26.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
04.07.09 / »Schlesien, Glück auf!« / Wulff: Aufarbeitung der Geschichte ist dringend notwendig

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-09 vom 04. Juli 2009

»Schlesien, Glück auf!«
Wulff: Aufarbeitung der Geschichte ist dringend notwendig

Mehrere zehntausend Schlesier versammelten sich am Wochenende zum Deutschlandtreffen in Hannover. Unter den Motto „Schlesien – Heimat und Zukunft“ lebte in den Messehallen die Kultur der einst preußischen Provinz wieder auf. Schlesische Spezialitäten, heimatliche Trachten, vielseitige Literatur über die Region, die 13 Nobelpreisträger hervorgebracht hat, ließen für einige Stunden das traurige Schicksal dieser europäischen Kulturlandschaft seit dem Jahre 1945 vergessen.

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU), der das Treffen trotz heftiger Polemik von Grünen und „Linken“ besuchte, dankte den Schlesiern für ihren Einsatz als Brückenbauer zwischen Deutschland und Polen. Niedersachsen werde „alles tun“, um das Schicksal der Heimatvertriebenen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Wulff sprach über die „dringend notwendige Aufarbeitung der Geschichte“, die aber ohne die Beiteiligung der Betroffenen „nicht funktionieren“ werde. Seine mit tosendem Beifall bedachte Rede beendete er mit einem herzhaften „Schlesien, Glück auf!“ Sein Innenminister Hans-Uwe Schünemann erklärte, die Schlesier und ihr Leid seien durch die Vertreibung Teil der deutschen Identität geworden.

Rudi Pawelka, der Vorsitzende der Landsmannschaft, erinnerte an das Vertreibungsunrecht und beklagte die Unversöhnlichkeit des offiziellen Polens bis in die Gegenwart. „Das polnische Parlament hat im Jahr 2004 eine einstimmige Entschließung gefaßt, die ganz in kommunistischer Manier von wieder gewonnenen Gebieten und Umsiedlern sprach, wobei Ostdeutschland und die Vertriebenen gemeint waren.“ Ein weiteres Beispiel sei die Polemik aus Polen gegen das in Berlin geplante Zentrum gegen Vertreibungen. Ein Schwerpunkt der Arbeit der Landsmannschaft seien die in Oberschlesien verbliebenen Deutschen, die unter erheblichem Druck stünden und kaum Minderheitenrechte hätten.         K.B.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren