© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-09 vom 09. Mai 2009

MELDUNGEN

Erstmals keine Nationalisten

Vitoria (Gasteiz) – Erstmals seit Einführung der Demokratie nach dem Ende der Franco-Ära 1975 wird das spanische Baskenland von einer nicht-nationalistischen Regierung geführt. Nachdem die Baskische Nationalpartei (PNV) bei den Regionalwahlen am 1. März unterlegen war, sondierte Sozialisten-Chef Patxi López die Bereitschaft der etwas kleineren konservativen Volkspartei (PP) zu einer Zusammenarbeit. Statt einer Koalition wird es, wie in ganz Spanien auch in anderen Konstellationen üblich, eine Duldung geben. Außerdem wurde eine Konservative gemeinsam zur Parlamentspräsidentin gewählt. Auf nationaler Ebene bekämpfen sich Sozialisten und PP heftig. Die bas­kische Terrorgruppe Eta hat angekündigt, López und alle seine Minister ins Visier zu nehmen.         H.H.

US-Bastionen auf dem Balkan

Skopje − Seit wenigen Tagen beziehen  die über Skopje verstreuten Abteilungen der US-Botschaft ihr neues Domizil in „Kale“, dem Festungshügel oberhalb der mazedonischen Hauptstadt. Für 2,5 Millionen Euro hatten die Amerikaner hier elf Hektar Land gekauft und binnen zwei Jahren mit einem Aufwand von über 80 Millionen ihre größte Botschaft in Südosteuropa gebaut. Lokaler Bauträger ist die Firma „Granit“, die vor über 20 Jahren Bunker für Saddam Hussein baute. Die Baupläne der Botschaft sind streng geheim, man spricht von zehn oder mehr unterirdischen Stock-werken, die offizielle Eröffnung soll erst am US-Nationalfeiertag, dem 4. Juli, erfolgen. Weiter gerätselt wird über den Zweck der Riesenanlage, zumal die USA im benachbarten Kosovo mit „Bondsteel“ das größte Militärcamp der Welt unterhalten.       W.O.