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16.05.09 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20-09 vom 16. Mai 2009

Leserforum

Probleme wegen Bodenreformland − Betroffene gesucht

Zu: „Eines Rechtsstaates unwürdig“ (Nr. 12)

Nach dem Neubauern-Urteil des Europäische Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg vom 22. Januar 2004 habe ich einen Antrag auf Entschädigung für das ehemalige Bodenreformland meines Vaters Richard Jäkel beim Landesamt zur Regelung offener Vermögensfragen Mecklenburg-Vorpommern, Außenstelle Schwerin, gestellt.

Nun, mit Schreiben vom 23. April 2009 wird mir von dieser Behörde mitgeteilt, daß die Große Kammer des EGMR mit Urteil vom 30. Mai 2005 die bisherige bundesdeutsche Rechtsprechung bestätigt habe. Das heißt, die Enteignung wäre rechtens. Die Kammer hat damit allerdings ihr eigenes Urteil vom 22. Januar 2004 faktisch widerrufen, meines Erachtens könnte politische Einflußnahme dazu beigetragen haben.

Nunmehr soll ich dem Landesamt mitteilen, ob ich meinen Antrag weiterhin aufrechterhalten oder zurücknehmen möchte. Termin ist der 2. Juni 2009.

Ich frage mich nun: Wenn ich keinen Anspruch auf Entschädigung mehr habe, warum soll ich dann noch meinen Antrag zu-

rücknehmen? Gibt es eventuell Bestrebungen, das neue Urteil der Großen Kammer anzufechten?

Wenn es unter den Lesern der PAZ weitere Betroffene gibt, wäre ich für eine Kontaktaufnahme dankbar.

Wilhelm Jäkel, Damme

 

 

Nicht Weimar!

Zu: „Wahlkampf ohne Wähler“ (Nr. 17)

Und wieder wird das Staatsoberhaupt benannt (oder bestimmt), ohne auf die Stimme des Volkes zu hören.

Unsere Politiker können noch so viele Scheinargumente ins Feld führen, es bleibt bei der beschämenden Feststellung, daß sie uns „mündigen Bürgern“, wie sie uns gerne nennen vor einer Wahl, kein Vertrauen schenken, daß sie uns das Wahlrecht für diesen Sonderfall quasi absprechen.

Wir leben nicht mehr in der Weimarer Republik! Die Mitglieder der Bundesversammlung sollten endlich auf ein Privileg verzichten, das sich an einer längst vergangenen Zeit orientiert.

Der Satz, der den Artikel 54 GG einleitet, („Der Bundespräsident wird ohne Aussprache von der Bundesversammlung gewählt“) sollte endlich den modernen Prinzipien unserer Demokratie angepaßt werden.

Alfons Kuhn, Kassel

 

 

Lieber Ilja Ehrenburg als Hoppe

Zu: „Burschikos und zerbrechlich“ (Nr. 17)

Der Bericht zum 100. Geburtstag der Schauspielerin Marianne Hoppe veranlaßt mich zu diesem Hinweis: Die Stadt Rostock schämt sich nicht, zu „Ehren“ von Ilja Ehrenburg eine Straße nach ihm zu nennen (Rostock-Toitenwinkel), aber keine Straße, kein Platz trägt den Namen einer der größten deutschen Schauspielerinnen des 20. Jahrhunderts, den Namen Marianne Hoppe, geboren in Rostock.

Anmerkung: Der in dem Bericht erwähnte Privatunterricht, den ihr Vater ihr erteilen ließ, hat meine Tante Dr. Marie Luise Schlüter erteilt; das Zeugnis, das sie von Vater Hoppe dafür bekommen hat, ist erhalten.

Klaus Schlüter, Rostock

 

 

Willfährig gebeugt

Zu: „Die Geheimnisse der ,Lusitania‘“ (Nr. 16)

Das Wissen um das Zustandekommen beider Weltkriege enthält viele Lücken, Verschleierungen, Fälschungen und Lügen, wobei sich der alte Spruch bewahrheitet, daß die Sieger die Geschichtsschreibung beherrschen. Ob die Sieger allerdings damit rechnen konnten, daß die Verlierer sich ihrer Geschichtsauslegung so willfährig beugen, möchte ich bezweifeln. Wie auch immer: Zweifel ist überall angesagt. Die Mär oder das Märchen über die „Lusitania“ verdient besonderes Mißtrauen. Beim Zustandekommen von Kriegen gibt es nie nur einen Verursacher.

