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15.08.09 / Endzeitstimmung / Mehrere Inselstaaten vor dem Untergang

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-09 vom 15. August 2009

Endzeitstimmung
Mehrere Inselstaaten vor dem Untergang

Die Führer der Marshall-Inseln, der Vereinigten Staaten von Mikronesien, von Palau, Tokelau, Guam und den nördlichen Marianen sind sich einig: Noch in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts gehen ihre Länder unter („We are being wiped out“). In einem Appell an die Weltgemeinschaft forderten sie jetzt bei einem Treff in Majuro, der Hauptstadt der Marshall-Inseln, rasche Hilfe.

Derweil weigern sich die meisten Industriestaaten, den Begriff „Klimaflüchtling“ beim Asylrecht und der Flüchtlingskonvention anzuerkennen, denn sie fürchten sich vor den mindestens 150 Millionen Menschen aus aller Welt, die bereits jetzt vom steigenden Wasserspiegel der Weltmeere bedroht sind.

Am augenfälligsten wird dies derzeit im Pazifik. Die Katastrophe umfasst den ganzen Wasserkontinent „Ozeanien“. Neuseeland etwa erlaubt bereits stillschweigend Hunderten von Bürgern bedrohter Südsee-Paradiese die Einreise, erkennt sie aber gleichwohl nicht als Umweltflüchtlinge an. 

Die Zahl der Auswanderer von den einst als Südseetraum gefeierten Palmeninseln nimmt ständig zu, ob es sich um Fidschi, Tuvalu, Kiribati, Carteret, die Cook-Inseln oder die Salomonen handelt. Insgesamt betrifft die Umweltkatastrophe rund sieben Millionen Insulaner aus 22 Pazifik-Nationen.

Schon 2001 warnte der UN-Klimarat, der Meeresspiegel dürfte bis zum Jahr 2100 um 88 Zentimeter steigen; die Prognosen werden seither laufend überholt und zeigen das Ende ganzer Inseln in 15 bis 20 Jahren an. Bei rund einem Meter wird auch die Hauptinsel der Tonganer mit ihrer Hauptstadt Nuku’alofa versinken, Papua-Neuguinea zu mehr als zwei Dritteln nur noch Tauchern zugänglich sein. Schon im Jahr 2010 rechnet die Uno weltweit mit 50 Millionen Menschen, die vor der großen Flut fliehen. Aufmerksam wird der Mitteleuropäer anscheinend erst dann, so die Samoanerin Meto Lelo, wenn seine geliebten Urlaubsparadiese verschwinden. Und das könnte bald schon für die beliebten Malediven im Indischen Ozean gelten. Nach dem Tsunami von 2004 standen sie tagelang unter Wasser – ein salziger Vorgeschmack auf die Endzeit.           Joachim Feyerabend


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