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06.06.09 / Pjöngjang zündelt weiter

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23-09 vom 06. Juni 2009

Pjöngjang zündelt weiter

Kaum weniger Sorgen als die Verbreitung von Atomwaffen macht Sicherheitsexperten die Verbreitung von Trägersystemen, mit denen nukleare Sprengköpfe in weit entfernte Ziele gebracht werden können. Und so war es eine kalte Dusche, als zu Beginn dieser Woche bekannt wurde, daß Nordkorea offenbar einen neuerlichen Raketentest vorbereitet.

Bei einem Test im April war eine nordkoreanische Rakete vom Typ Taepodong 2 über Japan geflogen, dann aber weit vor dem Ende ihrer theoretischen Flugbahn auseinandergebrochen und in den Pazifik gestürzt. Der Test hat nicht nur die unmittelbaren Nachbarn Koreas alarmiert, sondern auch die USA: Im Erfolgsfall könnte diese Rakete Alaska oder Hawaii und damit US-amerikanisches Territorium erreichen. Asiatische Bevölkerungszentren wie Tokio oder Peking liegen schon jetzt in der Reichweite nordkoreanischer Raketen, deren Zielgenauigkeit allerdings bezweifelt wird.

Die Meldungen über einen neuen Raketentest kamen zu einem Zeitpunkt, als der Weltsicherheitsrat noch immer an einer harten Antwort auf die fortgesetzten Provokationen der Diktatur in Pjöngjang gearbeitet hat. Das Bild vielseitiger Provokationen wurde komplettiert durch die Meldung, daß Nordkorea den Nordteil des Gelben Meeres für die Schiffahrt gesperrt habe. Dies kann mit den Vorbereitungen eines Raketen-tests zusammenhängen, aber auch mit einem alten Streit um den Verlauf der Seegrenze mit Südkorea westlich der koreanischen Halbinsel.

Während Japan und Südkorea harte Sanktionen durch den Weltsicherheitsrat einforderten, erneuerte US-Vizeaußenminister James Steinberg die Sicherheitsgarantie für Südkorea. K. B.


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