Uta Herzel, Berlin

 

 

An Werbung für Panzer-Modelle ist nichts Verwerfliches

Zu: Leserbrief „Das ist wie ein Talibankämpfer auf dem Nippes-tisch“ (Nr. 17)

Auch von mir zunächst ein Ausdruck der Anerkennung für die Arbeit der PAZ in den letzten Jahren. Habe die Zeitung schon von meinen Großeltern kennengelernt und bin seit vielen Jahren nunmehr selber Abonnent. Ich beteilige mich sehr selten am Leserforum, lese es aber immer, teilweise auch mit Genuß ... bin hier also eher der „stille Genießer“.

Mit Interesse, aber auch mit Überraschung habe ich den obengenannten Leserbrief gelesen. Es spricht gerade für den freidenkerisch-preußischen Geist der PAZ, daß sie den Brief auch veröffentlicht hat. Natürlich hat der Leserbriefschreiber recht mit der Aussage, daß 64 Jahre ohne Krieg in Mitteleuropa für alle Menschen hier positiv zu sehen sind. Was jedoch bleibt, ist die Erinnerung an diese Zeit. Goethe hat mal gesagt: „Wer seine Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.“ Dazu gehört meines Erachtens auch die Auseinandersetzung mit der Geschichte: Vor, während und auch nach dem sogenannten Dritten Reich, damit auch mit der entsprechenden Wehrtechnik und dem Soldatentum. Daher möchte vielleicht ein Veteran sich sein ehemaliges Dienstfahrzeug als Modell aufs Regal stellen oder sogar mal seinem Enkel zumindest im Modell das Gerät zeigen, daß er mal bedient hat oder aus dem er mit knapper Not, nach einem feindlichen Treffer mit angekokeltem Hintern, so gerade eben noch herausgekommen ist. Daran ist meines Erachtens nichts Verwerfliches.

Es soll Menschen geben, die schießen auf Tiere. Nicht gelegentlich, sondern sogar häufiger. Als und aus Passion. Nicht nur, daß sie das Fleisch essen, sie präparieren sich deren Körper oder Schädel und hängen sich diese auch noch in ihre Häuser. Ist das nun etwa auch „Ewig gestrig“?

Es steht jedem PAZ-Leser frei, ein solches vom Leserbriefschreiber als kritisch betrachtetes, in der Anzeige beworbenes Buch oder ein Modell zu erwerben. Mit dem Kaufangebot in einem öffentlichen Medium muß man leben. Und ich finde es weder verwerflich noch ewiggestrig, da es mir völlig freisteht, es zu lesen, zu kaufen oder überhaupt zu beachten.

Hier ein Gedankenspiel, das so oder ähnlich bei unseren östlichen und westlichen Nachbarn zu großen Teilen Realität ist: Hätte die deutsche Wehrmacht den Zweiten Weltkrieg gewonnen, würden diese, wie der Leserbriefschreiber sagt „Mordinstrumente“, in einer Vielzahl deutscher Wohnungen stehen, einer davon würde mit Sicherheit als Denkmal auch auf dem Marktplatz Ihrer Stadt/Ihres Stadtteils stehen.

