26.04.2024

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30.05.09 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-09 vom 30. Mai 2009

Aus den Heimatkreisen

ANGERBURG

Kreisvertreter: Kurt-Werner Sadowski. Geschäftsstelle und Archiv:  Am Schloßberg 6, 27356 Rotenburg (Wümme), Telefon (04261) 8014.

Im Dienst für die Heimat – Als Werner Grisar am 18. Mai 1939 im Kreis Goldap geboren wurde, war die Welt noch einigermaßen in Ordnung. Aber schon Monate später begann der Zweite Weltkrieg und das Schicksal nahm seinen unheilvollen Lauf. Im Januar 1945 erreichte das Drama einen ersten Höhepunkt. In der Nähe von Angerburg wurde die flüchtende Familie von den Soldaten der Roten Armee eingeholt. Erst 1957 gelang nach mehreren vergeblichen Anträgen die Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland. Beruflich mußte sich Werner Grisar neu orientieren. In der Heimat war er bei der polnischen Post angestellt. In Bremen gelang ihm jedoch der berufliche Einstieg im Karosseriebau mit gutem Erfolg. Als Industriemeister im Karosseriebau im Werk von Daimler Benz ging er in den Ruhestand. Schon vor der Wende hat er in unserer Kreisgemeinschaft auf vielen Gebieten mitgearbeitet. Viele Jahre hat er auf Reisen der Kreisgemeinschaft Angerburg in die Heimat und bei Begegnungen mit polnischen Gesprächspartnern als Dolmetscher fungiert. Auch Berichte aus polnischen Publikationen hat er ins Deutsche übersetzt und Kontakte mit den heutigen Bewohnern und den in der Heimat verbliebenen Deutschen vermittelt. Außerdem ist Werner Grisar als Reiseleiter tätig auf den jährlichen Fahrten nach Angerburg und Masuren. Auf diesen Reisen wird den Teilnehmern die Geschichte und Kultur Ostpreußens sowie von Stadt und Kreis Angerburg in Erinnerung gerufen. Ferner bearbeitet der Jubilar seit dem 1. Oktober 1996 die Familiennachrichten und verschickt zu hohen Geburtstagen die Glückwünsche der Kreisgemeinschaft an die Angerburger. Diese zeitaufwendige Arbeit erledigt Werner Grisar außerordentlich zuverlässig. Für seinen vorbildlichen Einsatz für Angerburg und Ostpreußen wurde er am 8. September 2007 mit dem „Silbernen Ehrenzeichen der Landsmannschaft Ostpreußen“ ausgezeichnet. Die Kreisgemeinschaft Angerburg gratuliert Werner Grisar recht herzlich zum 70. Geburtstag und wünscht ihm für die kommenden Jahre alles erdenklich Gute und beste Gesundheit.

 

EBENRODE (STALLUPÖNEN)

Kreisvertreter: Martin Heyser, Telefon, Billungstraße 29, 26614 Soltau, Telefon (05191) 978932, E-Mail: mheyser@gmx.de. Geschäftsstelle: Brigitta Heyser, Telefon (05191) 978932, Billungstraße 29, 29614 Soltau.

