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18.07.09 / Aus für »Multicult« / Alternativer Radiosender am Ende

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-09 vom 18 Juli 2009

Aus für »Multicult«
Alternativer Radiosender am Ende

Zum Jahresende 2008 hatte die Radiowelle „Multikulti“ vom RBB ihren Sendebetrieb eingestellt. Der Kanal hatte zwar zahlreiche staatliche und halbstaatliche Auszeichnungen geerntet, aber kaum Zuhörer angelockt. Die Zielgruppe der zugewanderten Ausländer hörte lieber Beiträge und Kulturprogramme aus der alten Heimat, die via Satelitenschüssel im Wohnzimmer bequem zu empfangen sind. Oder eben die deutschen Standardprogramme. Einnahmen erzielt die Welle daher kaum.

Das Aus wollten 80 „Aktivistinnen“ jedoch nicht hinnehmen, organisierten ehrenamtlich als „Internetradio“ das Nachfolgeprojekt „multicult 2.0“, und senden seither aus privat gesponserten Räumlichkeiten. Ab September verlangt der Eigentümer nun aber Miete. Damit scheint auch für „multicult 2.0“ das Ende unausweichlich. Unterstützer, auch in der Politik, suchen indes nach Wegen, doch noch öffentliche Gelder für den Sender locker zu bekommen.

Benedikt Lux, flüchtlingspolitischer Sprecher der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, fordert, den Empfang des Senders in Haftanstalten zu ermöglichen. Seit dem Wegfall des Antennen-Senders Radio Multikulti sei die mediale Versorgung von inhaftierte Migranten nicht mehr gewährleistet, meint Lux. Warum Häftlinge hinter Gittern einen Sender lieben sollten, den sie draußen gemieden haben, bleibt das Geheimnis des Grünen. Dafür hofft er dem Vernehmen nach auf eine finanzielle Gegenleistung des Staates für die Radiomacher. Wenn das nicht gelingt, ist ab September Schluß.     Hans Lody


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