20.04.2024

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06.06.09 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23-09 vom 06. Juni 2009

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Polnische Neurosen

Bern – Ein aus Polen stammender Fahrgast der Schweizerischen Bundesbahn entdeckte auf einem Werbeumschlag ein Foto einer Weltkugel, auf der sein Heimatland fehlt. Deutschland grenzt hier direkt an Rußland, so daß er sich der Pole an den Hitler-Stalin-Pakt erinnert fühlte und sich beschwerte. Die Bahn entschuldigte sich, obwohl auf der sehr stark vereinfachten Darstellung auch die Beneluxländer, Dänemark, Tschechien und Ungarn und sogar die Schweiz selbst fehlen. Das seit Jahren unbeanstandet verwendete Umschlagmotiv wird jetzt aus dem Verkehr gezogen.           Bel

 

Die verbotene Empfehlung

London – Im britischen Gesundheitswesen mehren sich Fälle, in denen Beschäftigte wegen ihres christlichen Glaubens den Arbeitsplatz verlieren. So wurde der 71jährige Krankenpfleger Anand Rao vom staatlichen Gesundheitsdienst NHS entlassen, weil er bei einem Rollenspiel einer Patientin geraten hatte, zur Kirche zu gehen. Rao schlug ihr vor, Gottesdienste zu besuchen, um Streß abzubauen. Für seinen Arbeitgeber verstieß dies gegen Pflegerichtlinien, die religiöse und weltanschauliche Neutralität vorschreiben.            idea

 

Sorge um den Arbeitsmarkt

Er gilt als einer der profliliertesten Konjunkturexperten Deutschlands: Joachim Scheide, 59, Leiter des Prognose-Instituts für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW), beschäftigt sich seit seinem Studienabschluß 1975 in Kiel mit dem Thema Geld und Konjunktur. In seiner Diplomarbeit ging es um die Produktivität des Geldes, in seiner Dissertation um Geldpolitik, Konjunktur und rationale Erwartungen. Von 1990 bis 1991 arbeitete er an der University of Western Ontario in Kanada. Seit 2005 ist er Leiter des Prognose-Zentrums im IfW in Kiel.

Aktuell ist Scheide recht pessimistisch, das IfW rechnet mit dramatischen Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt in Deutschland. Viele Bürger und auch die meisten Politiker hätten den Ernst der Lage noch nicht begriffen, so Scheide. Frühestens 2011 könne man mit einem Rück-gang der Rezession im exportabhängigen Deutschland rechnen. Bis dahin würden bis zu fünf Millionen Menschen ohne Arbeit sein. Dies bedeutet, daß noch etwa 1,5 Millionen ihre Beschäftigung verlieren. Scheide erwartet, daß dieser Einbruch verstärkt zu „freiwilligem“ Lohnverzicht der Arbeitnehmer führen werde, um ihr Unternehmens und damit auch ihre Stelle zu retten.

Der Konjunkturexperte kritisiert aber auch die gegenwärtige Rentenpolitik der Bundesregierung. Er hält die Erhöhung der Altersbezüge in der aktuellen Lage für einen Fehler. Stattdessen, so Scheide, hätte die Regierung die Renten sogar senken müssen, damit Bundeshaushalt und Beschäftigte die Sozialkosten weiterhin schultern können.   MRK


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