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09.05.09 / Peinliche Flucht / Innensenator lief vor Autonomen da

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-09 vom 09. Mai 2009

Peinliche Flucht
Innensenator lief vor Autonomen davon

Drei Tage vor dem 1. Mai saß Berlins Innensenator Erhart Körting in einem Lokal in der Grünberger Straße im Stadtteil Friedrichshain, mit ihm der „BZ“-Reporter Gunnar Schupelius und mehrere Wirte. Plötzlich versammelten sich in der Straße 15 bis 20 Linksautonome, die sich dem Lokal bedrohlich näherten. Den Sozialdemokraten ergriff offenbar die Panik, er ließ sich von seinen Personenschützern Hals über Kopf in seine etwas entfernt geparkte Limousine bringen.

Der „Tagesspiegel“ berichtete am Tag danach, der Innensenator sei vor Autonomen geflüchtet. Körting hingegen spielte die Situation herunter. „Ich habe mich dann verabschiedet, als sich ein Grüppchen von rund einem Dutzend Leuten versammelt hat, weil ich grundsätzlich möglichen Pöbeleien aus dem Weg gehe. Dazu ist es aber nicht gekommen.“ Das war dem Journalisten Schupelius, der über den für Körting peinlichen Vorfall zunächst geschwiegen hatte, offenbar zuviel der Beschönigung. Er packte nun aus, was wirklich passiert ist: „‚Ich muß hier weg‘, sagte er immer wieder. Ich sah, daß er ganz offenbar Angst hatte.“ Und: „Auf meine Frage, warum keine Polizei vor Ort war, um uns alle zu schützen, sagte er, das hätte ‚diese Leute nur provoziert‘.“Peinlich ist nicht nur, daß der oberste Verantwortliche für die Sicherheit Berlins um seine eigene Haut mehr besorgt war als um die seiner Begleiter. Auch ein weiteres Detail ist für ihn blamabel. Eine Mitarbeiterin Körtings habe nämlich den schutzlos zurückgelassenen Journalisten dann noch telefonisch gebeten, die Cola zu bezahlen, die der Senator getrunken hatte – so überhastet war dieser aufgebrochen.        M.S.


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