Ebenrode Nachruf – Am 7. Mai 2009, kurz nach Vollendung seines 85. Lebensjahres, verstarb unser ehemaliger Kreisvertreter Paul Heinacher. Die Kreisgemeinschaft Ebenrode (Stallupönen) verliert mit ihm eine ihrer großen, führenden Persönlichkeiten. – Seit 1977 war Paul Heinacher im Kreistag tätig, zunächst als Kirchspielvertreter. Bereits zwei Jahre später wurde er Mitglied des Vorstandes sowie gleichzeitig Schriftleiter. Nicht nachlassende Tatkraft und sein Blick für die wesentlichen Erfordernisse führten immer wieder zu bemerkenswerten Erfolgen, sei es in der Neugestaltung des Heimatbriefes, der Einrichtung der Heimatstube oder bei der Vorbereitung der verschiedenen Heimattreffen. 1988 wurde er zum Kreisvertreter gewählt. Ein Jahr später begann die Zeit der politischen Wende. Gerade für Europa waren die Folgen bedeutsam, denn das Ende des „Kalten Krieges“ ermöglichte die Öffnung der Ost-West-Grenzen. Nach Jahrzehnten der hermetischen Abriegelung als militärisches Sperrgebiet wurde auch Nordostpreußen wieder zugänglich. Kreisvertreter Paul Heinacher war einer der ersten, die die Tragweite dieses Geschehens erkannten, und setzte unverzüglich alle Hebel in Bewegung, um Kontakte zu der russischen Verwaltung in unserer alten Heimat herzustellen. Das gelang und führte schnell zu umfangreichen Maßnahmen im humanitären und kulturellen Bereich. Große Hilfstransporte trugen dazu bei, die Not der Menschen dort zu lindern, die Schloßbacher Kirche wurde geräumt, unsere Kreisgemeinschaft war an Maßnahmen der Sanierung und des kulturellen Austausches beteiligt, ob in Trakehnen oder in Göritten. In seiner umfassenden, mutigen Reaktion auf die politischen Ereignisse und dem folgenden couragierten Engagement in der alten Heimat dürfte Paul Heinachers größtes Verdienst liegen. Sein Wirken wurde anerkannt mit der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens der Landsmannschaft Ostpreußen und mit der Wahl in den Bundesvorstand. – Nun ist er von uns gegangen. In den letzten Jahren als Kreisvertreter fiel ihm die Wahrnehmung seiner vielfältigen Aufgaben zunehmend schwerer. Für 2003 kündigte er sein Abtreten an, aber nochmals ließ er sich wählen, als sich zunächst kein Nachfolger fand. Erst 2004 konnte er sich zurückziehen. Danach war er noch als Kreisältester zwei Jahre lang aktiv. Paul Heinacher war ein ganz Großer, den die Kreisgemeinschaft nun verloren hat. Martin Heyser, Kreisvertreter der Kreisgemeinschaft Ebenrode (Stallupönen).

 

ELCH-NIEDERUNG

Kreisvertreter: Manfred Romeike, Anselm-Feuerbach-Str. 6, 52146 Würselen, Telefon/Fax (02405) 73810. Geschäftsstelle: Hartmut Dawideit, Telefon (034203) 33567, Am Ring 9, 04442 Zwenkau.

Nachbarschafts-Treffen der drei ostpreußischen Heimatkreise: Tilsit-Ragnit, Elchniederung und Stadtgemeinschaft Tilsit – Ende April fand ein Regionaltreffen von Tilsit-Ragnit, Elchniederung und Stadtgemeinschaft Tilsit in Magdeburg statt. Nach den Treffen 2006 in Sindelfingen durch die Kreisgemeinschaft Elchniederung und 2007 in Kiel durch die Stadtgemeinschaft Tilsit war jetzt der Heimatkreis Tilsit-Ragnit für die Ausrichtung im AMO-Haus in Magdeburg verantwortlich. Zuerst erfolgte ein musikalischer Auftakt durch den Ostpreußen-Singkreis Magdeburg, und dann konnte der Kreisvertreter von Tilsit-Ragnit, Hartmut Preuß, rund 279 Landsleute begrüßen. Es folgten die Grußworte des Stadtvertreters von Tilsit-Stadt, Ulrich Depkat, und des Kreisvertreters der Elchniederung, Manfred Romeike. Danach wurde durch Frau Fürstenberg eine einfühlsame Totenehrung vorgenommen. Nach dem geistlichen Wort und den Grußworten des Vertreters der Stadt Magdeburg erfolgte ein zweiter Auftritt des Ostpreußen-Singkreises. Wer sich an die Heimat erinnern wollte, konnte sich ostpreußische Bücher und Landkarten im Foyer ansehen und kaufen, sich über Heimatreise informieren oder einfach mit seinen Nachbarn über frühere Zeiten plachandern.

 

HEILSBERG

Kreisvertreter: Aloys Steffen, Telefon und Fax (02234) 71906, Am Clarenhof 18, 50859 Köln.

Kirchspieltreffen Eschenau / Klingerswalde – Das nächste Treffen des Kirchspiels Eschenau / Klingerswalde findet am 12. und 13 September 2009 im „Elbotel“, Fritz-Triddelfitz-Weg 2, 18069 Rostock, statt. Unterkunft kann im genannten Hotel  gebucht werden. Alle Fragen bitte an Josef Spill, Kuphalstraße 54, 18069 Rostock,  Telefon (0381) 8099063, E-Mail: Josef.Spill-@web.de

 

KÖNIGSBERG–STADT

Stadtvorsitzender: Klaus Weigelt.   Patenschaftsbüro: Karmelplatz 5, 47049 Duisburg, Telefon (0203) 2832151.