Um Gedankenspielen vorzubeugen: Ich bin Jahrgang 1962, habe eine – im wahrsten und positivsten Sinne – ostpreußische Mutter, habe nicht gedient, war und bin in keiner bündischen oder politischen Vereinigung ... ich hab’s halt nur mit meiner Herkunft, ergo mit preußischem Freidenkertum und mit Gottfried Keller: „Achte jedes Mannes Vaterland, doch das deinige liebe!“

Kai Pöhlmann, Wedel

 

 

Unschuldswahn ist unbiblisch

Zu: „Nein zur Aufrechnung“ (Nr. 16)

Herrn v. Gottbergs Ablehnung jeder Aufrechnung ist zuzustimmen. Dafür spricht auch ein wichtiger geistlicher Grund aus christlicher Perspektive: Individuelle Schuld, die jemand zum Beispiel durch Verbrechen an Deutschen bei oder nach Kriegsende auf sich geladen hat, bleibt Schuld vor Gott und den Menschen, egal wie staatliche Rechtsordnungen (in Osteuropa) dies werten. Alles andere wäre eine wohlfeile Exkulpation, indem die Verantwortung des Täters von ihm weg auf soziale, historische, ökonomische oder andere Umstände geschoben würde. Auch sollte Rache niemals als legitimes Motiv für Untaten anerkannt werden.

Außerdem hängt die Würde des Menschen eben auch mit seiner Verantwortung für sein Tun und Lassen zusammen. Deswegen führt der seit der Spätaufklärung um sich greifende, unbiblische „Unschuldswahn“ (der Mensch ist prinzipiell gut und sündlos) des modernen Menschen auch mit in die gottfernen und menschenverachtenden Fehlentwicklungen, die im 20. Jahrhundert in erschreckender Weise zu beobachten waren. Was erwartet uns wohl im 21. Jahrhundert?

Damit aber keiner an der Schuld, die er im Leben auf sich geladen hat, verzweifeln muß, gibt es die Sündenvergebung durch den Glauben an Jesus Christus und dadurch Ewiges Leben bei Gott, so die österliche Auferstehungsbotschaft. Auf dieser Basis kann man ein versöhntes, segensreiches Europa aufbauen!

Prof. Dr. Gerald Mann, Christliche Bildungsstiftung, Ansbach

 

 

Wir müssen selbst die Beweise vorlegen

Zu: „Entwürdigender Warnhinweis im Vorspann“ (Nr. 15)

Herr Röhl spricht das aus, was uns Deutsche jahrzehntelang beleidigt: Die einseitige, pauschale, andauernde Aufrechnung, die folgerichtig zu unseren Ungunsten ausgehen muß. Ein Ende ist nicht abzusehen. So bleibt uns Deutschen und allen sonstigen Vertretern historischer Wahrheit nichts anderes übrig, als nun endlich auch selbst eine Auf- beziehungsweise Abrechnung aller Kriegs- und Nachkriegsverbrechen, die als solche historisch beweisbar sind, zu erstellen, um diesem Übel möglichst ein Ende zu bereiten. Das Ergebnis einer solchen Abrechnung, inklusive Ost und West dürfte schon bekannt sein, deshalb wird sie auch nicht stattfinden. Trotzdem, Herr Röhl, rechnen Sie auf und ab. Den Anstoß haben Sie gegeben. Was dabei herauskommt, wird natürlich niemand den betreffenden Völkern und ihren Nachkommen anlasten, wer immer diese auch seien und welchen Regimes sie ausgesetzt waren. Die gegenwärtige Handhabung wird allein gegenüber uns Deutschen abgewendet. Warum wohl? Nachdenken ist wieder einmal angezeigt.

Günter Hagner, München

 

 

»Taz«ianer verbreiten Gesinnung

Zu: „An den Hebeln der Meinungsmacht“ (Nr. 17)

Für mich war das schon sehr erstaunlich, wie von allen Seiten Blumen auf die „taz“ hernieder rieselten. Auch Springer ließ sich nicht lumpen und reihte sich in die Reihe der Gratulanten der „taz“ ein.

Daß ehemalige „taz“-Mitarbeiter über die bundesdeutsche Presselandschaft so reichlich verteilt sind, wußte ich nicht, nur Frau Lau aus der „Welt“ war mir ein Begriff.

Nun frage ich mich, ob diese ehemaligen „Taz“ianer ihre Gesinnung nach Verlassen der „taz“ bei ihr zurückgelassen haben oder ob sie sie bei ihren neuen Blättern importiert haben. Nicht unwahrscheinlich, daß ihre Spuren nun in vielen Zeitungen zu finden sind, die einen linken Touch haben.

