28.03.2024

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23.05.09 / Lachnummer

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-09 vom 23. Mai 2009

Lachnummer
von Rebecca Bellano

Wenn man die Berichte über die Piratenjagd der Bundeswehr liest, dann ist einem das deutsche Unvermögen bereits als Laie peinlich. Es ist unwahrscheinlich, daß somalische Piraten noch viel Respekt vor der deutschen Bundeswehr oder der einst als Elitetruppe angesehenen GSG 9 haben. Wie furchtbar muß es als Soldat bei der Bundeswehr sein, wenn man weiß, daß man bei afrikanischen Kriminellen und Taliban eher als Lachnummer gilt?

Doch es liegt nicht an der Bundeswehr, daß das deutsche Engagement im Kampf gegen die Piraten durch Zögern gekennzeichnet ist. Die deutschen Truppen sind gut ausgebildet und bewaffnet, aber die deutsche Politik läßt sie nicht ihr Können einsetzen. Zu viele Verantwortliche in Berlin scheuen Entscheidungen, die unangenehme Konsequenzen haben könnten. Bei der abgeblasenen Geiselbefreiung durch die GSG 9 gab es zusätzliche Probleme durch die Beteiligung von Auswärtigem Amt, Innenministerium und Verteidigungsministerium − umständliche Abstimmungen zwischen drei Ressorts waren nötig.

Zudem ist die Sorge übergroß, Deutsche könnten jemandem weh tun, schließlich ist da ja noch die Vergangenheit. Doch wer auf den Schlachtfeldern dieser Welt niemandem weh tun will, wird unweigerlich zur Lachnummer.


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