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08.08.09 / Letzte Ehre für die Toten von der Marienburg

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-09 vom 8. August 2009

Letzte Ehre für die Toten von der Marienburg

Am Freitag, den 14. August findet auf der deutschen Kriegsgräberstätte in Neumark (Stare Czarnowo) bei Stettin eine Einbettung ziviler deutscher Kriegs- und womöglich auch Nachkriegsopfer statt. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. wird dort die seit vergangenem Herbst nahe der Marienburg in Westpreußen exhumierten rund 2116 deutschen Toten beisetzen, unter ihnen 1001 Frauen und 377 Kinder. Die Identität der Toten ist unklar, nach Lage der Dinge handelt es sich aber ganz überwiegend teils um Flüchtlinge aus Ostpreußen, teils um Deutsche aus dem westpreußischen Marienburg und der näheren Umgebung.

Bei dem Begräbnis werden zahlreiche Gäste aus Polen und Deutschland erwartet, für die Landsmannschaft Ostpreußen wird deren stellvertretender Sprecher Dr. Wolfgang Thüne in Vertretung des Sprechers Wilhelm v. Gottberg eine Ansprache halten. Nachdem die Landsmannschaft Ostpreußen zunächst eine Beisetzung der Toten näher an ihrer Heimat befürwortet hatte, akzeptiert sie die Argumente des Volksbundes für eine Einbettung bei Stettin: Der Danziger Friedhof ist zu klein, und in Marienburg selbst hätte ein völlig neuer Friedhof ausgewiesen werden müssen, was etliche Monate gedauert hätte. LO-Sprecher v. Gottberg betont, dass im Vorfeld der Entscheidung für diesen Ort seitens des Volksbundes stets enger Kontakt mit ihm gehalten worden sei.

Volksbund-Präsident Reinhard Führer erklärte: „Wer diese Menschen wirklich waren und wie sie zu Tode kamen, wird vielleicht für immer im Dunkeln bleiben. Wir beteiligen uns nicht an Spekulationen. Unsere Aufgabe ist es, ihnen auf Dauer eine würdige Ruhestätte zu schaffen. Wir rechnen damit, bei unserer Suche nach deutschen Kriegstoten in Polen noch eine Reihe weiterer Gräber mit zivilen Opfern zu finden.“ Wie die Preußische Allgemeine Zeitung vom Pressesprecher des Volksbundes Fritz Kirchmeier  erfuhr, steht man dort dem Gedanken, bei künftigen Exhumierungen von Kriegs- und Nachkriegsopfern zur Feststellung der Identität der Toten auch genetische Proben zu nehmen, an sich aufgeschlossen gegenüber. Bisher werde aber noch nicht so verfahren, zumal eine Identifizierung oft an fehlenden Vergleichsproben scheitern würde. Jedenfalls sei gesichert, dass die Gräber von Ziviltoten auf Kriegsgräberstätten von Soldatengräbern unterscheidbar seien – dies war stets ein Anliegen der Landsmannschaft Ostpreußen. Die LO appelliert an alle Landsleute, durch zahlreichen Besuch den Getöteten am 14. August die letzte Ehre zu erweisen.        K.B.


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