Busreise nach Rauschen und Königsberg vom 8. bis 17. September 2009 – Eine zehntägige Busreise nach Rauschen und Königsberg vom 8. bis 17. September, Abfahrt ab Duisburg, 6 Uhr, Zwischenübernachtung in Schneidemühl Hotel Rodlo. Weiterfahrt nach Marienburg (Fotostop) und Braunsberg zur Grenze. Dort erwartet die Reisegruppe die russische Reiseleiterin Nadja, zwecks beschleunigter Abfertigung. Drei Übernachtungen in Rauschen im Hotel Universal mit Tagesausflügen. Ab 12. September fahren wir nach Pillau und dann weiter Richtung Königsberg. Dort wohnen wir bis zum 16. September im Hotel Kaliningrad. Am 16. September, 8 Uhr, geht es zur Grenze nach Braunsberg. Weitere Informationen und das komplette Programm und Anmeldungen bei Willi Skulimma, Aakerfährstraße 59, 47058 Duisburg, Telefon (0203) 335746.  

 

NEIDENBURG

Kreisvertreter: Jürgen Szepanek, Nachtigallenweg 43, 46459 Rees-Haldern, Tel. / Fax (02850) 1017.

Der Pfingstheimatbrief Nr. 132 – Der Pfingstheimatbrief ist inzwischen fertig gestellt und in Druck gegeben worden. Diese Ausgabe enthält neben vielen interessanten Themen auch einen Hinweis auf das Neidenburger Heimattreffen am 20. September 2009 im RuhrCongress Bochum, wozu wir herzlich einladen. Alle Landsleute und Freunde der Kreisgemeinschaft, die in der Versandliste erfaßt sind, erhalten den Heimatbrief noch vor Pfingsten. Wer den Heimatbrief noch nicht erhält, ihn aber bekommen möchte, teile bitte seine Anschrift dem Schriftleiter Jürgen Kowalek, Bromberger Straße 26, 28816 Stuhr, mit. Ein Exemplar wird dann umgehend zugesandt. Eine große Anzahl der Weihnachtsausgabe unseres Heimatbriefes konnte leider auch diesmal nicht zugestellt werden, da sich die Anschriften der Landsleute geändert hatten. Alle Bezieher werden deshalb erneut dringend gebeten, Adreßänderungen und sonstige Personenstandsänderungen sofort den Mitgliederdatenverwalter Hans-Ulrich Pokraka, An der Friedenseiche 44, 59597 Erwitte, mitzuteilen. Sie vermeiden dadurch Zustellungsverzögerungen und kostenaufwendige Nachforschungen und Nachsendungen.

 

TILSIT–STADT

Stadtvertreter: Ulrich Depkat, Gartenstraße 21, 26180 Rastede, Telefon (04402) 695727, Geschäftsstelle: Diedrichstraße 2, 24143 Kiel, Telefon und Fax (0431) 77723, E-Mail: Kiellinie9@gmx.de.

Realgymnasium / Oberschule für Jungen – Das 66. Schultreffen fand in Wittenberg statt. Drei Tage lang wandelten wir auf den Spuren Martin Luthers. Nirgends ist die Geschichte der Reformation so eindrucksvoll zu spüren wie hier. Fast jedes Haus atmet Reformationsgeschichte. Direkt neben dem Lutherhaus, in dem der Reformator 40 Jahre lebte und arbeitete, befand sich unser Hotel. Insgesamt 58 Teilnehmer waren angereist. Die offizielle Eröffnung erfolgte nach der Kaffeetafel. Gernot Grübler verlas Grüße und bat dann den neuen Stadtvertreter um seine Grußansprache. Ulrich Depkat berichtete von dem Wechsel in der Führungsmannschaft der Stadtgemeinschaft, würdigte das Wirken der Schulgemeinschaft als tragenden Pfeiler der heimatverbundenen Arbeit und zeichnete Lm. Grübler in Würdigung seiner ehrenamtlichen Tätigkeit mit dem Silbernen Ehrenzeichen aus. Dann ergriff Hans Dzieran das Wort zu seinen Ausführungen, die er dem 170. Gründungstag des Tilsiter Realgymnasiums gewidmet hatte. Er gedachte der Schule „Überm Teich“, die heute vor einer ungewissen Zeit steht, die aber weiterlebt in den Herzen und Hirnen ihrer Schüler und im Wirken der Schulgemeinschaft SRT. Am nächsten Tag erlebten wir an Bord der MS Lutherstadt Wittenberg während einer zweistündigen Schiffsfahrt die faszinierende Flußlandschaft der mittleren Elbe. Am Nachmittag besuchten wir die Stadtkirche St. Marien, wo Luther seinen ersten evangelischen Gottesdienst in deutscher Sprache hielt. Beim Betreten der Kirche wurde der Blick sofort gefangengenommen von dem großen Reformationsaltar, gestaltet von Lucas Cranach. Den Abschluß bildete ein halbstündiges Orgelkonzert. Wittenberg war eine Reise wert.