Hans-Friedrich Kwasnek, Frankfurt

 

 

Bushido hat recht

Zu: Zitate (Nr. 17)

Bushido bringt es auf den Punkt. Unser Armleuchter-Staat kann Millionen in Projekte für Problem-Jugendliche blasen, wenn sie nicht hören wollen, ist nichts zu machen. Da muß Zwang her. Doch wer hat den Mut? Wer die Regeln verletzt, muß sofort richtig Ärger kriegen. Den muß man spüren. So ist es.

Sigrun Holzer, Ludwigshafen

 

 

Unwichtige Bürger

Zu: „Wahlkampf ohne echte Wähler“ (Nr. 17)

70 Prozent der Deutschen wünschen sich Köhler wieder zum Bundespräsidenten, nur 14 Prozent sind es bei Frau Schwan. Trotzdem könnte es passieren, daß Frau Schwan das Rennen macht, da es ja nicht um das Wollen der Bürger, sondern um die Interessen von Parteien geht, die in der Bundesversammlung sitzen. Aber so läuft es halt in der deutschen Demokratie.

Hans-Martin Ulrich, Lörrach

 

 

Russische Geisteswissenschaftler weiter als deutsche Kollegen

Zu: „Ausgrenzung ohne Beispiel“ (Nr. 17)

Am 25. April wurde in Düsseldorf, im einstigen „Haus des Deutschen Ostens“, seit etlichen Jahren nun das „Gerhart-Hauptmann-Haus“, von der Landesgruppe NRW der Landsmannschaft Ostpreußen die Gedenkveranstaltung „60 Jahre Landsmannschaft Ostpreußen 1949 bis 2009 in Nordrhein-Westfalen“ abgehalten. Alle beteiligten Redner haben, so wie man es all den geladenen Gästen ansehen konnte, aus dem Herzen gesprochen.

Bei dieser Gelegenheit hab ich auch die Preußische Allgemeine Zeitung bekommen, die mir Frau Brigitte Gomolka, die Geschäftsführerin, dankenswerterweise empfohlen hat.

Nun zum Hauptthema: Auf Seite 9 hat man in der PAZ auf den beim Insel-Verlag herausgekommenen neuen „Literarischen Führer Deutschland“ verwiesen und dabei verdeutlicht, daß der weltbekannte Ostpreuße, Immanuel Kant (1724–1804) nicht aufgeführt wird. Mein Gott, warum sieht man es bei der PAZ so eng? Wenn beim Aufbrühen in einer Kaffee- oder Teekanne der bedeutende Inhalt fehlt, kann man vielleicht auch der Köchin oder dem Koch die „Geistige Lücke“ verübeln? Wo nichts drin ist, kommt ja auch nichts raus.

Sollte man sich nicht auch an ein besonderes Beispiel erinnern, an russische Geisteswissenschaftler, die in Königsberg, im derzeitigen Kaliningrad also, eine neue Universität gegründet haben, die „Kant-Universität“? So hat Königsberg nun mit der einst berühmten „Albertina“ eine „Kant-Universität“ bekommen.

Man sollte von den russischen Wissenschaftlern lernen, daß man beim Erstellen des „Literarischen Führer Deutschland“ auch Immanuel Kant einbeziehen müßte, oder?

Danke für die hinweisende Mitteilung in der Preußischen Allgemeinen Zeitung. Die PAZ ist empfehlenswert.

Gerhard Grüning, Duisburg

 

 

Verkehr und mehr

Zu: „Begeistert für die Königsberger Straßenbahn“ (Nr. 16)

In der PAZ steht ein Hinweis auf ein Buch über Königsberger Straßenbahnen. Das gibt mir Veranlassung, auf meine Arbeit „Königsberg (Pr.) und seine Verkehrsmöglichkeiten“ (2004, 246 Seiten in DIN A4) hinzuweisen. Auch erlaube ich mir, Ihnen meine Arbeit mit dem Thema „Die Königsberger Speicher“ (2005, DIN A4, 440 Seiten) vorzustellen.

Dr. Wolfgang Klein, Schwörstadt


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