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15.08.09 / Ums Ganze

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-09 vom 15. August 2009

Ums Ganze
von Hans Heckel

In den Medien hat sich die Tonlage gegenüber der SPD in den letzten Tagen verändert. Statt Spott und Häme sind Kommentatoren plötzlich bemüht, den Wahlkämpfern um Frank-Walter Steinmeier und Franz Müntefering doch noch eine Chance zu geben.

Woher die neue Sanftmut? Möglicherweise sind es die Nachrichten über einen sich abzeichnenden radikalen Linksruck der Partei nach einem Debakel am 27. September. Ein solcher Ruck dürfte das endgültige Aus der SPD als Volkspartei einläuten, was eine Lawine auslösen könnte: Den freigegebenen Raum in der linken Mitte würde die Union zu besetzen trachten. Dies führte die Christdemokraten beinahe zwangsläufig weiter nach links, womit die jetzt schon mit Sorge beäugte Lücke auf der rechten Seite noch größer würde.

Derzeit kann die FDP diese Lücke gut füllen, denn in dieser Krise dominieren wirtschaftspolitische Themen. Hier stehen rechtskonservative Wähler in aller Regel fest zu den Prinzipien der Marktwirtschaft, was die Liberalen zu ihrem natürlichen Ausweichhafen macht.

Was aber, wenn Fragen wie Kriminalität oder Terrorabwehr (nach einem verheerenden Anschlag) die Debatte beherrschen? Hier hatten die Liberalen noch nie viel zu bieten für den rechten Flügel, und eine nach links gewanderte Union womöglich immer weniger.

Auf diese Weise könnte sich bewahrheiten, was immer vermutet wurde: Dass die beiden großen Volksparteien einander bedingen, weil die große Union nur mit einem sozialdemokratischen Gegenüber in gleicher Größe zusammenzuhalten ist, und dass andernfalls das gesamte Parteienspektrum ins Rutschen käme. Die Furcht hiervor lässt viele einhalten beim Lästern über die SPD.


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