 

TILSIT-RAGNIT

Kreisvertreter: Hartmut Preuß, Hordenbachstraße 9, 42369 Wuppertal, Telefon (0202) 4600234, Fax (0202) 4966981. Geschäftsstelle: Eva Lüders, Telefon/Fax (04342) 5335, Kührenerstraße 1 b, 24211 Preetz.

Regionaltreffen – Seit einigen Jahren ist es üblich, daß die benachbarten Heimatkreise Tilsit-Ragnit, Elchniederung sowie die Stadtgemeinschaft Tilsit ihr jährliches Heimattreffen gemeinsam veranstalten. Das ist schon aus Gründen der rückläufigen Mitgliederentwicklung zwingend erforderlich. Die Verantwortung für die Durchführung der Treffen geht reihum und der Ort wechselt regional. Bisherige Austragungsorte der letzten Jahre waren Potsdam, Sindelfingen und Kiel. Diesmal war es Magdeburg. Das Treffen war unter der Regie der Kreisgemeinschaft Tilsit-Ragnit vorbereitet und die Standortwahl erwies sich als großer Treffer. Die Stadt ist zentral gelegen; war mit Bahn und Pkw gut erreichbar und das AMO, ein früheres Kulturhaus, bot einen großen Saal, gute Akustik, eine ansprechende Bühne, flotte Bedienung, preiswerte Speisen und Getränke, kostenfreie Parkmöglichkeiten, bequeme Bestuhlung – was will man noch mehr? Eine stabsmäßige von Walter Klink ausgearbeitete Organisation lenkte die Besucher an die Tische ihrer Kreisgemeinschaften und die 13 Kirchspiele des Kreises Tilsit-Ragnit. An die 300 registrierte Teilnehmer waren zusammengekommen, mehr als die Hälfte aus den neuen Bundesländern. Punkt 10 Uhr eröffnete Kreisvertreter Hartmut Preuß offiziell das Treffen und hieß alle Teilnehmer herzlich willkommen. Ein besonderer Gruß galt den zahlreichen Ehrengästen, darunter dem Vertreter des Oberbürgermeisters der Stadt Magdeburg, Beigeordneter Rainer Nitsche und dem Landesvorsitzenden der Landsmannschaft Ostpreußen in Sachsen-Anhalt, Bruno Trimkowski. Grußansprachen hielten auch der neue Stadtvertreter von Tilsit, Ulrich Depkat, und der Kreisvertreter der Elchniederung, Manfred Romeike. Nach der Totenehrung, vorgenommen von Irmgard Fürstenberg, ergriff die Pfarrerin Höppner das Wort zur geistlichen Andacht. Einen herzlichen Willkommensgruß der Stadt Magdeburg und ihres Oberbürgermeisters Dr. Trümper entbot der Beigeordnete für Wirtschaft, Rainer Nitsche. Selbst vom Vertreibungsschick­sal geprägt, wünschte er allen Anwesenden eine gute Zeit und der Veranstaltung einen guten Verlauf. Für gute Stimmung sorgte der Ostpreußen-Singkreis Magdeburg. Er bot ein mitreißendes Repertoire an bekannten Heimatliedern und regte mehrfach zum Mitsingen an. Durch das musikalische Programm führte Irmgard Fürstenberg mit bewegenden Worten und in unverfälschter Tilsiter Mundart. Nach dem Mittagessen nahm das Plachandern kein Ende. Viele alte Bekannte feierten ein Wiedersehen und zahlreiche neue Bekanntschaften wurden geschlossen. Wo Ostpreußen zusammenkommen, gibt es immer viel zu erzählen, Erinnerungen an die Heimat und an Flucht und Vertreibung, aber auch Schilderungen von Besuchen in den früheren Wohnorten, von den Eindrücken über deren heutigen Zustand und von den Kontakten mit den dort lebenden Russen machten die Runde. Großen Zuspruch fanden die Stände mit der Heimatliteratur und die Angebote von Reiseveranstaltern. Kreisvertreter Hartmut Preuß konnte in seinen Gesprächen mit den Besuchern viel Lob ernten und das Treffen als vollen Erfolg einschätzen. Das nächste Treffen der „Drei“ wird 2010 unter der Regie der Kreisgemeinschaft Elchniederung stattfinden.


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