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04.07.09 / Obama will Merkels Sieg / USA-Besuch: Erstaunliche Harmonie nach schlechten Vorzeichen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-09 vom 04. Juli 2009

Obama will Merkels Sieg
USA-Besuch: Erstaunliche Harmonie nach schlechten Vorzeichen

Die Beziehungen zwischen den USA und Deutschland sind auf eine im Ton freundliche, aber kühle Arbeitsebene zurückgekehrt. So lassen sich die zahlreichen Resümees zum Besuch von Kanzlerin Angela Merkel bei US-Präsident Barack Obama zusammenfassen.

Offenbar hatten sich beide Seiten alle Mühe gegeben, daß die Visite ein Erfolg werde. Die Vorzeichen waren alles andere als gut. Während dessen Präsidentschaftswahlkapfes verwehrte Merkel dem US-Demokraten 2008 eine Rede vor dem symbolträchtigen Brandenburger Tor. Obama mußte an die Siegessäule ausweichen. Als Präsident lud Obama die deutsche Regierungschefin für März nach Wa-shington ein. Berlin winkte ab und schlug eine Telefonkonferenz vor, weil die Kanzerlin derzeit verhindert sei. Bei Obamas Kurzbesuch in Dresden und Buchenwald schließlich trat der US-Stab den deutschen Vertretern nach deren Aussagen brüsk und arrogant gegenüber. Kurzum: Die Chemie stimmte einfach nicht zwischen Berlin und Washingon.

Doch offenbar hat sich in Wa-shington die Erkenntnis durchgesetzt, daß eine Abwahl Angela Merkels im September nicht im Interesse der USA sein könne: Das Erstarken des linken SPD-Flügels dürfte im Weißen Haus ebensowenig unbemerkt geblieben sein wie die Absetzbewegungen der Grünen vom Afghanistan-Krieg oder die nebelhaften Debatten über Rot-Rot-Grün.

All das hat Barack Obamas Stab zu der Erkenntnis gebracht, daß man Merkel im Wahlkampf helfen sollte, wenn man Deutschland als verläßlichen Verbündeten behalten will. So beließ man es bei Formelkompromissen und Bildern der Harmonie, mit welchen die Kanzlerin daheim punkten kann, statt sie mit Forderungen etwa nach noch mehr deutschen Soldaten in Afghanistan zu behelligen. Ist die deutsche Wahl im Sinne Washintons gelaufen, wird man wieder anklopfen.    Hans Heckel


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