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02.05.09 / »... eine Heimat ohne Grenzen« / Mit den Büchern von Harry Herbert Tobies auf den Sehnsuchtspfaden der Vertriebenen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-09 vom 02. Mai 2009

»... eine Heimat ohne Grenzen«
Mit den Büchern von Harry Herbert Tobies auf den Sehnsuchtspfaden der Vertriebenen

Das Baltikum … eine Heimat ohne Grenzen. So sah Siegfried von Vegesack seine alte baltische Heimat und schrieb: „… Wolken sind mein Traumgebild, Wind und Sturm genossen, Wälder, Heimat Urgebild, dem ich einst entsprossen, Rund wölbt sich die Ewigkeit, wenn die Sterne glänzen, Wind, Wolken, Wälder weit, Heimat ohne Grenzen.“

Grenzenlos war die Sehnsucht der Menschen nach ihrer alten Heimat im Baltikum. Der in Königsberg geborene Harry Herbert Tobies folgt in seinen Büchern über das Baltikum den Sehnsuchtspfaden und den Traumgebilden bis weit zurück in die Geschichte. Er spannt einen Bogen von der neuen Heimat Bayern hinüber zum Baltikum. Dabei entdeckte er Gemeinsamkeiten über tausende Kilometer hinweg. Die Balten fanden hier ihren weiß-blauen Himmel wieder und auch der Geschichtsfaden verbindet die Völker vom Finnischen Meerbusen bis zu den Alpen. Immer schon gab es die Sehnsüchte der Menschen zum Großen Waser hin, und an den Ufern der Ostsee sehnte man sich nach den Höhen der Alpen. Es sind gewachsene Gemeinsamkeiten, denen der Autor auf historischen Pfaden nachspürte, die der gemeinsamen Pflege bedürfen, bis zu vereinten Europa ohne Grenzen …

Mit seinen Büchern legt der Autor eine umfassende Geschichte jenes Ostseeraumes vor, der bis vor wenigen Jahren scheinbar vergessen war. Erst nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems erwachte wieder das Interesse an den baltischen Staaten. Der Freiheitskampf der drei baltischen Staaten, ihr Ringen um Unabhängigkeit, ließ diese Region in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken.

Nicht nur aufgrund eines einmaligen Quellenstudiums sondern mehrerer Reisen durch die baltischen Länder ermöglichte es dem Verfasser, vor Ort weitere Recherchen anzustellen und Information zu sammeln.

So konnte eine in dieser Form noch nicht geschriebene Geschichte des Baltikums entstehen, die von den Anfängen bis in die Gegenwart führt. Geprägt wird das Schicksal der baltischen Länder von Lage und Raum. Mit dem Blick auf Skandinavien, eingebettet in den Dualismus zwischen Deutschen und Russen, ist es oft ein steiniger und dornenreicher Weg im Ablauf der Jahrhunderte, den die Litauern, Esten und Letten, aber auch die Deutschem im Baltikum, durchschritten.

Der Verfasser spannt einen weiten Bogen. Dies umschließt auch die geistige Welt, die im Baltikum zu einem großartigen kulturellen Leben in den Bereichen der Literatur und der Musik geführt hat. Wer sich für die Geschichte des Ostseeraumes, seiner Menschen und Völker, seiner Städte und Bauten, interessiert, wer darüber hinaus Querverbindungen zur zentralen Geschichte Mittel- und Osteuropas sucht, wird gern zu diesem ungemein farbig geschriebenen Werken greifen.             A.S.

Foto: Riga – eine Perle der Ostsee.


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