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© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-09 vom 09. Mai 2009
Deutsche blamiert Die vorerst gescheiterte gewaltsame Befreiung des deutschen Frachters „Hansa Stavanger“ aus Piratenhand vor Somalia ist eine Blamage ersten Ranges. Was der Fall offenlegt ist, daß die deutsche Sicherheitsarchitektur für derartige Operation unzureichend ist. Eigentlich sollte klar sein: Ein Land, das, je nach Zählweise, über die drittgrößte oder gar größte Handelsflotte der Welt verfügt, das zur Spitze der Seehandelsnationen zählt, so ein Land muß auch über die maritim-militärischen Mittel verfügen, um seine Handelsrouten zu schützen. Doch Berlin setzte hier bislang treuherzig auf „Verbundlösungen“, sprich: auf die Unterstützung von Verbündeten und anderen Nachbarn. So mußten die Einsatzkräfte und ihr Gerät umständlich mit zuvor erst gecharterten ukrainischen Flugzeugen auf ein US-Schiff gebracht werden. Dies kostete Zeit, den Berichten zufolge wurde der günstigste Moment zum Zugriff so verpaßt. Es führt kein Weg daran vorbei: Deutschland benötigt eigenständig einsatzfähige Seestreitkräfte, die ohne fremde Unterstützung fernab der Heimat operieren können. Alles darunter ist einer Seehandelsmacht unseres Zuschnitts nicht mehr angemessen. |
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