seine Dienste soll der Geheimdienst dem Pfarrer Reisen nach Norwegen finanziert haben. Es gebe keinen Zweifel, daß der Bischof mit dem Staatssicherheitsdienst zusammengearbeitet habe, erklärte der Chef der historischen Kommission der Kirche, Czeslaw Cieslar. Archivdokumente belegten dies zweifelsfrei. Der 62jährige Jagucki soll nun bis zur Wahl seines Nachfolgers im Januar 2010 Oberhaupt der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen bleiben. Jagucki, der seit 2001 Bischof der lutherischen Kirche in Polen ist, hatte eine derartige Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst bestritten. Zwar habe er sich mehrere Male mit Führungsoffizieren getroffen, doch er habe „niemandem geschadet, auch der Kirche nicht“. idea

 

Vandalismus im Siegespark

Königsberg – Mißton am Vorabend der traditionellen „Siegesfeiern“, die Anfang Mai in ganz Rußland ablaufen. Ende April kam es im Königsberger „Sieges-park“ zu Akten des Vandalismus, was in der Stadt mehrfaches Entsetzen auslöste. Der Park, am zentralen „Gwardejski prospekt“ (früher: Deutschordenring) gelegen, ist Heldenkult von typisch sowjetischer Phantasielosigkeit: Obelisk für 1200 Rotarmisten, „die den Heldentod beim Sturm auf Stadt und Festung Königsberg starben“, daneben ein paar ausgediente Waffen und fertig. Gegenüber dem Park steht eine Polizeischule, in der niemand wahrnahm, daß betrunkene Rowdies  in der Nacht zum 24. April die ausgestellten Kanonen, Seeminen etc. beschmierten und in den Parkteich kippten. Nun kommen die Exponate ins berühmte „Bunker-Museum“, im Park treiben Studenten des nahen kriminologischen Instituts Spurensicherung. W.O.

 

Neuer Botschafter

Berlin – Mindaugas Butkus, Litauens neuer Botschafter in Berlin, hat am 28. April bei Bundespräsidenten Horst Köhler sein Beglaubigungsschreiben überreicht. Damit konnte der mittlerweile fünfte Botschafter der Republik Litauen in der Bundesrepublik Deutschland seine Amtsgeschäfte aufnehmen. Deutschlands Geschichte, Gesellschaft, Menschen und Sprache sind Butkus bestens bekannt. So ist die jetzige für den an der Universität Wilna ausgebildeten Sprachwissenschaftler mit Master-Abschluß in deutscher Philologie bereits die zweite diplomatische Verwendung in der Bundesrepublik. Von 1995 bis 1999 war er in der Botschaft in Bonn tätig. Vor der Ernennung zum Botschafter hatte er die politische Planungsabteilung im litauischen Außenministerium geleitet. Die Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise, die Landsmannschaft Ostpreußen und die Prussia-Gesellschaft verbinden mit dem Wechsel die Hoffnung auf eine Fortsetzung der vertrauensvollen Kooperation und weitere gemeinsame Projekte. Hans-Jörg Froese

 

Masurenfahrt mit den Lions

Eutin – Der Lions Club Eutin führt vom 15. Mai bis 24. Mai eine Busreise nach Masuren durch. Die Reisenden folgen den Spuren des Deutschen Ritterordens über Bromberg und Thorn nach Sensburg. Einen Tag wird die Reisegruppe in Johannisburg verbringen. Dort wollen die Lionsfreunde im Rathaus ihren Gesprächspartnern den Lions-Gedanken „We serve“ („Wir dienen“) näher bringen und zur Gründung eines eigenen Clubs ermuntern. In der Grundschule Nr. II folgt ein Festprogramm mit anschließendem Mittagessen. Zu dieser Schule unterhalten Lionsfreunde auf Initiative des in Johannisburg geborenen Clubmitgliedes Wernfried Lange seit über einem Jahrzehnt ein Schülerbegegnungsprogramm. Über Allenstein, Mohrungen und Finkenstein führt der Weg nach Marienburg. Die Heimreise erfolgt durch die Kaschubei, über Stolp und Stettin. Nähere Auskünfte erteilt Wernfried Lange, Telefon (04521) 779882, E-Mail: wernfriedlange@googlemail.com. W.L.


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