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06.06.09 / »Wir Kaschuben feiern bei jedem Wetter!« / Im Volkswagenmuseum im westpreußischen Pempau hat die Saison begonnen – Grenzüberschreitender Spaß am »Käfer«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23-09 vom 06. Juni 2009

»Wir Kaschuben feiern bei jedem Wetter!«
Im Volkswagenmuseum im westpreußischen Pempau hat die Saison begonnen – Grenzüberschreitender Spaß am »Käfer«

Wir Kaschuben feiern bei jedem Wetter!“ Nach diesen Worten von Zenon Suchetzki, dem Eigner des Kaschubischen Volkswagenmuseums in Pempau, Landkreis Karthaus/Westpreußen ertönte am Sonnabend um 11.30 Uhr auf dem Museumsgelände die Eröffnungsmusik. Trotz Regenwetters waren zahlreiche Gäste zur Eröffnung der Museumssaison angereist, und die Familie Suchetzki hatte keine Mühen gescheut, ihnen einige Überraschungen zu bieten

So hat beispielsweise der Coburger VW-Partner Hubertus Ernst einen „Ur-Käfer“ von 1949 im Originalzustand als Leihgabe zur Verfügung gestellt, während der Vorsitzende der „Käferfreunde Frankenwald“, Walter Preuß aus Kronach, einen der letzten „Käfer“ aus deutscher Produktion mitgebracht hatte, dessen Leistung durch allerhand Umbauten nachträglich erheblich gesteigert worden ist. Rainer Claaßen vom Bund Junges Ostpreußen (BJO) war mit seinem roten Käfer „Klärchen“ angereist.

Die Eröffnung wurde vom Zuckauer Bürgermeister Albin Bychowski, zu dessen Gemeinde das Dorf Pempau gehört, und dem stellvertretenden Landrat des Kreises Karthaus, Jerzy Zurawicz, vorgenommen. Des weiteren waren die Bürgermeisterin Malgorzata Rabek und Gemeinderat Witold Schmidtke erschienen. Selbst aus Schweden waren Gäste gekommen. Nachdem man die auf dem Hof präsentierten Fahrzeuge bewundert hatte, zeigte Juniorchef Thomas Suchetzki einen Dokumentarfilm über den „Käfer“ in polnischer Sprache, in dem die gesamte Geschichte der „Knutschkugel“ von der Entwicklung durch Ferdinand Porsche bis zu den Produktionsstätten in Mexiko und Brasilien dargestellt ist. Beim anschließenden Rundgang durch das Museum zeigten sich die Gäste beeindruckt von den ausgestellten Fahrzeugen. Nachdem man noch einen Blick in eines der Gästezimmer geworfen hatte, bat die Eigentümerfamilie zum Büffett.

Die Laudatio hielt der aus Guttstadt angereiste Deutschlehrer und „Käfer“-Besitzer Jaroslaw Kowalski. Bei hausgemachtem Kuchen, einer deftigen Fleisch- und Wurstvesper sowie diversen von der Chefin zubereiteten Salaten entwickelte sich rasch eine lebhafte Diskussion am Tisch, an der sich auch die örtlichen Politiker engagiert beteiligten. Nachdem sich die Prominenz verabschiedet hatte, holte einer der schwedischen Gäste das Akkordeon herbei und bat zum „Wunschkonzert“: Jeder der Anwesenden durfte sich eine Melodie wünschen, und der wackere Schwede intonierte mit Bravour von „Lilli Marlen“ über den „Seemann“ bis zu „La Paloma“ so ziemlich alle bekannten Lieder aus der Zeit des „Käfers“. Jeder sang in seiner Sprache mit, was eine herrliche Stimmung aufkommen ließ. Zu den Klängen der Oldies kam sehr bald der Duft frisch gegrillten Fleisches, das der Museumseigner persönlich zubereitet hatte. Frisches Faßbier und Grog rundeten das Abendessen ab.

Gegen 22 Uhr dann die Überraschung: Ein VW-Camping-„Bully“ aus den sechziger Jahren stand vor dem Tor, darin ein junges Paar aus Hamburg, nach einer Panne im Raum Köslin nunmehr müde, abgekämpft und hungrig und nur noch von dem Wunsch beseelt, irgendwo sicher parken, essen und schlafen zu können. Unter großem Hallo wurden die beiden nun an den Tisch gebeten, wo sie fleißig halfen, die restlichen Bratwürste und Getränke vor dem Verderben zu bewahren. Erst nach Mitternacht kam man ins Bett.

Am darauffolgenden Sonntag klarte das Wetter auf, so daß die vorgesehene Fahrt eines Teils der Fahrzeuge nach Gdingen wie geplant durchgeführt werden konnte. Mit der Heim- beziehungsweise Weiterreise der Gäste am Nachmittag klang die Veranstaltung allmählich aus. Zum Abschied hieß es: „Auf Wiedersehen – bis zum nächsten Mal an diesem Ort!“   Rainer Claaßen

Nähere Informationen erteilt das Kaschubische Volkswagenmuseum in Pempau, ul. Armii Krajowej 50, PL - 83-330 Pepowo, Telefon (004858) 6818205 oder (0048604) 704050.

Foto: „Käfer und Käferin“: Gespann von Jaroslaw Kowalski aus Guttstadt auf dem Hof des Museums


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