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16.05.09 / Rubicon

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20-09 vom 16. Mai 2009

Rubicon
von Hans Heckel

Analysten und Kommentatoren werden nicht müde, das Inflationsrisiko für die Zeit gleich nach dieser schweren Krise kleinzureden. Auch als die Europäische Zentralbank (EZB) vergangene Woche neben einer bescheidenen Zinssenkung und der Verlängerung der Refinanzierungszeiten für Geschäftsbanken ankündigte, erstmals Pfandbriefe zu kaufen, wurde sogleich beteuert: Mit „Gelddrucken“ habe das nichts zu tun, es sei demnach auch nicht inflationsfördernd.

Das mag an sich stimmen. Doch ist hier ein Rubicon überschritten worden. Die Zentralbank steuert nicht mehr indirekt über Basiszinsen, sie geht direkt in den Markt und folgt, wenn auch auf eine (vorerst?) weniger riskante  Weise, den „Vorbildern“ in den USA, Großbritannien und Japan.

Die Beteuerungen der Notenbanker, die jetzt aufgeblähten Geldmengen würden bei wieder anziehender Konjunktur sofort  abgeschöpft (etwa über schnell angehobene Leitzinsen), verwies der neue Präsident der Bundesverbandes Deutscher Banken, Andreas Schmitz, ins Reich der frommen Legende. Einmal ausgestreute Geldmengen wieder einzusammeln sei ebenso schwer, wie Zahnpasta zurück in die Tube zu drücken.


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